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Zitternd hielt ich mir die Hände vor dem Mund und blieb stehen, als ich dachte weit genug gelaufen zu sein. Ich guckte wild um mich  herum und schluckte schwer.
"Scheiße", entfuhr es mir und hoffte stark, dass das Auto doch nicht von Daniel beauftragt wurde. Wütend trat ich mit einem Fuß auf den Boden und verfluchte mich für mein schlecht überlegtes Handeln. Verzweifelt schaute ich zum mit Wolken bedeckten Himmel und schloss meine Augen.

Ein starkes Donnern warnte für ein aufkommendes Gewitter und verstärkte meine dunkle Situation. Plötzlich legte sich eine große Hand auf meinen Mund und drückte mich fest gegen eine Brust. Erschrocken riss ich meine Augen auf und aus Relex umklammerte ich die Hand und versuchte sie zu entfernen. Panisch fing ich an wie wild herumzuzappeln, was jedoch den Druck um meinen Mund nur verstärkte. Um meine Wehrversuche noch mehr zu unterdrücken umgriff ein muskulöser Arm meinen Bauch.

Ich versuchte so laut wie möglich zu schreien, was sowieso nichts nutzte, weil die Schreie abgedämpft wurden und die Person so hart drückte, dass mein Kiefer anfing zu schmerzen und ich selbst aufhörte. Fest krallte ich meine Fingernägel in die Hand und in den Arm, was dem sehr massigen Mann nichts ausmachte. Es ermutigte ihn noch stärker zuzugreifen.

Ruckartig hob er mich hoch und trug mich nach hinten. Angst und Schrecken durchliefen mich in großen Wellen aber ich wusste auch, was hier vorging. Anstelle der Panik spürte ich Wut in mir auflodern. Ich sammelte meine Kraft, versuchte die Schmerzen in meinem Gesicht und an meiner Hüfte zu ignorieren und schlug mit meinem Ellenbogen in seinen steinharten Bauch, was nichts weiter bewirkte, als ein kurzes Zischen seinerseits.  Ohne die Hoffnung zu verlieren kombinierte ich es mit einem Tritt nach hinten aber verfehlte.

Weiterhin ließ ich meinen Körper nicht still und versuchte mich so gut es ging zu wehren. Doch der von Daniel eingestellte Mann war tatsächlich sehr geübt in sowas. Er wusste genau, wie und wo er drücken musste, damit ich ihm nicht englitt.

Während er mich weitertrug und ich wie verrückt herumzappelte und langsam das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen, traf ich ihn glücklicherweise mit meinem Ellenbogen am Hals, woraufhin er mich reflexartig lockerließ. Ich sah es als Chance und schaffte es, mich durch Treten und Schlagen von seinem erdrückenden Griff zu befreien.

Als ich den Boden unter meinen Füßen spürte sog ich vorerst die kühle Luft in meine Lungen, zögerte nicht lange und versuchte loszulaufen, wurde aber umgehend am Unterarm gepackt. Ein spitzer Schmerz durchfuhr meine Schulter und entlockte mir einen Schrei, als er meinen Arm an meinem Rücken verdrehte.

Erneut legte er seine Hand auf meinen Mund und zog mich fest gegen seinen Körper. Damit ich mich nicht weiterwehrte, drehte er nochmal an meinem Arm und durch den starken Schmerz gehorchte ich und blieb still. Mit seiner Hand drehte er meinen Kopf etwas und ich kniff meine Augen fest zu.
"Wir können es ganz einfach machen. Ohne, dass du leiden musst oder ich zu viel Kraft aufwenden muss",raunte die tiefe bedrohliche Stimme in meine rechtes Ohr und jagte mir eine kalte Gänsehaut über den Rücken.

Langsam fing er an mich nach vorne zu drücken. Zuerst blieb ich stehen, doch bei dem weiteren Schmerz, der mich durchfuhr, ließ ich mich gehen. Ungewollt trugen mich meine Füße in die Richtung eines Autos. Als ich näherkam, erkannte ich es. Es war das, welches Brian und mich ausspioniert hatte. Ich dachte kurz darüber nach nochmal zu versuchen zu entkommen. Doch ich wusste genau, es würde nichts bringen. Andererseits musste ich Daniel gegenüberstehen. Ich musste es schaffen, dass er mein Schwachwerden vergaß.

-

Hart prallte ich auf den kalten Boden auf, als ich durch die große Tür geschubst wurde.
"Bitte, Sir ",sagte er bloß stur und ließ die Tür hinter mir laut zufallen. Ich war kurz davor meine  Kopf selbst zu geben, um aufzusehen, doch wurde ich abrupt an mein Kinn gegriffen. Stark zukneifend hob er meinen Kopf an, sodass ich in seine wutentbrannten dunklen Augen sah. Etwas in seinem Blick machte mir viel Angst.

"Das war ein Fehler."
Seine knurrende Stimme ließ meine Kehle austrocknen. Noch fester drückte er meinen Kiefer und ich zischte leicht bei dem Schmerz.
"Habe ich dich nicht gewarnt?"
Er zog mein Gesicht noch näher an seins.
"Du hast meine Warnung nicht ernst genommen. Wenn du meinen Worten nicht gehorchst, müssen Taten folgen."

