✽Twelve✽

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Yoongi

Mein Herz klopft wie wild, als ich dem Tuten der Leitung lausche. Ganz fest wünsche ich mir, dass Hoseok besseres zu tun hat, als meinen Anruf entgegen zu nehmen, aber natürlich werde ich nicht erhört.

„Hey, Yoongi!," meldet sich Hoseoks fröhliche Stimme am anderen Ende der Leitung und prompt sehe ich ihn breit lächelnd vor mir. Mein Bauch wird ganz warm und mal wieder könnte ich mich dafür schlagen, dass ich mich so schnell in Hoseok verliebt habe.
Lieb auf den ersten Blick lässt grüßen.

„Hey," gebe ich zurück und meine Stimme klingt Kratziger als sonst, weshalb ich mich einmal räuspere.
Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt sagen soll, aber Hoseok nimmt mir die Entscheidung zum Glück ab.

„Ich habe mir Sorgen gemacht," sagt er leise und das fröhliche ist aus seiner Stimme verschwunden. Stattdessen klingt er besorgt und sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen.

„Musst du nicht," meine ich, aber ich höre ihn seufzen.
„Mach ich mir aber trotzdem."
Seine Antwort zaubert mir ein kleines Lächeln aufs Gesicht, aber es verschwindet sofort wieder, als ich daran denke, warum ich ihn angerufen habe.

„Hoseok...warum schreibst und telefonierst du überhaupt noch mit mir?," frage ich schließlich leise und beiße mir nervös auf die Lippe. Mein Herz schlägt schmerzhaft in meiner Brust und mein Atem geht schneller, als ich länger keine Antwort bekomme.

„Was meinst du damit? Warum sollte ich das nicht tun?," kommt es schließlich von Hoseok und ich seufze leise, während sich Tränen in meinen Augen sammeln.
„Warum spielst du so fies mit mir?!"

„Ich...Ich spiele mit niemandem!," entgegnet Hoseok und klingt dabei wirklich verletzt und auch wütend. „Wie kommst du denn auf so einen Scheiss?"

„Du hast dich über mich lustig genannt. Und gesagt, wie fett und ekelig ich bin," wispere ich und unterdrücke ein Schluchzen.
Nicht weinen, nicht vor ihm.

„Ich...Ich habe es ja so kommen sehen, aber du musst wirklich nicht nett zu mir zu sein, nur um dann hinter meinem Rücken über mich zu lästern! Ich weiß doch, was die Leute über mich sagen."
Meine Stimme bricht am Ende.

Es ist still in der Leitung und ich höre etwas rascheln und schließlich, wie irgendetwas klirrend zu Boden fällt.
„Verdammte Arschlöcher," knurrt Hoseok leise und ich zucke zusammen, als ich höre, wie unfassbar wütend er klingt.

„Yoongi, ich habe nichts von alledem gesagt! Hast du dich mal angesehen? Wie hübsch du bist?" Er klingt fast schon verzweifelt und ich schlucke.
„Trotzdem dick," gebe ich nur zurück. Ich weiß ja schließlich, wie ich aussehe.

„Du bist so unfassbar dünn! Ich weiß nicht, warum du denkst, du wärst dick, aber du bist es nicht!"
Hoseok klingt eindringlich und er scheint wirklich aufgebracht zu sein. Anscheinend habe ich ihn wirklich verärgert.

„Entschuldigung," murmele ich leise.
Ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass er sich so stresst. Ich mache einfach nur Probleme.

„Entschuldige dich doch nicht, Kleiner," seufzt Hoseok und bei dem Spitznamen wird mir ganz warm im Bauch.
„Mir sollte es eher leid tun. Wegen mir hast du Probleme gehabt," nuschelt er und ich runzele die Stirn.

„Warum das?"
Kurz ist es still und Hobi seufzt.
„Naja...ich hab da so zwei Freunde, die sind eigentlich cool drauf. Ich hab ihnen von dir erzählt und auch so deine Nummer bekommen."
Ich sehe betrübt auf meine Hände, als ich mir schon denken kann, wen Hoseok meint. Das Hobi aber ausgerechnet mit denen befreundet ist, tut weh.

„Ich wusste nicht, dass sie dich ärgern! Es tut mir leid, Yoongi, aber ich dachte Jungkook und Jimin wären die coolen Typen, die sie auch mir gegenüber immer sind," murmelt Hoseok bedrückt und ich stelle mir sein trauriges Gesicht bildlich vor.

„Ach, so schlimm sind sie nicht...," wispere ich leise und könnte bei meiner Lüge selber kotzen. Jungkook und Jimin sind die, die mir jeden Tag das Leben zur Hölle machen, und ich sage, sie wären nicht so schlimm?

„Wirklich?," fragt Hoseok hoffnungsvoll nach und ich bestätige meine Aussage erneut.
„Ja, sie sind okay..."
„Das ist gut, denn ich will nicht, dass du von irgendwem geärgert wirst," sagt Hobi schließlich und ich weiß, dass er erleichtert lächelt.

Gut so, Hoseok muss nichts von meinen Problemen erfahren. Er soll sich nicht um mich sorgen, denn ich will ihm keine Last sein.
Ich bin sowieso nur Verschwendung von Luft und Platz.

FattyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt