63

15K 619 92
                                    

~Claire
Weit von allem und jedem entfernt saßen wir wieder auf der Klippe und blickten auf die winzig wirkende Stadt hinab. Bei dem orange-tönigem Licht der untergehenden Sonne umgab sie eine warme Atmosphäre, die einen angenehmen Kontrast zum üblen Wind hier oben bildete.

"Es fühlt sich so gut an, Claire",unterbrach Brian die wohlige Stille mit seiner viel ruhigeren Stimme. Ich guckte zu ihm rüber und sah auf seine erleichterte Gesichtshälfte.
"Ich fühl mich frei."
Leicht lächelnd legte ich meine Hand auf seine.
"Das war die richtige Entscheidung."
"Du bist meine richtige Entscheidung, Claire."
Er drehte sein Gesicht zu mir und blickte mich warmherzig an.

Vorerst spürte ich ein schönes Kribbeln in mir aufsteigen jedoch direkt verschwand es als Schuldgefühle den Platz einnahmen. Übelkeit kam
in mir auf bei der Erinnerung daran, wie egoistisch ich gehandelt hatte.

"Es tut mir leid",sagte ich ganz leise und schaute von seinen Augen ab.
"Es war echt egoistisch von mir."
"Nein, es ist voll verständlich Claire, mach dir keine Vorwürfe. Ich weiß, wie wichtig dir das alles ist. Und mach dir keine Sorgen. Ich werde sicherstellen, dass er dir nichts antut."

Als ich wieder in seine Augen sah, erkannte ich die bekannte Versprechen, die er mir immer gab. Wieder mit solch einer Treue, die mich beschützen und behüten wollte.

Wie immer in solchen Momenten wurde mir aufs Neue klar, wie besonders er war. Er war ein Geschenk. Ein Geschenk, das nur meinen Namen auf sich trug.

Das schöne Gefühl von tiefreichender Verbindung und die bedrückenden Emotionen der Reue Sorten für Tränen in meinen Augen.

Sofort tauchte ein besorgter Ausdruck auf seine Züge. Er legte weich seine Hand auf meine Wange und musterte mein Gesicht.
"Claire-"
"Ich hab dich nicht verdient",kam es mit verzweifelt aus meinem Mund. Ich spürte, wie eine Träne meine Wange runterrollte und senkte leicht meinen Kopf.
"Was sagst du da."
"Ich hab dich einfach nicht verdient, Brian."

"Was zum..."
Er legte seinen Finger unter meinem Kinn und zwang mich aufzusehen. Nicht fähig ihm in die Augen sehen zu können schloss ich meine. Ich spürte wie er meine Träne mit seinem Daumen wegwischte und kniff meine Augen fester zu, um keine weiteren fließen zu lassen.
"Wenn du das noch einmal sagst, sorge ich dafür, dass du nie wieder Himbeeren essen kannst."

Etwas überrascht öffnete ich meine Augen und musste unwillkürlich leicht lachen. Als ich jedoch sah, wie ernst er auf mich hinabblickte, würde ich es auch.
"Ich meine es ernst. Wehe du denkst auch nur über sowas. Claire, ich weiß nicht, warum du manchmal so bescheuerte Sachen sagst aber ich will es dir gesagt haben. Immer wenn du dich selbst erniedrigst, tut es mir weh."

Und genau das war der Grund. Er war einfach...unglaublich. Alles, was er sagte, was er tat war richtig und traf immer einen Punkt in mir, der eine Welle von Glücksgefühlen in mir freiließ. Er hatte schon so oft...nein...immer dafür gesorgt, dass es mir gut ging und ich...hatte ihm wehgetan.

"Mach das nicht. Ok?"
Fragend und wie ein kleines Kind, das verletzlich um etwas dat sah er mich an. Der Anblick führte einfach dazu, dass ich nickte.

~Brian
Sie sah wunderschön aus bei dem leichten Wind, das ihre Haare nach hinten wehen ließ. Ich war einfach glücklich, dass alles geklärt war und sie wieder bei mir war.
Dass ich sie wieder berühren konnte.
Dass ich wieder ihre Hand halten konnte.
Dass ich wieder in ihre wunderschönen Augen sehen konnte.
Dass wir uns wieder glücklich machen konnten.

Ich strich ihr seidiges Haar hinters Ohr und ließ meine Hand geschmeidig ihre Wange streicheln. Ich merkte, wie sie meine Berührung genoss, was Freude in mir aufkommen ließ.
Mein Blick wanderte zu ihren geschwungenen Lippen und ich führte meine Daumen zu ihnen. Betastete sie bevor ich sie küssen würde. Voller Vorfreude drauf stieg Hitze in mir auf.

More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt