✽Fifty Six✽

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Yoongi

„Hey, du fettes Stück Scheisse."

Mein Blick schnellt nach oben und ich fege meine Mathenotizen fast vom Tisch, so sehr erschrecke ich mich.
Vor mir steht Rosé, hinter ihr ihre beiden besten Freundinnen Lisa und Jennie.

„H-Hey," stottere ich nur und weiß gar nicht, wie ich reagieren soll. Sonst war Rosé nie gemein zu mir, meistens gehörte sie sogar noch zu denen, die nett mit mir umgegangen sind.

Aber scheinbar hat sie erkannt, wie wertlos ich bin. Oder sie wusste es schon vorher und hatte nur Mitleid mit mir.

„Du bist also mit Jung Hoseok zusammen?"
Ihre Stimme ist kalt und sie sieht abfällig auf mich herunter, während ich beginne zu husten.
„W-Woher weißt du das?," frage ich perplex und sie zieht eine Augenbraue hoch.

„Hoseok kann seinen Stolz über so einen hübschen Freund wie dich nicht für sich behalten. Und da jeder Hoseok kennt - im Gegensatz zu dir ist er nämlich ziemlich beliebt und cool - weiß fast jeder, dass er jetzt offiziell mit dir zusammen ist."

Fuck.
Hoseok und ich wollten es doch weitestgehend Geheimhalten, alleine schon wegen unserer Eltern. Warum konnte er nicht seine Klappe halten?

„I-Ich...Ehm...," mache ich nur hilflos und wünsche mir zeitgleich jemanden herbei, der mich aus dieser Situation rettet.
Aber Jimin ist eben losgegangen, um für uns beiden einen Kaffee zu holen und er wird wohl nicht wie von Zauberhand neben mir auftauchen.

„Ich will einfach nur wissen, was du gemacht hast, dass sich Jung Hoseok in so etwas wertloses wie dich verliebt. Du bist doch nichts weiter als sein Stiefbruder, der als nerviges Anhängsel mit in die Familie gekommen ist," spuckt mir Rosé förmlich entgegen.

Ich weiche erschrocken ein Stück zurück, aber Rosé scheint das vollkommen egal zu sein. Sie verzieht ihre Lippen lediglich zu einem schmalen, freudlosen Lächeln, bei dem es mir eiskalt den Rücken runterkriecht.

„H-Hoseok und ich lieben uns," versuche ich mich vor ihr zu rechtfertigen, auch wenn ich gar keinen Grund dafür habe. Ich muss ihr nicht erklären, warum ich mit Hoseok zusammen bin.

„Ja ne, sicher doch. Liebe," spottet Jennie, die hinter Rosé steht und ihre Augen fies zusammengekniffen hat. Auch Lisa, die letzte der drei, nickt abfällig, aber äußert sich nicht weiter.

„Ja, Liebe," nuschele ich. „Nur weil ihr nichts davon versteht...," setze ich noch leise hintendran, aber Rosé und ihre Freundinnen horchen trotzdem auf.

„Was hast du gesagt, Fatty? Mh?," macht Jennie und quetscht sich an Rosé vorbei, um sich wütend über den Tisch zu mir vorzubeugen.

„Ich-"
„Hey, Yoongi, ich hoffe ein Cappuccino ist okay? Ich hatte dich ja total vergessen zu fragen, was du am liebsten trinkst. Oh, hi Mädels."

Jimin quetscht sich einfach rücksichtslos an den drei Mädchen vorbei und lässt sich zufrieden neben mich auf einen Stuhl fallen.
Dann schiebt er mir einen dieser nervigen und umweltschädlichen Pappbecher rüber und hält seinen zufrieden in der Hand.

„Können wir euch helfen?"
Jimin sieht Lächelnd, aber auch etwas abweisend zwischen Rosé, Jennie und Lisa hin und her. Die drei scheinen sichtlich unglücklich über meinen Retter zu sein.
„Nein, alles gut. Hat sich schon erledigt."

Rosé wirft mir einen kalten und warnenden Blick zu, grinst Jimin trotzdem aber gefälscht an.
Ich könnte kotzen, nehme stattdessen aber einen Schluck von meinem viel zu heißen Kaffee.

„Ja dann...," macht Jimin nur und es ist klar, dass dies eine Aufforderung zum Gehen ist.
Das scheinen auch die drei Mädchen zu verstehen, denn nach kurzem Zögern nicken sie uns zu und verkrümeln sich dann.

„Danke," nuschele ich und Jimin beginnt etwas zu Lächeln.
„Kein Ding. Ich muss dich ja vor so Bitches beschützen," lacht er und nimmt ebenfalls einen Schluck von seinem Kaffee, ehe er zufrieden die Augen schließt.

Ich weise ihn nicht daraufhin, dass er der eigentliche Grund ist, warum ich überhaupt vor irgendwas beschützt werden muss.
Ein neuer Streit scheint mir nicht sehr angebracht.

„Und? Wie war das Gespräch mit... Jungkook?," frage ich und versuche nicht allzu angeekelt zu klingen.
Aber Tatsache ist nun mal, dass Jungkook für mich nur Ekel und Angst bedeutet und ich bin dankbar, wenn ich diesen Jungen aus meinem Leben streichen kann.

Unweigerlich würde ich damit wohl auch Jimin aus meinem Leben streichen, aber das stört mich nicht weiter. Das zwischen uns ist nur eine Zweckgemeinschaft und keine Freundschaft.

„Wir sind nicht so zum Sprechen gekommen... Jungkook und ich haben uns geküsst!"

FattyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt