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Den restlichen Abend versuchte ich lächelnd die Komplimente der Verwandten anzunehmen. Alles das selbe.
'Ach, ich finde das echt toll von dir, dass du die Firma übernimmst'
'Du bist echt ein netter Junge Brian. Man hört immer nur Gutes'
'Es ist echt schön, eure Familie immer so glücklich zu sehen'.

Ich wollte das alles nicht mehr hören. Die Firma interessierte mich kein bisschen. Alle Komplimente waren für den Sohn von Mr Mcklay. Nicht für Brian. Manchmal hatte ich das Bedürfnis einfach alles um mich herum kaputt zu machen. Oder alles rauszuschreien. Alles, was sich jeden Tag von meiner Kindheit an in mir verstaute und immer mehr Raum zu einnehmen schien.

Als ich wieder gezwungenermaßen mit Ashley redete, das Mädchen das ich verarschen sollte für die Firma meines Vaters, schweiften meine Gedanken zu Claire.

Irgendwie hatte ich das Bedürfnis gespürt mit ihr zu reden. Ihr zu sagen wie ich mich fühlte. Ich wusste nicht wieso aber ich fühlte mich schon in so kurzer Zeit zu ihr hingezogen wie nie zuvor jemand anderem.

Sie war einfach besonders. Ihre Sturheit, ihr Ehrgeiz, ihr Selbstbewusstsein und ihre Schönheit. Sie interessierte sich nicht dafür was andere dachten. Sie zog ihr Ding durch. Verstellte sich nicht.

Ich kannte sie zwar nicht lange aber schon jetzt kannte ich sie sehr gut.
Ich wusste nicht warum das so war ber ihre Nähe erfüllte mich immer mit Wärme und einem Gefühl der Akzeptanz. Die Akzeptanz, die ich nie hatte bekommen können.

Ob es an ihr schönes Lachen, ihre tiefgründigen Augen oder an ihrer Art lag aber ich genoss ihre Nähe.

Ich merkte wie sie öfters versuchte mit mir Blickkontakt herzustellen. In ihren Augen lagen viele Fragen und Sorgen. Wieso? Wieso machte sie sich Sorgen?

Wie hatte sie den Schmerz erkannt, den ich schon so lange fühlte? Ich war immer erfolgreich gewesen ihn unter der tollen makellosen Maske zu verstecken, die die Gesellschaft an mir sehen wollte

-

Als die Feier vorbei war beschloss ich Sophie ihr eigentliches Geschenk zu geben. Ich holte das Bild aus dem Raum und schaute es mir nochmal genau an.

Es war ein Porträt von ihr. Wie sie mit ihren strahlenden Augen lächelte. Ich musste bei dem Anblick auch lächeln. Meine kleine Sophie. Ich hatte lange gebraucht dieses Porträt anzufertigen aber ich hatte es mit Liebe getan. In meiner kaputten Familie, wo ich nie Liebe von meinem Vater hatte bekommen können, sollte ich zumindest die Liebe ergreifen und beibehalten, die sich mir bot.

~Claire
Es gab was Tieferes. Ich hatte es in seinen Augen erkannt. Etwas, das Brian schmerzte und was der Grund dafür war, dass er sich nicht mit seinem Vater verstand.

Ich fühlte mich irgendwie unwohl bei dem Gedanken, dass es ihm nicht gut ging. Aber wieso? Wieso machte es mir so viel aus? Meine Gedanken fanden einfach keine Ruhe. Ständig tauchte sein Gesicht vor mir auf.

"Findest du nicht auch Claire?"
Sophies lachende Stimme holte mich aus meinen Gedanken. Ich wusste nicht worüber sie und Sarah redeten aber ich nickte lächelnd.

Als es an der Tür klopfte kam Brian rein. Sein Anblick erweckte ein komisches Gefühl in mir. Ich wusste nicht wieso aber es war ein angenehmes Gefühl. Umgehend verwandelte sich mein vorgetäuschte Lächeln in ein richtiges.
Er hatte etwas Quadratisches in der Hand , ich vermutete ein Bild.

"Das ist für dich, Kleine."
Er lächelte so liebevoll, wie es nur ging. Als er ihr das Bild reichte war so viel Liebe in seinen Augen zu sehen, dass es sogar mein Herz erwärmte.

More Than Just Love ~Unsere VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt