7. Kapitel

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Dags Sicht:
"Ist halt nur ne Einzimmerwohnung aber es reicht."sagte ich als ich mich mit Patrick unterhielt. Kayla und Isi lagen auf dem Bett und schliefen. "Kayla hat viel von euch geredet... eigentlich hat sie ausschließlich von euch geredet und sie hat euch schrecklich vermisst."sagte Patrick. "Sorry aber warum erzählst du das eigentlich alles? Das hat schon am Spielplatz angefangen."sagte ich. "Kayla war immer ehrlich zu mir, das habe ich von ihr gelernt. Mir war immer klar, dass sie wieder zu euch zurück will, auch wenn sie es anfangs nicht zugeben wollte. Trotzdem hatten wir eine traumhafte Zeit miteinander und nicht zu vergessen.. wir haben Isabelle. Ich erzähle das alles um zu zeigen dass ich, auch wenn es vorbei ist, unglaublich froh bin diese Frau die Mutter meiner Tochter nennen zu können. Und ich glaube du passt zu ihr.. aber unabhängig davon machst du sie glücklich und das ist alles was ich will."erklärte Patrick. Na super, das kam mir irgendwie bekannt vor. Ich verstehe ja dass alle Kayla lieben aber wenn mir das noch mehr Leute erzählen kriege ich nen Anfall. Ich meine bei Vincent war es was anderes, das hat mich ehrlich gesagt ziemlich beruhigt, nachdem er mich im Studio eingeschlossen hat.

Nach einer halben Stunde wurde Kayla wieder wach und kam zu uns an den Küchentisch. "Na, ausgeschlafen?"fragte ich sie und legte meinen Arm um ihre Hüfte als sie neben mir stand. "Nicht wirklich."sagte sie müde und nahm einen Schluck Kaffee. "Das ist meiner."lachte ich. "Jetzt nicht mehr."sagte sie nur und setzte sich mit an den Tisch. "Schön dass du deine Frechheit wiedergefunden hast."lächelte Patrick sie an. "Sollte ich irgendwas wissen?"fragte ich. Es war kurz still. "Ich.. war depressiv... die Ausbildung hat mich ziemlich gestresst und wenn man nebenbei noch Nebenjobs machen muss ist das einfach alles etwas viel.. vorallem wenn man sich auch noch um ein Kind kümmern muss."erklärte Kayla und schaute zu Isabelle. Ich wusste nichts zu sagen und nahm einfach ihre Hand.
"Naja, ich fahre dann auch mal wieder ins Hotel."sagte Patrick und stand auf. "Warte mal, wie lange bleibt ihr denn eigentlich?"fragte Kayla. "Nurnoch zwei Tage.. die Arbeit ruft."sagte Patrick. "Nur so kurz.."sagte Kayla traurig. "Wir kommen ganz bald wieder. Versprochen!"sagte Patrick. "Kann sie heute Nacht hier bleiben?"fragte Kayla. "Klar. Sie hat mich auch schon gefragt. Ich habe das Nötigste im Auto. Ich hole das schnell."sagte Patrick. "Ach quatsch ich kann eben mit runter kommen."sagte ich und zog mir Schuhe an. Kayla und Patrick verabschiedeten sich und ich ging eben noch mit runter. Er drückte mir einen Rucksack in die Hand. "Ich komme dann morgen so gegen Mittag um Isi abzuholen."sagte er. "Geb ich weiter. Tschüss."sagte ich noch bevor ich wieder im Haus verschwand.

Kayla saß auf dem Sofa und durchblätterte mal wieder ein Buch. "Sag mal wie viele Bücher über Frankreich hast du eigentlich? Das ist doch nicht mehr normal."lachte sie. Ich stimmte mit ein.

Kaylas Sicht:
Dag setzte sich neben mich auf die Couch und legte deinen Arm um mich. Er will sicher mehr über die Depressionen wissen. "Wie lange warst du eigentlich depressiv?"fragte er. Er klang besorgt. "Naja so genau kann man das ja nie sagen aber laut meinem Psychologen gut eineinhalb Jahre."sagte ich. "So lange?" Ich nickte nur. "Ich habe in der Zeit noch öfter daran gedacht euch mal anzurufen oder so... mein Psychologe hat gesagt, dass es eine Rolle gespielt haben kann, dass ich euch so vermisst habe.."erklärte ich. "Dann ist ja gut, dass du wieder hier bist."sagte er und hielt sanft mein Kinn fest. Er hatte meinen Kopf so positioniert, dass wir uns direkt in die Augen sahen. Nachdem wir uns kurz angelächelt hatten küssten wir uns. "Mami? Ich habe Hunger."hörte ich plötzlich Isi hinter mir. Dag verkniff sich ein Lachen. "Dann gucken wir mal was Dag so für dich hat."sagte ich und ging mit ihr zur Küche. Als sie dann etwas zu Essen bekommen hatte, setzten wir uns wieder auf die Couch zu Dag. Naja, ich setzte mich auf die Couch. Isi sprang auf dem Bett rum.
"Du hast gesehen dass ich nach Wohnungen geguckt habe oder?"fragte ich. Mir war aufgefallen, dass mein Laptop woanders stand und immernoch an war. "Ich dachte du hattest einfach Langeweile..."sagte Dag. "Ich... wenn Isi hier ist brauchen wir mehr Platz... ich mag deine Wohnung und ich erwarte auch nicht, dass du jetzt hier ausziehst... aber ich brauche nunmal mehr Platz wenn Isi hier ist.."erklärte ich etwas angespannt. Ich wusste nicht wie er reagiert. "Du musst dich nicht rechtfertigen... du musst tun was für dich und deine Tochter gut ist."sagte er. Wieso habe ich eigentlich ständig Angst dass er mich wegen solchen Dingen verlässt? Bei Vincent wäre das anders gewesen. Bei ihm weiß ich, wie er reagiert hätte. Aber vielleicht war es genau das was mich mich in Dag verlieben lassen hat, dass es was Neues ist, dass ich nicht schon vorher weiß, was er sagt oder wie er reagiert. Und das heißt nicht dass ich Vincent weniger gern habe. Ich liebe sie beide. Wir sind schließlich Freunde.

In den nächsten zwei Tagen verbrachte ich so viel Zeit wie möglich mit Isabelle. Patrick wird wahrscheinlich nächstes Jahr, von seiner Dienststelle in Frankfurt nach Berlin versetzt. Aber ich bestand darauf dass sie zwischendurch noch zu Besuch kamen. Ich hatte mein Vorgespräch bei der KriPo gestern hinter mich gebracht und fange nächste Woche an zu arbeiten. Ich schaute weiter nach Wohnungen aber ich hatte ja keinen Zeitdruck. Die Wohnung zwei Häuser weiter war mittlerweile weg.
Naja, es war schon relativ spät und wir trafen uns im Park mit Timmi, Luke und Vincent um noch feiern zu gehen. Ich hatte eine Destroyed Jeans und ein schlichtes Top an, darüber eine kurze Lederjacke und meine weißen Chucks durften natürlich auch nicht fehlen. Dag und ich alberten auf dem Weg zum Park rum. Ich ging über eine kleine Mauer. Dag hielt meine Hand. Am Ende der Mauer half er mir runter indem er mich an der Hüfte festhielt. Wir standen uns direkt gegenüber und lächelten uns an. "Ich liebe dich."sagte Dag leise. Ich küsste ihn. "Ich dich auch."sagte ich danach leise. Hand in Hand gingen wir dann zu den anderen, die schon hinter der nächsten Ecke auf uns warteten.

Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt