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Ich stand sofort auf und guckte ihn mit aufgerissenen Augen an. Fast alle in der Cafeteria guckten uns erstaunt oder neugierig an. Peinlicher gings gar nicht.
Ich wartete auf seine Reaktion doch als er seine Augen öffnete und seine Hand sinken ließ blieb er immer noch ruhig. 

"Ich äh..."
"Du bist unmöglich."
Ich staunte ,als er nur seinen Kopf schüttelte und dann auch noch leicht lächelte. Was? Wollte er mich nicht Zicke oder so nennen? Vielleicht hatte ich mir dieses Lächeln aber auch nur eingebildet.Er ging an mir vorbei, verwuschelte Sophies Haare und ging an den Tisch zu seinen Freunden. Eine süße brüderliche Geste, dachte ich mir.

Immer noch verwirrt setzte ich mich langsam hin.
"Ich sag doch mein Bruder ist nicht so schlimm."
Sophie zuckte nur mit ihren Schultern. Vielleicht hatte er nichts gesagt, weil Sophie hier war.
"Aja Claire du kommst doch nach der Uni mit zu mir nh."
"Ich muss doch noch in die Bibliothek und ich kenne den Weg zu dir nach Hause nicht."
"Claire musst du nicht ab heute wieder arbeiten?"
"Oh mein Gott stimmt ja. Say, das hatte ich ja schon ganz vergessen."
Um die Miete und so zu finanzieren hatten Sarah und ich kleine Jobs. Für die erste Uni-Woche hatte ich mir freigenommen.

Sophie dachte kurz nach.
"Hat mein Bruder nicht auch diesen Dienst? Wieso kommst du dann nicht einfach mit ihm zu uns und dann kann dich ein Angestellter von uns zur Arbeit bringen."
"Was? Nein ganz sicher nicht."
"Ach komm, so schlimm ist mein Bruder nicht. Ich geh den jetzt fragen."

Und bevor ich irgendwas sagen konnte stand sie schon auf und ging zu Brian. Er würde bestimmt nicht einstimmen. Als Sophie mit ihm redete guckte er kurz in meine Richtung und zuckte nur mit den Schultern. Mit einem siegessicherem Lächeln kam Sophie zurück. Nein oder?

-

Als ich in der Bibliothek ankam war Brian schon am sortieren. Bestimmt würde er mich jetzt wieder provozieren, wegen der Sache in der Cafeteria. Als er mich bemerkte sagte er nur :"Hi." Warte was? Hatte er mich gerade ernsthaft normal begrüßt? Bestimmt hatte er was vor.
"Hey?"
Als er das Zögern in meiner Stimme hörte schüttelte er lächelnd seinen Kopf. Ok ich verstand diesen Typen nicht.

Als ich wieder ein Buch in einen der oberen Regale abstellen musste überlegte ich kurz darüber nach Brian zu fragen. Tat es aber doch nicht, weil er sich wahrscheinlich wieder toll fühlen würde. Ich guckte mich um und nahm einen Stuhl, stellte mich drauf und legte das Buch in das Regal stolz lächelte ich und trat zurück.

Unter meinem Fuß befand sich aber kein fester Untergrund mehr und ich fiel hin. Bevor ich auf den Boden ankam fangen mich zwei muskulöse Arme auf und ich blickte wieder in wunderschöne Augen. Wieder einmal bewunderte ich diese Augen und genoss das warme Gefühl, das sich langsam in meinem Bauch ausbreitete.

"Wieso bist du so stur und kannst nicht einfach um Hilfe bitten?" Brians tiefe und männliche Stimme unterbrach meine Bewunderung.
"Weil ich deine Hilfe nicht brauche."
"Wenn das so ist.."
Langsam zog er seine Arme zurück und ich erinnerte mich an unser erstes Treffen.

Ich hatte keine Lust nochmal Bekanntschaft mit dem Boden zu machen.
"Nein, nicht fallen lassen Brian!"
Ich hielt mich fester an seinen Kragen fest und guckte in sein belustigtes Gesicht. Er sah so gut aus. Langsam stellte er meine Beine ab ohne seinen Blick von meinem abzuwenden. Wieder beschleunigte sich meine Atmung.

"Anscheinend kennst du meinen Namen."
Er zog eine Augenbraue hoch.
"Dann sollte ich wohl auch deinen kennen."
Er sah mich fragend an.
Ich lächelte und kam ihm näher. Es machte mich zwar ziemlich nervös aber ich zog es durch. Er blieb angewurzelt stehen und guckte mir verwirrt in die Augen.

