Vincents Sicht:
„Ich kann das nicht.."sagte Kayla leise und sah mir immernoch in die Augen. „Doch.. du kannst Kayla... mach dich doch nicht immer so klein.."sagte ich. „Aber ich bin klein Vincent.. ich war es immer und werde es immer bleiben.."sagte Kayla, ließ meine Arme los und setzte sich aufs Sofa. Kayla ist eigentlich total selbstbewusst, war in der Schule das wohl selbstbewussteste Mädchen in unserer Stufe aber irgendwann hat irgendwas ihrem Selbstbewusstsein einen Knacks gegeben. Von einem Tag auf den anderen schien sie einen Teil ihres Selbstbewusstseins verloren zu haben. Grundsätzlich blieb sie selbstbewusst aber es gab plötzlich Momente in denen sie sich hinter mir oder Dag versteckte, das hatte sie vorher nie gemacht. Wir waren damals schon bestimmt zwei Jahre zusammen gewesen und ich habe sie auch mehrmals gefragt was passiert war aber ich habe es bis heute nicht rausgefunden.
„Das stimmt nicht Kayla.."sagte ich und setzte mich neben sie. „Du bist immernoch die selbstbewussteste Frau, die ich kenne und Dag wird beruhigt sein, wenn du ihn endlich wieder an dich ran lässt."sagte ich. Dann ging die Tür auf. „Essen ist fertig."kam Dag durch die Tür.Wir aßen erstmal in Ruhe die Pizza. Dag schaute mich immer wieder fragend an, aber was sollte ich denn machen? Kayla wird schon mit ihm reden. Als Justus aufwachte und anfing zu schreien kümmerte Kayla sich um ihn und ließ ihre Pizza links liegen. Richtig so. Sie ging mit ihm ins Kinderzimmer.
„Hast du mit ihr geredet?"fragte Dag. „Ja, sie hat Angst, dass du sauer auf sie bist."sagte ich. „Wieso soll ich denn sauer auf sie sein? Ich will doch einfach nur dass wir das gemeinsam durchstehen können."sagte er. „Ich weiß... ich hau jetzt mal ab..."sagte ich und stand auf. Den Rest meiner Pizza nahm ich mit nach Hause. Hoffentlich geht das alles gut mit den beiden.Kaylas Sicht:
Ich hatte Justus in sein Bett getragen. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, war Vincent weg und Dag saß nachdenklich auf der Couch. Es kribbelte als ich ihm zum ersten Mal seit Tagen in die Augen sah. Ich setzte mich zu ihm und lehnte mich bei ihm an. „Ich... ich muss dir noch was sagen.."fing ich an und setzte mich wieder auf. Auch Dag richtete sich auf und legte eine Hand auf meine Schulter und eine auf mein Bein. „Der Arzt hat eine vermutliche Zyste als Auslöser der Fehlgeburt gefunden.."sagte ich. „Vermutlich?"hinterfragte Dag. Ich schaute ihn an. „Er meinte es könnte auch ein Tumor sein."sagte ich mit Tränen in den Augen. „Scheiße.."sagte Dag und zog mich an sich heran. Ich fing an zu weinen. „Wir kriegen das hin Maus... alles wird gut."tröstete Dag mich. „Ich hab Angst.."schluchzte ich. „Ich weiß.... Ich auch.."sagte Dag und komischerweise beruhigte mich das. Ich sah Dag irgendwie verdutzt an. „Was? Darf ich nicht auch mal Angst haben?"hinterfragte er mit Tränen in den Augen aber einem Lächeln im Gesicht. Ich musste lächeln und mir liefen vereinzelnd Tränen über die Wangen. Dag legte sanft seine Hand an mein Kinn und hob meinen Kopf so, dass wir uns küssen konnten. „Wir schaffen das..egal was es ist."sagte er und legte seine Stirn an meine. „Es tut mir leid, dass ich dich so abgewiesen habe... aber ich dachte... so tut es weniger weh, wenn ich mir einfach sage, dass garnichts ist.."erklärte ich aufgeregt. „Alles ist gut Maus."sagte Dag. Wie schafft es dieser Mann immer mich so schnell zu beruhigen? Wir legten uns aufs Sofa und endlich ließ ich die angestaute Angst, in Form von Tränen, raus. Die ganze Zeit hielt Dag mich im Arm, gab mir Küsse auf die Stirn und an den Haaransatz. Mehr wollte ich auch garnicht. Ich wollte nicht dass er mir jetzt stundenlang sagt dass alles gut wird. Nur dass er mich im Arm hält, bei mir ist und zeigt dass er auch Angst hat, das beruhigte mich. Ich schlief irgendwann ein.Dags Sicht:
In mir war gerade viel los. Einerseits war ich froh, dass Kayla mich endlich wieder an sich ran ließ. Andererseits hatte ich tatsächlich Angst, was jetzt auf uns zukommt, wenn es tatsächlich ein Tumor ist. Aber jetzt im Moment tat es einfach gut Kayla im Arm zu haben. Ich streichelte durch ihr Haar während sie sich endlich beruhigt hatte und eingeschlafen war. Als ich Justus hörte stand ich vorsichtig auf, deckte Kayla zu und kümmerte mich um den Kleinen. Als er dann wieder schlief setzte ich mich neben Kayla. Egal was auf uns zukommt, wir schaffen das.Ich hatte Kayla irgendwann ins Bett getragen und so wachte ich neben ihr im Bett auf. „Du bist ja schon wach."sagte ich. Kayla sah bedrückt aus. Ich drehte mich auf die Seite und schaute ihr in die Augen. „Ich habe heute einen Termin beim Frauenarzt."sagte sie. „Das ist doch gut, dann wissen wir wenigstens was los ist."sagte ich. „Kommst du mit?"fragte sie. „Klar"sagte ich sofort. „Ich gehe duschen."sagte Kayla und stand auf. Ich blieb noch liegen.
Wir machten uns also fertig und machten uns dann mit dem Auto auf den Weg. Kayla war nervös und ich ehrlich gesagt auch. Und im Wartezimmer zu sitzen machte es nicht besser. Als Kayla dann dran war, beschäftigte ich mich mit Justus. Er liebt es an den Schnüren von Kapuzen zu ziehen. Eine halbe Stunde lang warteten wir. Dann kam Kayla wieder aus dem Arztzimmer heraus und wir gingen raus. Das Wartezimmer war komplett besetzt und es müssen ja nicht wildfremde Menschen wissen was los ist. Vor der Tür sah Kayla mich an. Sie sah ruhig aus. „Und?"hinterfragte ich. „Es ist nur eine Zyste."sagte sie erleichtert. Ich atmete tief durch. Gefühlt ein paar Kilo leichter gingen wir zum Auto und fuhren wieder nach Hause. Beruhigt kamen wir nach Hause, wo ich erstmal was zu Essen machte während Kayla den Kleinen schon fütterte.
Nach dem Essen schlief Kayla auf dem Sofa und Justus in seiner Wiege. Ich musste jetzt ins Studio, zu Vincent. Ich schrieb Kayla einen Zettel und machte mich auf den Weg.
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Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)
FanfictionNach 5 Jahren zurück nach Berlin. Nach 5 Jahren zum ersten mal wieder die besten Kumpels sehen. Nach 5 Jahren zum ersten Mal den Ex Freund wieder im Arm halten. Nach 5 Jahren zum ersten Mal die Familie für die man das schwarze Schaf ist wiedersehen...