Yoongi„Na mein Schatz, wie war die Schule?"
Lächelnd sieht meine Mutter mir entgegen, als ich müde in die Küche geschlurft komme und mich dann auf einen der Stühle am Esstisch fallen lasse.„Wie immer," gebe ich zurück und versuche, dabei nicht allzu traurig zu klingen.
Klar bekommt meine Mutter mit, dass ich wenig Anschluss in der Schule habe, aber sie weiß nicht, dass ich so sehr geärgert werde.Und da ich auch einige Freunde beim Tanzen habe, macht sie sich keine Sorgen um mich und mein soziales Leben. Am besten bleibt das auch so, denn ich will nicht, dass meine Mutter in mir einen Verlierer sieht. Einen Verlierer, der dick ist und gehänselt wird.
„Sehr schön. Hast du irgendwelche Klausuren wiederbekommen?," fragt sie weiter und ich sehe, wie sie ein paar Nudeln auf zwei Teller verteilt.
„Nein," schüttele ich den Kopf, ehe ich aufstehe und Besteck hole.„Für mich bitte nicht so viel," setze ich noch hinzu, als ich im Vorbeigehen einen prüfenden Blick auf meine Portion werfe.
„Ich habe schon ein bisschen gegessen," erkläre ich meiner Mutter dann, auch wenn es gelogen ist.Es ist nicht so, als würde ich nichts essen. Niemals würde ich mich als magersüchtig beschreiben, aber trotzdem ist da diese leise Stimme in mir, die immer wieder die Beleidigungen von den Kindern aus der Schule wiederholt. Das ich fett bin. Das ich weniger essen soll.
Und in solchen Momenten bin ich dankbar, Freunde zu haben, auch wenn es nur wenige sind. Selbst wenn mich die Worte der anderen sehr verletzten, versuche ich mich auf das zu konzentrieren, was die Menschen sagen, die mich mögen.
Ich will gar nicht wissen, wie zerbrochen ich schon wäre, hätte ich nicht meine Freunde, die mich immer wieder auffangen und mir Halt geben.
„Aber jetzt habe ich extra gekocht," schmollt meine Mutter und ignoriert meinen Einwand, indem sie eine extra große Portion auf meinen Teller häuft.
Leise seufzend ergebe ich mich meinem Schicksal. Ich mache heute ja noch Sport, da trainiere ich mir die Kalorien einfach wieder ab. Und außerdem ist Essen sehr gesund, sage ich mir, als ich beginne, die Nudeln aufzuspießen.
„Dein Vater hat uns für übermorgen zu sich eingeladen," informiert mich meine Mutter, nachdem wir eine Zeit lang schweigend gegessen haben.
„Aha," mache ich nur desinteressiert, spiesse meine Nudel aber etwas aggressiver auf, als zuvor.
„Yoongi, ich weiß das es nicht immer leicht für dich ist, so ohne Vater, aber er gibt sich Mühe," meint meine Mutter sanft und ich antworte ihr gar nicht erst.„Er will uns seine neue Freundin vorstellen. Sie hat auch einen Sohn in deinem Alter, vielleicht versteht ihr euch ja!"
Missmutig Blicke ich auf, direkt in das fröhliche, aber müde Gesicht meiner Mutter und sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen.Obwohl mein Vater uns weiterhin etwas unterstützt, muss meine Mutter sehr viel arbeiten. Sie hat wenig Zeit für mich und ist ständig müde, aber ich würde ihr das nie zum Vorwurf machen. Sie gibt sich wirklich Mühe.
Und deshalb kann ich mich jetzt auch nicht einfach querstellen und ein Treffen mit meinem Vater boykottieren. Das würde meine Mutter zu sehr verletzten und ich liebe sie über alles.
Außerdem ist mein Vater gar nicht mal so schlimm. Er hat uns zwar sitzen lassen, aber trotzdem kümmert er sich noch um uns, fragt nach wie es bei uns so ist und was ich so mache und ständig versucht er, seine neue Familie mit uns zusammenzuführen.
„Bestimmt verstehen wir uns," gebe ich also als Antwort, auch wenn ich dabei nicht so zuversichtlich Klinge.
Meine Mutter lächelt erleichtert und isst weiter ihre Nudeln.„Er heißt Jung Hoseok und soweit ich weiß, tanzt er auch. Dann hast du ja endlich einen Bruder und dann auch noch einen, der die selben Interessen hat wie du!"
„Also ich lerne ihn wohl kennen, aber mein Bruder ist er nicht!," stelle ich direkt klar und esse dann störrisch weiter.Dieser Hoseok kann mich mal.
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Fatty
FanficFatty - dicke Jungen lieben nicht. _ •Triggerwarning! [2 Kapitel enthalten selbstverletzende Inhalte]