Die tiefe Bedeutung seiner Wörter und die verrückte Wut in seinen blutunterlaufenen Augen, ließ meinen Körper erkalten. Angst, wie ich sie nicht kannte griff Besitz nach mir. Mit einer angewiderten Bewegung ließ er mich schwungvoll los und stand auf. Die verschiedenen druckhaften Stellen meines Körpers ignorierend stand ich ebenfalls hastig auf und versuchte mein Gleichgewicht zu kontrollieren.

"Was-was hast du vor", fragte ich mit zittriger Stimme und beobachtete, wie er sein Handy aus der Hosentasche holte. Auch um diese Uhrzeit hatte er einen perfekten Anzug an. Das einzige, was ihn nicht ganz makellos erschienen ließ, war sein Gesicht. Ich kannte seine psychopathischen Gesichtsausdrücke schon aber heute war es viel beängstigender.

Ohne auf mich zu achten tippte er auf dem Display herum und legte es schließlich an sein Ohr. Jede seiner Bewegung steigerte mein Unwohlbefinden aber die Angst und Panik versteinerten meinen gesamten Körper und Verstand. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.

"Ja...",sagte er, als sein Anruf beantwortet wurde. Ich versuchte gegen die Trockenheit anzuschlucken, als er zu mir aufsah. Bevor er weitersprechen konnte eilte ich auf ihn zu und streckte meine Hand aus, um nach seinem Handy zu greifen. Jedoch reagierte er im richtigen Moment und wich aus. Als ich mich zu ihm drehen und es nochmal versuchen wollte,traf mich seine Hand mit voller Wucht auf der linken Wange und drehte meinen Kopf. Etwas schockiert hielt ich meine Hand auf meine hitzige Wange und spürte langsam aber stark den aufkommenden Schmerz.

"Kannst loslegen",hörte ich seine zischende Stimme und schnellte mit meinem Kopf in seine Richtung.
"Nein!",rief ich umgehend und ging wieder auf ihn zu.
"W-was hast du gemacht?!"
Ich wollte nach ihm greifen aber wurde aufgehalten, als er mich erneut auf der selben Gesichtshälfte ohrfeigte.
Schmerzerfüllt und zutiefst verzweifelnd wollte ich wieder nach meiner Wange greifen, doch packte er rückartig nach meinen Haaren und zog fest daran, um meinen Kopf nach oben zu ziehen. Ich hielt meine Augen zu, als mich die Lampe an der Decke blendete.

"Alles, was jetzt passiert. Ich Einzug und allein deine Schuld."
Sein anwidernder Atem schlug gegen mein Ohr und ich wollte ihn wegschubsen, was er durch das Ziehen an meinen Haaren verhinderte.
"Ich habe dir eine Chance gegeben. Es ist dein Pech, wenn du nicht auf mich hörst. Jetzt kannst du ihn leiden sehen."

Endlich ließ er mich los und trat zurück. Ohne an irgendwas anderes zu denken nahm ich mein Handy aus meiner Jackentasche und bemerkte die unzähligen verpassten Anrufe von Brian. Mit zitternden Finger rief ich ihn an und schluckte bei dem großen Klos in meinem Hals. Ich legte mein Ohr an den Hörer unf betete seine Stimme hören zu können.

"Claire!"
Ich spürte eine Woge der Erleichterung, als seine besorgte Stimme mich erfüllte.
"B-Brian..."
Ich schaffte es nicht richtig zu reden, als Tränen in mir aufstiegen.
"Wo bist du, mann?! Was soll das wieder, Claire?!"
"W-wo b-bist du?"
"Vor deiner Wohnung! Wo bist du?! Ich mache mir solche Sorgen, Claire!"
"Brian, hör mir zu. Du m-"

Mein Herz hörte auf zu schlagen, Kälte übergoss mich von Kopf zu Fuß und verteilte ein unbequemes Kribbeln, als ich sein lautes Schreien und undeutsame Geräusche hörte. Ich nahm den Motor eines Autos wahr und wusste sofort, was passiert war.

"Brian!", drang es voller Lautstärke und mit einem Ziehen durch meine Kehle und hallte gegen die kahlen Wände des dunklen Raumes. Ich hatte das Gefühl mein Blut gefror, als die Leitung starb. Vor meinem inneren Auge tauchten Bilder auf, die mein Herz verkrampften.

"Nein", flüsterte ich und ließ unkontrolliert das Handy fallen. Schwindelgefühle überkamen mich und sogar meine Tränen trauten sich nicht aus meinen Augen zu bewegen. Alles stand still.


Dam Dam Daaaaaaa... sorry...

Meine Cuts wieder, ich weiß. Dieses Mal wollte ich aber mehr schreiben, habe bloß zu viel zu tun. Wollte euch zumindest etwas geben. Auch wenn die meisten jetzt nicht schlafen können. ;***

Jetzt könnt ihr gerne eure Kettensägen rausholen. ;)














More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt