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Ich saß im Beifahrersitz in Brians Auto. Er hatte sich den ganzen Tag um mich gekümmert, wie es nie jemand anderer getan hatte. Nicht einmal hatte er mich aus den Augen gelassen.

Aber ich wollte nicht länger rumweinen. Ich war nicht schwach und wollte wieder ganz normal weitermachen. Fast eine Stunde lang hatte ich mit ihm diskutiert und versucht ihn zu überreden mich nach Hause zu bringen.

Am Ende hatte er doch noch nachgegeben aber war nicht zufrieden. Vielleicht war er sogar sauer.
"Brian?", ich guckte ihn vorsichtig von der Seite an. Er antwortete nicht woraufhin sich meine Vermutung bestätigte.

Ich guckte nach hinten zu Sarah, die nur mit ihren Schultern zuckte.
"Bist du sauer?", versuchte ich es erneut.
Er antwortete wieder nicht und hielt seinen Blick auf die Straße.

"Brian sein nicht sauer",sagte ich ein wenig flehend. Er seufzte und guckte kurz zu mir rüber eher er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zuwandte.
"Claire ich bin nicht sauer. Auf dich kann ich gar nicht sauer sein, aber..."

Erleichtert, dass er nicht sauer war und gerührt von seinen Worten legte ich meine Hand auf seinen Arm.
"Mir geht es gut Brian. Du hast mich den ganzen Tag verwöhnt und nicht einmal aus dem Bett gelassen. Ich bin ausgeruht und kann weitermachen. Mach dir keine Sorgen."

"Und ich bin ja auch da. Ich werde mich auch um sie kümmern. Vielleicht schaffe ich das nicht so gut wie du aber ich versuche es zumindest", versuchte Sarah ihn ebenfalls zu beruhigen.

Er nickte nur seufzend aber beruhigt schien er kein bisschen. Es rührte mich sehr , dass er sich so stark um mich sorgte.
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Am nächsten Tag ging es mir zwar körperlich besser aber der Schock war immernoch nicht ganz weg. Ständig kamen die Bilder des Abends vor meinen Augen. Immer wieder musste ich an das Gefühl seiner Berührungen denken. An die Angst und die Panik.

Aber ich schaffte es auch immer wieder alles wegzuspülen und zu vergessen. Es hätte schlimmer kommen können. Wen. Brian nicht gekommen wäre...

Sofort wanderten meine Gedanken zu Brian und seiner Fürsorge. Ich erinnerte mich daran, wie er sich um mich gekümmert hatte und an seine schönen Wörter. Ich wollte immernoch bei ihm sein aber wenn ich dort geblieben wäre, hätte er mich wahrscheinlich nicht aus dem Bett gelassen und ich wollte nicht wie ein Häufchen Elend im Bett rumliegen.

Sarah kam in das Wohnzimmer und reichte mir einen Kakao, während ich es mir auf der Couch gemütlich gemacht hatte. Sie hatte sich zwar auch vorgenommen mich zu bemuttern aber sie wusste wo die Grenze war. Sie kannte mich.

Während sie sich neben mich setzte und einen Schluss aus ihren Cappuccino nahm dachte sie über etwas nach.
"Clairi?" Nachdenklich guckte sie auf einen Punkt.
"Ja?", fragte ich.
"Welchen Film wollen wir sehen?"
Ich schüttelte meinen Kopf, weil ich gedacht hätte sie würde über etwas wichtiges nachdenken.

"Ist mir egal und musst du nicht noch was für die Uni machen?"
"Ach, mach ich schon. Erst müssen wir dich auf andere Gedanken bringen." Sie versuchte abzuwinken. Aber das akzeptierte ich nicht. Niemals.

"Nein, Say mir geht es perfekt, wir haben echt viel dafür getan und du kannst es jetzt nicht locker angehen lassen."
Sie rollte mit ihren Augen, weil sie sowas ähnliches von mir schon oft genug gehört hatte.

Sie setzte an etwas zu erwidern aber ein Handyklingeln hunderte sie. Ich sah eine unbekannte Nummer auf meinem Display und hob mit fraglicher Miene ab.

"Hallo?"
"Claire." Als seine Stimme in meine Ohren drag, hoben sich die Haare in meinem Nacken sofort und mir wurde wohl.
"Brian." Ich lächelte in mich hinein und im Blickwinkel sah ich wie sich ein Grinsen auf Sarahs Gesicht bildete.

More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt