69. Kapitel

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Wir saßen noch eine Weile zusammen und redeten über einiges. „Ihr beide seht aus, als könntet ihr eine Babypause gebrauchen."sagte Mark in unsere Richtung. „Ach, das geht schon, obwohl wir das letzte Mal vor Wochen Zeit zu zweit hatten."sagte Dag und es klang fast irgendwie traurig. „Wir können Justus doch heute Nacht mit zu uns nehmen und ihr holt ihn morgen ab, wenn ihr mal wieder richtig ausgeschlafen habt."schlug Papa vor. Dag und ich sahen uns an und Dag lächelte. Ich will garnicht wissen woran der gerade wieder denkt. Aber jetzt musste auch ich lächeln. „Ok."sagte ich. Und so übergaben wir Mark und Papa Justus mitsamt Wickeltasche und Proviant.

„Und was machen wir jetzt?"fragte ich auf dem Weg nach Hause. „Ich hätte da ja ne Idee... und die fängt damit an, dass wir nach Hause fahren."sagte Dag und prompt spürte ich seine Hand auf meinem Oberschenkel. „Achso? Dann wollen wir mal sehen dass wir da schnell hinkommen.."sagte ich.

Schon während dem Weg vom Auto zur Wohnung ging es stürmisch zu. „Warte! Ich muss noch was holen... ich bin gleich wieder da."sagte ich und verschwand im Schlafzimmer. Ich hatte noch Dessous, die ich eigentlich für Dags Geburtstag gekauft hatte aber irgendwie dachte ich dass jetzt der Zeitpunkt war um sie zu tragen. Ich zog mich also um. (Bild oben)
Dag saß in sein Handy vertieft auf dem Sofa. Habe ich so lange gebraucht? Ich ging zu ihm, nahm ihm sein Handy aus der Hand und legte es auf den Tisch hinter mir. „Wow.."sagte Dag und schaute mich mit großen Augen an. Was soll ich sagen? Die Nacht war eine der schönsten, soweit ich mich erinnere. Mittlerweile lagen wir aneinandergekuschelt im Bett. „Ich wusste garnicht, dass du Dessous hast."sagte Dag und gab mir einen Kuss in den Nacken. „Naja, ich dachte es wurde mal Zeit für was Neues...Die waren eigentlich für deinen Geburtstag.."sagte ich. „Ich hätte nichts dagegen diese Nacht zu wiederholen."sagte Dag. Ich drehte mich zu ihm um. „Ich auch nicht.."sagte ich und wir lächelten uns an. Es ist nicht so als hätten wir keinen guten Sex wenn Justus hier ist aber dann hat man eben doch immer im Hinterkopf dass der Kleine jederzeit wach werden kann. „Aber nächste Woche sind erstmal Festivals angesagt."sagte Dag. „Ich werd dich so vermissen."sagte ich und kuschelte mich an seine Brust. „Und ich dich erst..."sagte Dag gab mir einen Kuss auf die Stirn und dann schliefen wir ein.

Am nächsten Tag holten wir mittags Justus bei Papa ab und gingen dann noch im Park eine Runde spazieren. Dag schob den Kinderwagen und ich hatte mich bei ihm eingehakt. Es war ein richtig schöner Sommertag, nicht zu warm, nicht zu kalt, ein leichtes Lüftchen wehte. „Wenn mir vor 4 Jahren jemand gesagt hätte, dass wenn ich zurück nach Berlin gehe, ich mit dir zusammen komme, wir ein Kind bekommen und du freiwillig einfach so spazieren gehst, hätte ich diesen jemand ausgelacht."stellte ich irgendwann fest. „Ich hätte wahrscheinlich ähnlich reagiert."lachte Dag. Dann klingelte Dags Handy. Er kramte sein Handy raus und ich übernahm den Kinderwagen.
„Hi Dickerchen."sagte Dag und schien Vincent am Telefon zu haben. Ich nutzte die Gelegenheit und gab Justus seine Flasche mit Apfelsaft. „Ja... ne, wir sind grad im Park spazieren... ich meld mich wenn wir wieder zu Hause sind... ja, ok, dann bis später.. mach ich.. bis später."hörte man Dag im Hintergrund. „Vincent kommt gleich vorbei, er will noch den Ablauf für nächste Woche besprechen."sagte Dag nachdem er aufgelegt hatte. „Dann koche ich wohl heute für einen mehr."sagte ich und wir machten uns auf den Weg zurück zum Auto.
Vor unserer Haustür wartete schon Vincent. „Na?" begrüßte ich ihn und machte die Tür auf während Dag Justus mit rein brachte. „Da ist ja die glückliche Familie."lächelte Vincent mich an. Wir gingen hoch und ich brachte Justus in sein Bett, da er sehr müde war.

Dags Sicht:
Wir setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch und Vincent erzählte mir nochmal den groben Ablauf für diese Woche. Als ich, nachdem ich etwas zu Trinken aus der Küche geholt hatte, wieder ins Wohnzimmer kam hielt Vincent das Oberteil, dass Kayla letzte Nacht getragen hatte in den Händen. Upps, wir müssen uns echt angewöhnen aufzuräumen. Sein Blick wanderte von dem Oberteil zu mir. „Sowas trägst du?"fragte er in meine Richtung, sah mich aber nicht an. Kayla stand hinter mir. „Oh oh, er hat uns erwischt. Was machen wir jetzt? Rennen?"witzelte sie. Ich musste grinsen. „Ne.. wir sind immerhin in unserer Wohnung... aber ich wäre dankbar wenn das Teil endlich aus seinen Händen verschwinden würde.."sagte ich und meinte es mehr als ich wollte. Vincent kennt jeden Nanometer von Kaylas Körper und ich wollte einfach nicht dass er sich Kayla in dem Oberteil vorstellt. Kayla ging zu ihm und riss es ihm aus den Händen. „Muss sowieso in die Wäsche."sagte Kayla und verschwand im Bad, wo unsere Waschmaschine stand.
„Entspann dich Dicker, Kayla gehört ganz allein dir."sagte Vincent gut gelaunt. Ich schüttelte kurz den Kopf um meine Gedanken loszuwerden und setzte mich dann wieder zu ihm. Wir besprachen, was es zu besprechen gab und dann hatte Kayla auch schon das Essen fertig.
Kartoffeln mit Gurkensalat und gebratenem Lachs. Wir aßen alle gemeinsam und verzogen uns dann wieder ins Wohnzimmer. Kayla lag in meinem Arm und erweckte den Eindruck gleich einzuschlafen, während Vincent an seinem Handy hing. Dann, Babygeschrei. Kayla wollte gerade aufstehen aber ich hielt sie zurück. „Ich mach schon."sagte ich und ging zu ihm. Kaum zu glauben dass der kleine Mann schon fast eineinhalb Jahre alt ist und Kayla und ich schon fast vier Jahre zusammen. Es kam mir gleichzeitig so unglaublich kurz und doch lang vor. Der Kleine brabbelte fleißig vor sich hin. Seine Lieblingsworte waren Mama, Papa und Wauwau, wobei er alle Tiere Wauwau nannte. Auch das Laufen klappt schon richtig gut. Er ist noch etwas tapsig unterwegs aber er läuft auch schon ganz selbstständig in der Wohnung rum. Und ich weiß nicht warum aber wenn man ihn sucht findet man ihn entweder unterm Tisch oder im Regal. Ja, im Regal.

Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt