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Ich ballte meine Hand zur Faust und schlug fest gegen die Tür. Es war gerade alles dabei gewesen perfekt zu werden. Wir waren uns so nah gewesen wie nie zuvor und jetzt hatte ich Brian wieder von mir enfernte ohne, dass er den Grund dafür kannte. Sowas war viel schmerzhafter als wenn man den Grund kannte. Wahrscheinlich zerbrach er sich den Kopf darüber, was er falsch gemacht hatte.

Bei dem Gedanken daran, dass er wieder wegen mir verzweifelt war kniff ich meine Augen fest zu. Das konnte nicht nochmal passieren. Ich konnte nicht zulassen, dass wir wieder getrennt wurden. Endlich hatte ich das gefunden, was ich wirklich brauchte. Ich konnte es nicht einfach gehen lassen. Einerseits für mich und anderseits für ihn. Für uns.

Tief atmete ich ein und wischte mir die Tränen weg. Als ich aufstehen wollte fing mein Handy in meiner Hosentasche an zu vibrieren. Ich holte es raus und nahm direkt ab ohne auf die Nummer zu gucken.
"Glaubst du Ben hätte nicht bemerkt, dass du es Brian erzählen wolltest?"
Daniels ruhige bedrohliche Stimme drang aus dem Hörer und ich umklammerte das Handy fester.
"Nimm meine Drohung ernst Claire. Wenn er etwas davon erfährt ist er so oder so tot und du gleich mit."
Wut durchströhmte wieder  meinen Körper.
"Glaub ja nicht du kannst mich irgendwie austricksen. Mindestens einer meiner Männer ist immer, wirklich immer in Brians und deiner Nähe. Wenn du mir nicht glaubst, guck aus dem Fenster. Total verwirrt und verzweifelt steht dein Liebhaber auf der Straße und zerbricht sich den Kopf."

Angst fing an meinen Atem zu beschleunigen und ich stand stolpernd von der Tür auf und rannte durch den Flur in mein Zimmer. Als ich aus meinem Fenster schaute stockte kurz mein Herzschlag. Brian stand tatsächlich an seinem Auto gelehnt und guckte gedankenverloren durch die Gegend. Direkt daneben erkannte ich den schwarzen Van, in dem ich zurückgebracht wurde und in dem wahrscheinlich Ben oder ein andere Mann von Daniel drin saß.

"Kein Versuch mehr Claire. Kein Versuch. Mich solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, die Tricks der Menschen zu durchschauen. Du wirst es nicht schaffen euch rauszuholen. Kein Versuch mehr."
Gezielt setzte er seine feste und ausdrucksstarke Stimme zum Einsatz und schaffte es mich einzuschüchtern.
"Haben wir uns verstanden?"
Weiterhin antwortete ich nicht, weil ich mich einfach nicht einverstanden erklären wollte.
"Verdammt, hast du mich verstanden?!"

Als er durch den Hörer schrie zuckte ich kurz zusammen.
"J-ja", stotterte ich schließlich aus Angst. Brian war in Gefahr, wofür ich meine Sturheit auch absetzten konnte.
"Gut. Jetzt hör mir zu. Dass du ihn aus der Wohnung geworfen hast war schonmal das richtige aber wir beide wissen, dass das nicht genug ist."
Ich verzog mein Gesicht und schloss kurz meine Augen, um bereit dafür zu sein, was er jetzt von mir verlangen würde.
"Du musst ihm klarmachen, dass du ihn nicht liebst."
"Was?! Nein. Das...nein. Ganz sicherlich nicht!", brach ich automatisch aus, als mir die Vorstellung darüber kein bisschen gefiel.
"Ich habe dich nicht gefragt. Du wirst es machen und damit war es auch."

Erneut schoss mir Blut in den Kopf, bei dem aufkommenden Zorn. Ich hatte es noch nie dulden lassen wenn jemand mich so kommandiert hatte. Ich konnte es nicht leiden wenn mich jemand minder behandelte aber ich konnte nichts sagen. Für Brian.

"Und vergiss nicht. Meine Männer sind immer da. Auch wenn du sie nicht siehst. Und wnen du versucht aLeine mit ihn zu sein oder ihm irgendwelchr Zeichen zu geben..."
Fest biss ich mir die Zähne zusammen, um ihn nicht zu beleidigen. Ständig wanderte mein Blick zwischen Brian und dem Auto hin und her. Meine Emotionen wechselten ständig von Trauer zu Angst zu Wut.
"Wie kannst du auch nur darüber nachdenken deinen eigenen Sohn umzubringen? Bedeutet er dir denn überhaupt nichts?"
Die Frage hätte ich mir eigentlich auch sparen können, weil es einfach Daniel war.

"Wenn es mein Sohn gewesen wäre, wäre er jetzt bei mir und würde sich für dir Pressekonferenz morgen vorbereiten und nicht wegen einer Drecksgöre meinen Ruf in Gefahr stellen", sagte er voller Abscheu in seiner Stimme, die sich in mir für ihn widerspiegelte.
"Jetzt muss ich mir überlegen, was ich der Presse erzähle oder nein...Du bringst ihn hierher. Egal wie du es anstellst, sorg dafür, dass er noch heute Abend zurückkehrt."
"Was? Bin ich jetzt deine Puppe oder was?!"
"Solange ich nicht habe, was ich will bist du das, wenn du Brian lebend sehen willst."
Verzweifelt verzog ich mein Gesicht. Ich fühlte mich hilflos.

More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt