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Nach einer Stunde brachte mich Sophie zur Tür.
"Ich sage dann jemandem, dich zu bringen ja?"
Es war mir ein bisschen unangenehm aber ich nickte. Als sie sich umdrehte kam Brian ihr entgegen.
"Ich bringe sie."
"Okaaay, also ich habe nichts dagegen."
Sophie schaute zwischen uns hin und her.
Der Gedanke, dass Brian mich wieder bringen wollte war zwar etwas überraschend aber ich musste zugeben ich hatte da auch nichts gegen. Irgendwie freute ich mich sogar ein wenig.

"Du kannst nicht gehen, ich muss etwas mit dir besprechen", die strenge Stimme von Mr Mcklay stoppte Brians Bewegung.
"Interessiert mich nicht. Ich komme sowieso zurück. Dann kannst du das ja machen."
Brian klang ziemlich respektlos.
"Ich möchte aber jetzt mit dir reden. Claire kann von einem Angestellten gebracht werden."
"Nein ich bringe sie."
Ich merkte wie sich Brians Kiefer anspannte. Was hatte der denn?

"Warum denn wir haben genug d-"
"Weil es verdammt unnötig ist für jede Kleinigkeit einen Angestellten zu rufen. Das sind auch nur Menschen."
Seine Denkweise beeindruckte mich aber er hätte trotzdem nicht so mit seinem Vater reden sollen.
"Dafür werden die aber bezahlt."
Jetzt spannte sich Mr Mcklay auch an und ich sah wie Sophie genervt und ein bisschen traurig zwischen den beiden hin und her schaute. Ihrem Blick nach zu urteilen war das nichts Neues.

Ohne etwas weiteres zu sagen packte mich Brian am Handgelenk und zog mich mit raus. Ich hörte noch wie sein Vater wütend seinen Namen rief aber das schien Brian kein bisschen zu interessieren. Er lief stur weiter. Was hatte er denn gegen seinen Vater? An seinem Auto angekommen ließ er mich los.

"Dass du dir Gedanken um die Angestellten machst kann ich ja verstehen und das finde ich ziemlich gut aber," ich suchte nach seinem Blick doch er starrte mich emotionslos an.
"Du hättest nicht so mit deinem Vater reden sollen."
Ich wusste nicht warum aber ich konnte nicht denken, dass er so respektlos ist.

Als wir eben angekommen waren kam uns seine Mutter entgegen und ich hatte eine so liebevolle Mutter-Sohn Beziehung gesehen. Auch zu seiner Schwester war er so liebevoll und zuvorkommend, da war es mir ein Rätsel, warum er plötzlich so mit seinem Vater geredet hatte.

"Weißt du denn worüber dein Vater mit dir reden wollte? Vielleicht war das ja wichtig. Du solltest wieder zurückgehen", ich war selbst überrascht wie sanft ich mit ihm redete. Hätte ich heute seine familiäre Seite nicht gesehen wäre ich bestimmt auf ihn losgegangen.

"Nein!"
Ich zuckte zusammen als ich den Unterton in seiner Stimme hörte.
"Ich weiß ganz genau worüber er reden will. Er kann nur über einen Scheiß reden und es wäre besser wenn du dich da raushälst, Claire."
Er kam mir jetzt näher und ich lehnte mich an sein Auto. Durch seine plötzliche Nähe und auch seine tiefe Stimme bekam ich eine Gänsehaut und mir fiel wieder das Atmen schwer.

Er stützte seine Hände links und rechts von mir am Auto ab und kam mir so nah, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. In seinen Augen lagen viele Emotionen und etwas Tiefes, was ich nicht deuten konnte. Ich konnte spüren wie mir langsam heiß wurde obwohl die Nachmittagsluft ziemlich frisch war.

"Ich weiß du meinst das nicht böse aber ich dulde es nicht wenn jemand ohne Ahnung etwas über meine Familie sagt", in seiner Stimme lag eine kleine Warnung. Aber auf unerklärlicher Weise bekam ich weder Angst noch nahm ich es ihm böse. Ich wusste aber auch, dass ich jetzt lieber still sein sollte.

Ohne seinen Blick von meinem abzuwenden öffnete er die Tür.
"Steig ein ich bringe dich."
Ohne zu zögern stieg ich ein. Ich gab ihm die Adresse des Restaurants in dem ich kellnerte und wir fuhren los.

Nach zehn Minuten voller Stille fragte er mit gerunzelter Stirn : "Ist das nicht die Adresse eines Restaurants?"
"Ja."
"Du wohnst ihn einem Restaurant?"
"Nein, ich arbeite dort." Verwirrt guckte er mich an.
"Warum?"
"Wie warum? Um meinen Unterhalt bezahlen zu können? Ob du es glaubst oder nicht, nicht jeder hat so viel Geld wie du. Manche Menschen müssen arbeiten gehen. Nicht jeder hat das Privileg reiche Eltern zu haben."
"Wie du hast keine-"
"Nein, Brian ich habe keine reiche Eltern."
"Aber-"
"Den Platz in der Uni habe ich mit harter Arbeit bekommen. Tag und Nacht habe ich dafür hart gelernt und was weiß ich noch gemacht."
Er guckte mich jetzt mit einem undefinierbarem Blick an. Ich konnte nicht genau deuten, was seine Augen mir versuchten zu sagen. Vielleicht Respekt. War er beeindruckt?

Der Rest der Fahrt verging still. Als wir angekommen waren stieg ich aus und bedankte mich. Als ich gehen wollte hielt mich seine Stimme auf.
"Claire?"
Ich bekam eine Gänsehaut bei seiner Art meinen Namen auszusprechen und drehte mich nur zu gern um.

"Ja?"
Er kam auf mich zu und war mir wieder zu nah. Erneut lehnte ich an seinem Auto eingedrängt von seinen Armen. Er kam meinem Gesicht näher und berührte meine Wange mit seiner. Leicht spürte ich Stoppeln. Erneut überkam mich eine angenehme Hitze. Was machte er nur mit mir? Vor einer Woche hatte ich ihn noch als Arsch bezeichnet. Und jetzt genoss ich seine Nähe.

Sein Atem strich meinen Nacken als er leise flüsterte :"Weißt du Claire? Du bist eigentlich gar nicht zickig."
Seine Worte brachten mich zum lächeln und ich sog seinen Duft ein. Dieser Typ war echt komisch. Gerade eben hatte er mir noch fast gedroht und jetzt...
Benebelt brachte ich nur ein "ich weiß" heraus.

Its getting Hot 😌

Anscheinend sind beide voneinander beeindruckt.🤔

Was wollte Brians Vater wohl?🤔

Wie wird Brians Vater reagieren wenn er wieder zurück war?🤔

More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt