34. Kapitel

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Kaylas Sicht:
„Maus?" sprach Dag mich an. Wir lagen immernoch im Bett und ich tippte mit meinen auf seinen Fingern rum. "Hm?"
"Versprich mir bitte dass du Herr Troschke von den Attacken erzählst."sagte er. Ich setzte mich auf und saß nun neben ihm. "Nur damit irgendwer bescheid weiß wenn es mal auf der Wache passiert oder sogar während einem Einsatz."fügte er hinzu. Dag war besorgt und um ehrlich zu sein machte mir das ganze allmählich auch etwas Angst. Ich nickte nach kurzem überlegen. "Ich sag es ihm gleich am Montag, wenn ich wieder Arbeiten gehe."sagte ich und legte mich wieder hin.
Dag beugte sich über mich und wir küssten uns. "Ich liebe dich."flüsterte er. "Ich dich auch."flüsterte ich zurück und ein erneuter Kuss folgte. Wir bewegten uns heute dann auch nicht mehr weiter als in Bad und Küche.

Es vergingen drei Tage. Dag war gerade im Studio und ich fuhr erstmal einkaufen. Zwei Stunden später war ich wieder zu Hause und räumte die Einkäufe weg. Es ist schon irgendwie komisch. Hätte mir vor fünf Jahren jemand erzählt, dass ich heute mit Dag zusammen bin hätte ich vermutlich nur laut gelacht. Jetzt ist es tatsächlich so und auch wenn es zwischen Vincent und mir immernoch etwas seltsam ist, bin ich unglaublich glücklich so wie es jetzt ist. Auch wenn ich nie gedacht hätte dass Dag mal derjenige ist der mich so glücklich macht.

Meine Gedankengänge wurden von der Türklingel unterbrochen. Und vor der Tür stand meine Mutter. Na toll, auf die hab ich ja jetzt richtig Bock.
"Was willst du?"fragte ich sofort. "Du weißt genau was ich will."sagte sie. "Nein... ehrlich gesagt wusste ich noch nie was du willst."sagte ich. "Du hast meine Ehe zerstört und ich will dass du gerade biegst was du kaputt gemacht hast."sagte sie bestimmt. "Ich habe mit deiner Ehe überhaupt nichts gemacht, das hast du ganz alleine geschafft."entgegnete ich. "Du wirst tun was du tun musst.. sonst wirst du die Nacht im Krankenhaus nochmal erleben."drohte sie mir. "Jemandem zu drohen der bei der Polizei arbeitet ist nicht besonders klug."sagte ich unbeeindruckt. "Das werden wir ja sehen."sagte sie und stolzierte aus dem Haus. Was habe ich dieser Frau nur getan, dass sie so ein Problem mit mir hat.  Ich rief erstmal Herr Troschke an um ihn wissen zu lassen was gerade passiert war und dann sprach ich auch noch die Panikattacken an.
"Wann genau bekommst du die Attacken? Wenn du Stress hast?"fragte er.
"Nein, eigentlich eher in ruhigen Situationen."erklärte ich.
"Du weißt dass ich dich nicht einteilen darf wenn du während einem Einsatz eine Panikattacke kriegen könntest..."
"Ja, ich weiß... jetzt wo ich darüber nachdenke.. ich selbst war in den Momenten zwar immer ruhig aber meine Gedanken waren es nicht."sagte ich.
Herr Troschke gab mir eine Nummer für einen Psychologen, mit dem ich darüber mal reden sollte. Ich rief dort auch gleich an und schilderte nochmal alles. Als wir gerade einen Termin ausmachten kam Dag mit Vincent durch die Tür. "Ja, ok, Danke. Bis dann."sagte ich und legte auf. "Hallo."sagten die beiden wie aus einem Munde. "Na"sagte ich. "Mit wem hast du denn da telefoniert?"fragte Dag. "Mit einem Psychologen an den Herr Troschke mich weitergeleitet hat."sagte ich. "Ein Psychologe?"hinterfragte er. "Ja.. ich glaube ich habe jetzt eine Ahnung was die Panikattacken auslöst. Immer wenn ich eine Attacke hatte ist in meinen Gedanken irgendwas schlimmes passiert."erklärte ich. "Wie bist du denn jetzt dadrauf gekommen?"fragte Vincent. "Meine Mutter war eben hier, hat mir gedroht ich würde die Nacht im Krankenhaus nochmal erleben wenn ich ihre Ehe nicht wieder gerade biege und dann hab ich Herr Troschke angerufen und ihm auch gleich von den Attacken erzählt und dann bin ich da halt drauf gekommen."erzählte ich. "Moment! Deine Mutter war hier?"hinterfragte Dag. "Jup.."sagte ich. "Und sie hat dich bedroht?"hinterfragte er wieder. "Jup.."sagte ich wieder. "Was hast du denn mit der Ehe deiner Eltern zu tun?"fragte Vincent verwundert. "Nichts.. aber meine Mutter sieht das eben anders."sagte ich. "Alter die Frau hat doch echt ne Macke."sagte Vincent entsetzt, er hatte meine Mutter ja schon zu genüge am eigenen Leib erlebt. "Tja, man kann sie sich aber leider nicht aussuchen."sagte ich.
"Aber Freunde kann man sich ja zum Glück aussuchen... und da hab ich zwei die ich für nichts hergeben würde."fügte ich wenig später hinzu. Wir lächelten uns alle an. Wir drei waren schon immer ein gutes Team. Manchmal war es einbisschen so als würden wir drei gegen den Rest der Welt kämpfen, aber eben als Team. Wir sind stark, auch im einzelnen aber zusammen sind wir eben stärker. Naja, Vincent musste bald nach Hause und weil ich heute eine allgemeine Übelkeit mit mir rumtrug, legte ich mich auf die Couch und schaute Fernsehen. Dag musste noch irgendwas erledigen. Als er wieder da war machte er mir einen Tee und setzte sich zu mir. "Geht's dir was besser?"fragte er und streichelte über meinen Rücken. "Nicht wirklich.."sagte ich. "Vielleicht ist es wegen dem Stress den deine Mutter mal wieder ausgelöst hat."sagte Dag. "Vielleicht.."sagte ich müde.

Dags Sicht:
Während ich noch Fernsehen schaute schlief Kayla mittlerweile tief und fest. Es war auch schon ziemlich spät geworden. Ich trug sie ins Bett und deckte sie zu. Hoffentlich geht es ihr morgen besser. Mich beschäftigte es noch eine Weile, dass Kaylas Mutter wieder hier gewesen war aber ich war auch froh, dass es nicht wieder mit einer Panikattacke geendet ist. Ich hoffe das bleibt auch so.

Am nächsten Morgen war ich schon eine Weile wach bevor Kayla ins Wohnzimmer schlurfte. Haltet mich für bescheuert aber irgendwie ist das echt süß, wenn sie so müde ist. Naja, ich machte uns Rührei zum Frühstück und als wir fertig waren musste ich auch schon los. Vincent wartet sicher schon wieder auf mich, wie immer eben. Wir proben in letzter Zeit viel auch wenn in nächster Zeit garnicht so viele Auftritte anstehen.

Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt