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~Claire
Ich löste mich von seinen Lippen um ihn mustern zu können. Gerade eben, bevor er mich geküsst hatte, hatte ich etwas gebrochenes gesehen. Etwas, was ihm schmerzte und mich umbrachte. Da gab es etwas, was ihn verfolgte und ich wollte wissen, was es war um es ihm nehmen zu können. Damit dieser Ausdruck in seinen Augen nicht erneut auftrat.

"Rede mit mir Brian",flüsterte ich sanft und legte meine Hand auf seine Wange.
"Meine Familie ist alles andere als perfekt Claire."
Ich sah genau das selbe in der Tiefe des Grüns in seinen Augen, das ich oft in meinen gesehen hatte, aber bei ihm war es tiefer.

"Was meinst du?"
"Es ist einfach...kompliziert Claire. Ich will, dass du weißt meine Eltern sind nicht glücklich miteinander also mach dir auch keine Vorwürfe...bitte."
Das tat verdammt weh. Ich wusste nämlich ganz genau, wie schwer diese Erkenntnis war, die eigenen Eltern nicht zusammenpassend zu sehen. Und dies in seinen Augen zu sehen, schmerzte mehr als es selbst zu durchleben.

"Brian-"
"Nein Claire. Alles ist ok. Und denk bitte einfach nicht daran meinem Vater alles zu sagen. Es würde direkt an die Presse gehen und ich will das nicht. Du sollst dich nicht damit rumschlagen müssen."
"Aber Brian alle denk-"
"Ist mir egal, das weißt du und jetzt gehen wir ok? Wir reden einfach nicht darüber."

Ich wollte das nicht. Alle dachten jetzt schlecht über Brian, obwohl er mich gerettet hatte. Die Schuldgefühle nagten an mir. Ich merkte aber auch, dass er über alles nicht reden wollte. Auch nicht über das Familienthema, was ich gut verstand. Ich verstand es besser als alle anderen und nickte ihm Einverständnis.

Erschöpft lächelnd zog er mich bei der Hand zu seinem Auto und wir steigen wieder ein. Mich machte alles gerade einfach verrückt. Die Tatsache ihn leiden zu sehen und, dass so viel Schlechtes über ihn verbreitet wurde. Ich wollte etwas tun um alles geradebiegen zu können aber ich hatte auch Angst darum der Welt zu offenbaren, dass ich fast Vergewaltigt wurde.

Ich hatte schon viel zu oft Mitleid in den Augen anderer gesehen und würde es nicht nochmal aushalten, dass jeder dachte ich wäre hilflos oder ähnliches.
'Die arme Kleine'
Sowas würde ich nicht nochmal hören wollen.

Abrupt stoppte Brian das Auto, wodurch ich aus meinen Gedanken gezerrt wurde.
Ich guckte nach vorne und sah wieder eine Gruppe von neugierigen nervenden Journalisten. Die hatten jetzt auch noch gefehlt.

Ich guckte zu Brian rüber, der angespannt das Lenkrad umgriff.
"Du bleibst drinnen",zischte er und war kurz darauf auch schon draußen. Sofort kamen alle zu ihn hingerannt und blendeten ihn mit Blitzlichtern und bombardierten ihn mit Fragen. Ich ließ meine Fensterscheibe etwas runter um hören zu können, was sie sagten.

"Was haben Sie zu Allem zu sagen?"
"Gestehen Sie, dass alles wahr ist?"
"Was hat ihr Vater dazu?"

Alle redeten durcheinander und drängten Brian. Ich wurde immer unruhiger.

"Ich möchte mich dazu nicht äußern",kam es von Brian beherrscht ruhig und er drehte sich wieder um, um einzusteigen.

"Werden Sie die Firma doch noch übernehmen?"
"Glaubt Ihr Vater denn immernoch Sie wären geeignet dafür?"
"Sind Sie denn überhaupt geeignet?"

Langsam wurde ich wütend und musste mich zurückhalten nicht auszusteigen.

"Werden Sie es schaffen Ihre Sucht beiseite zu legen und doch noch ein guter Geschäftsmann werden wie Ihr Vater?"
"Hatten Sie vielleicht auch andere Probleme mit Drogen? Vielleicht etwas Schlimmeres?"

More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt