Mittlerweile war es Wochenende und ich hatte ab jetzt frei. Heute waren wir mit Vincent und Lukas auf dem Weihnachtsmarkt verabredet. Wir waren schon gemeinsam hingefahren und schlenderten zwischen den Büdchen umher. "Wer hat Lust auf Kakao?"fragte Vincent vorwiegend zu den Kindern gerichtet, die natürlich sofort begeistert waren. Wir waren mit Vincents Auto da, weil es das größte ist. "Glühwein?"fragte er mich als letztes. "Du Glühwein. Ich Kakao und ich krieg deine Autoschlüssel."schlug ich vor. "Deal."grinste er mich an. Seine Wohnung ist nicht weit von unserer entfernt, es ist also kein Problem für uns nachher das Stück noch zu laufen.
Plötzlich hörten wir hinter uns Schreie und lautes Krachen. Aus Panik rannten wir weg. Keiner wusste so richtig was gerade passiert war. Man sah nur einen Lkw der mitten auf dem Markt stand und einige Büdchen umgerissen hatte. Als wir in einer Nebenstraße standen fiel mir auf das Dag und Isabelle nicht bei uns sind. "Vincent? Wo sind Dag und Isabelle?"fragte ich während er versuchte Lukas zu beruhigen. Er schaute mich verunsichert an. "Bleib du mit Lukas hier. Ich geh die beiden suchen."sagte er und rannte an mir vorbei. Lukas kam sofort zu mir und ich nahm ihn in den Arm. Das ist doch nicht wahr. Das kann nicht sein. Wieso machen Menschen sowas? Ich bekam einen Anruf.
"Herr Troschke."ging ich ran.
"Kayla.. es gab einen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt, wir brauchen hier Verstärkung."
"Ich weiß aber es ist gerade ehrlich gesagt schlecht."sagte ich.
"Woher weißt du denn.."
"Weil ich da bin... Dag und Isabelle sind weg und ich stehe in einer Seitenstraße mit Vincents Sohn an der Hand."
Ich sagte ihm in welcher Straße wir standen und er schickte Jim zu uns, der mich erstmal in den Arm nahm. "Geht es euch gut? Seid ihr verletzt?"fragte er. "Verletzt sind wir nicht aber Vincent sucht gerade nach Isabelle und Dag."erklärte ich. "Ich bleibe bei euch, zumindest bis Vincent wieder hier ist. Der Täter muss hier irgendwo rumlaufen."sagte Jim und wirkte als sei er für alles bereit.
"Wo ist mein Papa?"fragte Lukas weinend. "Alles ist gut Lukas, dein Papa kommt gleich wieder ok?"sagte ich und nahm ihn wieder in den Arm.Vincents Sicht:
Ich war über den kompletten Markt gerannt und hatte jetzt Bilder in meinem Kopf die ich nie wieder loswerde aber keine Spur von Dag und Isabelle. Wahrscheinlich hat Dag die Kleine auf den Arm genommen und ist gerannt, hoffe ich zumindest. Erst als ich in den Seitenstraßen schaute fand ich die beiden. Sie waren in die entgegengesetzte Richtung gelaufen und somit auf der anderen Seite des Weihnachtsmarktes gelandet. "Dicker ein Glück, hab ich euch endlich gefunden."sagte ich. "Wo ist Kayla? Und wo ist Lukas?"fragte Dag sofort. Er hatte die weinende Isabelle auf dem Arm. "Wir sind in die andere Richtung gelaufen aber es geht beiden gut."erklärte ich. Sofort war er erleichtert und wir gingen zurück zu Kayla und Lukas. Lukas kam mir sofort entgegen. Ich nahm ihn auf den Arm und ließ Dag, Kayla und Isabelle ihre Zeit. Jim war auch hier und wirkte ziemlich angespannt.Kaylas Sicht:
"Ich bin so froh dass euch nichts passiert ist."sagte ich erleichtert und nahm Dag Isabelle ab. Wie wir hier gerade standen, man könnte meinen wir drei sind eine richtige Familie. "Und ich erst."sagte Dag. Gemeinsam gingen wir zu Vincent und Lukas. "Jim sagt wir sollen nach Hause fahren."sagte ich. "Ach machst du ausnahmsweise mal was ich dir sage?"kam Jim dazu. "Ja, aber nur weil du gerade Dienst machst und ich nicht."sagte ich.Wir gingen also zurück zum Auto. Wir mussten aber erstmal die Kinder beruhigen. Verständlicherweise waren die Kleinen nämlich immernoch ziemlich ängstlich und weinten. Während Vincent also Lukas einbisschen durch die Gegend trug, machte ich das gleiche mit Isabelle. Hier im Parkhaus waren tatsächlich mehrere Familien denen es genauso ging. Ein paar schienen sich hier nur zu verstecken und wieder andere rannten zu ihren Autos und fuhren sofort los. Dag musste erstmal eine rauchen. Ich werde das Phänomen 'Rauchen' nie verstehen. Als Isi schon wieder etwas ruhiger war fragte sie mich, ob wir zu Dag gehen können. Mir gefiel sowieso nicht dass er sich so abgrenzte oder wir ungewollt ihn abgrenzten. "Dein Typ wird verlangt."ging ich mit Isi auf dem Arm auf ihn zu. Isi streckte ihm seine Arme entgegen und Dag nahm sie dann auf den Arm. "Willst du bei Dag bleiben und dich schonmal ins Auto setzen?"fragte ich Isi. Sie nickte und war jetzt noch müder als eh schon. Aber Weihnachtsmärkte sind im Dunkeln normalerweise am schönsten. Dag nickte mir zu und ich ging zu Vincent der bis zum anderen Ende des Parkhauses gegangen war.
"Isabelle ist jetzt soweit beruhigt."sagte ich ruhig. "Lukas ist kurz davor einzuschlafen."flüsterte Vincent. "Ich glaube ehrlich gesagt, das tut er schon."sagte ich leise. Ich schaute auf Lukas Gesicht. "Er sieht dir ähnlich."sagte ich. Vincent und ich lächelten uns kurz an und dann gingen wir zum Auto, wo Dag noch neben der Autotür bei Isi stand.Ich fuhr uns dann vor Vincents Wohnung. Vincent hatte zwar letzten Endes nichts getrunken. Keiner von uns hat irgendwas getrunken, aber wir waren alle ziemlich fertig und bei der Frage wer besser mit solchen Situationen umgehen kann, gewinne nunmal ich. Man macht viele Erfahrungen bei der KriPo. Das macht das alles nicht weniger schlimm aber man hat einfach ein anderes Bewusstsein dafür, dass solche Dinge nunmal passieren. Das Stückchen Fußweg verbrachte Isi auf Dags Schultern. Sie hatte ihren kleinen Kopf auf Dags abgelegt. In diesem Moment fiel mir auf, dass sie ihm ähnlich sah. Aber sie sieht aus wie ich, in klein, also sehe ich Dag wohl auch ähnlich. Wir redeten nicht. Irgendwie hatte ich ein ganz seltsames Gefühl aber das gehört nach so einer Erfahrung wahrscheinlich dazu.
Zu Hause brachte ich Isi ins Bett. Ich laß ihr noch etwas vor aber sie war sowieso schon sehr müde und schlief daher schnell ein. Im Wohnzimmer lief der Fernseher. Phoenix hielt über den Anschlag auf dem Laufenden. Auch Dag und ich machten uns bettfertig und dann saßen wir tatsächlich noch ziemlich lange vor dem Fernseher. So lange, dass wir auf dem Sofa einschliefen.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich habe den Anschlag mit eingebracht weil ich wenn ich darüber nachdenke, dass sowas tatsächlich passiert ist, immernoch erschüttert bin. Wie jemand so viele Menschen so eiskalt umbringen kann ist mir einfach unbegreiflich. Die traurige Wahrheit aber ist, sowas kann jeden Tag wieder passieren. Also passt auf euch auf aber lasst euch euren Spaß nicht nehmen❤️
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Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)
FanfictionNach 5 Jahren zurück nach Berlin. Nach 5 Jahren zum ersten mal wieder die besten Kumpels sehen. Nach 5 Jahren zum ersten Mal den Ex Freund wieder im Arm halten. Nach 5 Jahren zum ersten Mal die Familie für die man das schwarze Schaf ist wiedersehen...