Das verstärke meinen Mut und ich stellte mich auf Zehenspitzen und stützte meine Hände auf seine harte Brust ab. Unsere Gesichter waren sich jetzt ziemlich nah und seine warme Brust hob und senkte sich gleichmäßig unter meinen Handflächen. Er grinste und zog eine Augenbraue hoch. Fast hätte ich mich wieder in seinen Augen verloren aber ich wandt meinen Blick ab und führte meinen Mund an sein Ohr. Ich merkte wie er seine Luft anhielt.

"Nö", ich lachte und ging wieder nach hinten. Sein Blick war unbezahlbar. Verwirrt und mit gerunzelter Stirn guckte er mich an und ich lachte nur noch mehr. Plötzlich grinste er wieder und kam einen Schritt auf mich zu. Ich wurde sofort still und spannte mich an. Er kam wieder einen Schritt auf mich zu und ich sich einen zurück. Das ging so weiter bis ich das Bücherregal an meinem Rücken spürte und nicht mehr weiter konnte.
Seine Augen lagen jetzt auf meine Lippen und er stützte seine rechte Hand neben meinem Kopf ab. Er blickte mir in die Augen.

"Glaub mir, du wirst mir deinen Namen von selbst verraten."
Er guckte mir noch einmal tief in die Augen und ging abrupt wieder zurück.
"Warum wirst du denn so nervös?"
Ich merkte, dass ich meinen Atem angehalten hatte und versuchte meinen Kopf wieder zu ordnen.
"Ich bin nicht nervös."
Sein Lächeln wurde breiter.
"Ach echt nicht?"

Ich schüttelte nur meinen Kopf.
"Warum sollte ich nervös sein. Ich habe keine Angst vor dir."
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und guckte ihn herausfordernd an.
"Wenn ich es schaffe dir Angst zu machen, verrätst du mir dann deine Namen?"
 Er hob fragend seine Augenbrauen.
"Wirst du nicht schaffen."
"Das wird sich dann später herausstellen."
"Einverstanden."

-

"Steig ein."
Brian zeigte auf seinen roten Sportwagen.
"Gib mir keine Befehle."
Er hob abwehrend seine Arme und mein Blick fiel auf seine Armmuskeln. Wir stiegen ein und er fuhr los.
Irgendwann beschleunigte er sein Tempo, er wurde immer schneller bis wir mit 200 km/h auf der Straße rasten. Als ich zu ihm überschaute lag ein Grinsen auf seinen Lippen. Er wollte mir also auf dieser Art Angst einjagen. Ich blieb ganz locker und sagte :"Was besseres hast du nicht drauf?"

Daraufhin wurde er noch schneller und langsam bekam ich doch Angst. Ich zeigte mich aber weiterhin locker. Ich sah wie wir auf ein Auto zurosten und er keine Anstalten machte auszuweichen. Langsam weitete ich meine Augen.

"Brian da ist ein Auto." Immer noch rasten wir auf das Auto zu.
"Brian brems ab oder so." Langsam wurde ich panisch und lauter.
"Oh mein Gott bist du Lebensmüde?",shrie ich mittlerweile. Als wir zu nah am Auto waren schrie ich auf und schloss meine Augen.
"Brian!"
 Ich merkte wie das Auto einen plötzlichen Ruck machte als wir gehen nicht knallten öffnete ich langsam meine Augen. Meine Brust hob und senkte ich voller Aufregung und ich sah, dass wir dem Auto anscheinend ausgewichen waren und langsamer wurden.Ich guckte schwer atmend zu Brian rüber.
"Ist das dein Ernst Brian?"

Er machte und guckte nach unten auf seinen Arm. Erst da bemerkte ich, dass ich mich an seinen Arm geklammert hatte und ich zog peinlich berührt meine Arme zurück und verschränkte sie.
"Ich habe gewonnen."
"Das war lebensmüde Brian!"
"Ich habe es geschafft dir Angst zu machen. Und jetzt will ich wissen wie du heißt."
"Das war unfair."
"Ich kann mich an keine Regeln erinnern", er guckte unschuldig zu mir rüber.

Ich schüttelte meinen Kopf und guckte nach vorne.
"Alsooo?"
"Claire."
"Claire", er ließ es locker über seine Lippen gleiten. Mein Name hörte sich auf eine Art schön an, als er es aussprach.

Endlich hat er ihren Namen😂

Wie fandet ihr das zwischen den Beiden in der Bibliothek 🤔😏

More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt