29. Kapitel

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Marks Sicht:
"Wie bist du eigentlich so schnell hergekommen?"fragte ich. "Vincent war gerade da, ich hab ihn angerufen weil Kayla weg war als ich wach geworden bin.. fuck, der wartet noch irgendwo."sagte Dag und zückte sein Handy. Wir gingen zum Eingang und trafen dort auf Vincent, der geschockt war als ich alles erzählte. "Scheiße..."sagte er. "Wie geht es Kayla jetzt?"fragte er besorgt. "Sie hat Fieber, sie ist total erschöpft und der Arzt hat ihr ein Beruhigungsmittel gegeben."erklärte ich.

Nach zwei weiteren Stunden, die wir bei Kayla im Zimmer verbrachten, fuhren Vincent und Dag nach Hause. Auch ich brauchte eine Pause von dem ganzen und fuhr nach Hause. Papa blieb bei ihr. Er saß die ganze Zeit neben ihr und hielt ihre Hand.

Dags Sicht:
Ich war zu Hause. Vincent musste ins Studio. Verwirrt, geschockt, traurig saß ich auf dem Sofa. Es ging Kayla viel schlechter als wir alle dachten und keiner hat was gemerkt. Ich merkte dass es Vincent auch sehr nah ging. Vielleicht näher als er eigentlich wollte. Ich weiß dass Vincent noch Gefühle für Kayla hat, das hat er mir gesagt, aber er sagt es wird immer besser.
Naja, ich machte ehrlich gesagt nicht mehr viel. Ich machte eigentlich nur noch was zu Essen. Ich saß noch ewig im Wohnzimmer.

Am nächsten Morgen machte ich mich zu Fuß auf den Weg ins Krankenhaus. Kaylas Vater war noch oder wieder bei ihr. Sie selbst schien noch zu schlafen. "Morgen."sagte Henning. "Morgen."sagte ich. "War sie schon wach?"fragte ich leise. "Nein, sie hat seit gestern Mittag geschlafen... es tut mir alles so leid Dag."sagte er leise. "Es ist nicht deine Schuld... Kayla hat mir vor Silvester erzählt, dass sie sehr unter dem Verhältnis zu ihrer Mutter leidet und dass sie sich wünscht.. dass es besser wird.. das war ihr Vorsatz für dieses Jahr."erzählte ich. "Mein armes Kind.. wieso habe ich nur so lange zugesehen? Ich hätte mich viel früher dazwischen stellen sollen.."er war verzweifelt. "Du hast für Kayla wirklich keine Schuld, das hat sie immer wieder gesagt."sagte ich. "Doch, ich habe eine Mitschuld.. ich habe mich von meiner Frau einlullen lassen."sagte er. Ich wusste nichts weiter zu sagen. Wenig später wurde Kayla langsam wach. "Hey... wie geht's dir?"fragte ich und setzte mich nun neben sie. Sie schaute mich nur müde an, mit einem Blick der sagte: Es tut mir leid. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich blieb dann den ganzen Tag im Krankenhaus. Kayla sprach nicht ein einziges Wort aber das war ok. Erst spät abends machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Als ich durch den Park ging kam mir Vincent mit Timmi entgegen. "Hey."begrüßten wir uns alle. "Kommst du aus dem Krankenhaus?"fragte Vincent. Ich nickte. "Wie geht's Kayla?"fragte Timmi. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht so richtig. Sie ist bei Bewusstsein aber sie redet mit niemandem."sagte ich. "Und was sagt der Arzt?"hinterfragte Vincent. "Wir sollen ihr Zeit lassen. Er sagt sie ist in sowas wie einem Schockzustand."erklärte ich. "Ihr Vater hat die ganze Nacht neben ihr gesessen..." sagte ich nach kurzer Stille. "Das wird schon wieder Dicker."sagte Vincent und klopfte mir auf die Schulter. "Ihre Mutter wird immer weiter machen.."dachte ich laut. "Kayla ist stark, sie schafft das schon."sagte Timmi. "Daran zweifel ich ja garnicht.. aber ich mache mir trotzdem Sorgen."sagte ich. Wir unterhielten uns noch relativ lange und saßen mittlerweile in einem Dönerladen. Die beiden wollten morgen mit ins Krankenhaus kommen.

Und so trafen wir uns am nächsten Morgen wieder. Wir fuhren zum Krankenhaus, wo wir vor dem Zimmer Mark in die Arme liefen. Er sah angespannt aus. "Morgen."er wirkte geschockt. "Ehm.. ihr könnt da jetzt nicht rein."sagte er. "Wieso?"fragte ich sofort. "Kayla... sie hat sich die Verbände abgerissen, dabei sind die Wunden wieder aufgegangen, sagen die Krankenschwestern... ihr Bett ist voller Blut.."erklärte er mit Tränen in den Augen. "Aber... warum?"fragte ich ungläubig. "Mama war wohl irgendwann heute Nacht bei ihr... ich weiß nicht was zwischen den beiden passiert ist." In mir stieg Wut auf. "Wie geht es Kayla?"fragte ich. "Sie ist bei Bewusstsein aber ihr Fieber hat sich wohl wieder erhöht... die Wunden haben sie wieder verbunden."sagte Mark. Wenig später kamen zwei Schwestern mit der blutigen Bettwäsche aus dem Zimmer. Wir wollten gerade ins Zimmer als der Arzt kam. "Herr Becker und Herr Kopplin, kann ich sie kurz sprechen? Alleine?"kam er auf uns zu. "Die beiden können ruhig mithören, sie sind Freunde meiner Schwester."sagte Mark. "Na gut... als wir Frau Becker heute Morgen neue Verbände angelegt haben.. es waren mehr Schnittwunden als davor... wir haben nach einem scharfen Gegenstand gesucht aber keinen gefunden.. nun wissen wir ja dass ihre Mutter.." "Nein! Unsere Mutter hat ihr viel angetan aber das.."sagte Mark. "Sie war die einzige die im Raum war  vor der Visite heute morgen."sagte der Arzt. Ich merkte wie ich immer wütender wurde. "Wir haben jedenfalls die Polizei alarmiert... ein Herr Troschke wird mit einem Kollegen herkommen. Ich habe mir sagen lassen, dass das Frau Beckers Chef und ihr Partner sind." na wenigstens etwas. "Ich hasse mich dafür dass ich das jetzt frage aber sie sind sich sicher dass meine Schwester sich nicht selbst.." "Ja, sie hat gesagt, dass sie es nicht selbst war aber wer es war wollte sie mir nicht sagen."sagte der Arzt. "Dürfen wir zu ihr?"fragte Timmi. "Haben sie noch einen Moment Geduld, ich würde gerne vorher nochmal mit ihr sprechen."sagte er und ging ins Zimmer.
Vincent ging zügig den Flur runter. Ich konnte mir vorstellen wo er hin will und genau da ging ich jetzt auch hin.
"Bist du jetzt glücklich Anette? Hast du jetzt was du wolltest?"schrie Vincent. "Vincent... "sagte Henning. "Weißt du was deine Frau heute Nacht gemacht hat?"schrie nun ich. Henning sah mich erschüttert an. "Kayla die Arme aufgeschlitzt, das hat sie."sagte Mark. "Sieh es ein Papa... wir verlieren Kayla und wir können nichts tun."sagte Mark verzweifelt. "Nein! Stop! Niemand verliert hier irgendwen außer vielleicht diese Frau."sagte Timmi und deutete auf Anette. "Ist das wahr Anette? Hast du das wirklich getan?"fragte Henning weinend. "Ich sag da garnichts zu."sagte sie nur. Wie kann man nur so kalt sein. Henning verließ den Raum. "Du bist das allerletzte. Das warst du schon immer."sagte Vincent. "Ach ja? Und was du Kayla angetan hast ist besser?"sagte Anette. Vincent war leise und verließ den Raum. "Immerhin will er nicht dass sie stirbt."sagte ich nur und ging ihm dann hinterher.

Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt