✽Fifty Two✽

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Jungkook

„Fuck," fluche ich leise und stehe hastig aus dem Bett auf. Yoongi sieht mich mit einem nicht zu identifizierenden Blick an und ich beuge mich kurzerhand zu ihm runter, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

„Diesmal bleibst du wirklich im Zimmer, oder das Nächste Mal passiert etwas, was uns beiden leidtun könnte," raune ich drohend und erkenne mit Genugtun, dass Yoongi eine Gänsehaut bekommt.

Trotzdem schnaubt er nur und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich mache mir keine weiteren Gedanken darum und haste stattdessen aus dem Zimmer, direkt zur Haustür.

Mit einem wütenden Jimin ist wirklich nicht zu spaßen.

„Jungkook!," höre ich ihn schon vor der Wohnungstür rufen und ich bin mir ziemlich sicher, dass er gerade mit Schwung gegen sie getreten hat.

„Ich komme, ChimChim!," rufe ich beinahe schon verzweifelt zurück und mein Herz rutscht mir in die Hose, wenn ich daran denke, Jimin jetzt gegenübertreten zu müssen.

Verdammt, er hat herausgefunden, dass ich auf Jungen stehe. Und dann auch noch von Fatty.
Ich kann mich schon mal von meinem Leben und dieser Freundschaft verabschieden.

„Steck dir dein ChimChim sonst wohin!," ruft er und ich greife nach der Türklinke, um Jimin anschließend zu öffnen. Ich kann gar nicht richtig zur Seite treten, da wird die Tür von außen ausgestoßen und ein wütender Jimin steht mitten im Flur.

„Jimin!," rufe ich entsetzt, aber da hat er mich schon an den Schultern gepackt und schwungvoll gegen die nächstbeste Wand gestoßen. Schmerzerfüllt zische ich auf, denn obwohl Jimin Kleiner ist als ich, hat er verdammt viel Kraft.

„Was soll der Dreck hier, Mh? Seit wann gehst du Fatty misshandeln und erzählst nicht einmal mir, deinem besten Freund, davon? Warum verheimlichst du mir alles? Du meintest zu mir, es wäre nichts, worüber ich mir Sorgen machen müsste!," schreit er mich an.

Es stimmt, Jimin ist schon vor einer Weile aufgefallen, dass ich mich seltsam verhalte, aber ich habe ihn damals ziemlich abgespeist. Und jetzt kriege ich die Rechnung für meine Unehrlichkeit.

„ChimChim, es tut mir leid," keuche ich, aber mein Gegenüber sieht nicht so aus, als würde ihn diese Entschuldigung wirklich interessieren.

„Du bist so ein verdammtes Arschloch, Jeon Jungkook! Und ein Psycho noch dazu!," knurrt er und ich schnappe entsetzt nach Luft.

„Psycho? Das nimmst du zurück!," fordere ich, aber Jimin drückt als Antwort nur fester zu und hält mich gegen die Wand.

„Erst machst du Yoongi fertig, dann machst du dich an ihn ran, dann misshandelst du ihn, aber all das ist mir im Endeffekt nicht so wichtig. Ich kriege einfach nur einen Anfall, weil ich es zugelassen habe, dass mir ein kleiner Wichser wie du mein fucking Herz bricht!"

Mit offenem Mund starre ich Jimin an.
Ich wusste, dass der Verlust dieser Freundschaft drohen würde, wenn ich mich auf Beauty einlasse. Aber dabei habe ich nur an mich gedacht, nie an Jimin. Ich habe nur überlegt, wie ich damit umgehen würde, nie wie sehr es Jimin verletzten wird.

„Jimin...unsere Freundschaft...," flüstere ich zusammenhangslos und Tränen treten mir in die Augen.
Verdammt, warum habe ich etwas mit Yoongi angefangen, wenn Jimins Freundschaft auf dem Spiel stand?

„Jungkook, halt einfach dein Maul. Unsere Freundschaft zerbricht nicht daran, dass du neuerdings Fatty fickst. Ich bin nicht das homophobe Arschloch, für was du mich hälst," unterbricht Jimin mein Gestotter und ich schnappe nach Luft.

„Unsere Freundschaft zerbricht daran, dass du nicht ehrlich zu mir warst und ich meine Homophobe Maske aufrecht erhalten musste, weil ich dachte, dass du genauso tickst! Aber stattdessen fickst du den Jungen, den ich mehr als alles andere verabscheue, da er deine Aufmerksamkeit kriegt."

Jimin atmet tief durch und presst mich noch mehr gegen die Wand. Ein gequältes Stöhnen verlässt meinen Mund, aber das scheint meinen Gegenüber nicht zu interessieren.

„All die Jahre habe ich mich so verhalten, wie ich dachte das es richtig ist, nur um in deiner Nähe zu sein. Nur, damit ich nicht irgendwann an einem fucking gebrochenen Herzen sterbe. Nur, damit ich immer sagen kann ‚Wenigstens habe ich noch seine Freundschaft'!"

Tränen treten in Jimins Augen und mit einem unguten Gefühl im Bauch, sehe ich an. Ich will nicht, dass er weint und erst recht nicht wegen mir.

„Aber jetzt ist es zu spät, Jungkook. Du bist verdammt nochmal auf mein Herz getreten, obwohl es hätte anders kommen können. Wenn du ehrlich zu mir wärst. Aber das ist jetzt vorbei."

Jimin lässt mich los und ich rutsche keuchend an der Wand hinab.
Mit Tränen in den Augen sehe ich zu meinem besten Freund auf, aber der hat sich umgedreht und geht mit langen Schritten auf die Haustür zu.

Er lässt mich alleine.
Alleine mit Fatty, den ich auf einmal gar nicht mehr will.

FattyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt