Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)

63. Kapitel

Dags Sicht:
Während Kayla sich um Justus kümmerte ging ich schnell duschen. Als ich, in ein Handtuch eingewickelt, aus dem Bad kam lief der Kleine an der Wand im Flur entlang während Kayla sein Spielzeug zusammen räumte. Ich ging mich anziehen und machte dann Frühstück. Ich machte Rührei und Bacon, hatte Obst gewaschen und Brot getoastet, denn sind wir mal ehrlich, jedes Brot schmeckt getoastet besser. „Guck mal, da ist der Papa aber fleißig gewesen."kam Kayla mit dem Kleinen in die Küche als alles fertig war. Wir lächelten uns an. Sie setzte Justus in seinen Hochstuhl und wir machten uns über das leckere Frühstück her.
„Das war das beste Frühstück seit langem."sagte Kayla glücklich und satt.
„Dann gibt es das ab jetzt jeden Sonntag."sagte ich glücklich. Heute ist zwar nicht Sonntag aber ich kriege es ja wohl hin einmal die Woche ein anständiges Frühstück auf den Tisch zu stellen. „Wirklich? Womit habe ich dich nur verdient?"strahlte Kayla mich an. „Die Frage könnte ich dir auch stellen."lächelte ich und legte meine Hand auf ihre.  Dann klingelte es an der Haustür. Ich ging die Tür aufmachen während Kayla anfing den Tisch abzuräumen.
Ich war etwas überrascht, dass Vincent so früh am Morgen, na gut um 10 Uhr, vor der Tür stand. „Dicker?... Komm rein."sagte ich und wir schlugen ein. „Hi."sagte Vincent gewohnt gut gelaunt.

In der Küche begrüßte er erstmal Justus. „Na Kleiner, hast du lecker gefrühstückt?"wuschelte er ihm sanft durchs Haar. „Wir alle haben lecker gefrühstückt, dank Dag."lächelte Kayla ihn an. „Ach ist das so?"ging Vincent auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung. „Was gibt's denn so wichtiges, dass der große Herr Stein sich am Morgen schon vor unsere Haustür verläuft?"fragte ich und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Wir setzten uns aufs Sofa. Vincent grinste durch die Gegend. „Dicker? Alles gut?"hinterfragte ich. „Ja... mehr als gut..."sagte Vincent. „Hast du was genommen?"fragte ich verwundert. „Nein.. ich habe eine Frau kennengelernt... sie ist Erzieherin und hat einen kleinen dunkelbraunen Cockerspaniel, der heißt Nutella.."schwärmte er. Für mich klang das ja jetzt mehr nach Kindergeburtstag als nach allem anderen. „Wie alt ist sie?"hinterfragte ich. „Dreiundzwanzig.."sagte Vincent. „Dreiundzwanzig? Dicker, meinst du nicht die ist was jung für dich?"fragte ich. „Du hast sie ja nicht gesehen.. ihre Augen und ihre Haare.."fing er wieder an zu schwärmen. „Sie hat mich angesprochen weil sie die Musik gut findet an der ich so beteiligt bin."fügte er hinzu. „Egal was du tust, lass dich nicht verarschen. Wenn die dich schon nur wegen deinem Job angesprochen hat dann interessiert sie auch nur dein Job."sagte ich. Als Kayla damals abgehauen war ist Vincent irgendwie nicht mehr klargekommen und hat sich trotz Lina und Lukas ständig auf Frauen eingelassen, die ihn nur verarscht haben. Daher machte ich mir so meine Gedanken. „Was hälst du von einem Doppeldate?"schlug ich vor. „Doppeldate?"hinterfragte er. „Ja, Kayla und ich und du und.." „Chiara."sagte Vincent. Kurz dachte er nach. „Ok, abgemacht."sagte er zufrieden. „Versprichst du mir was Dicker?"fragte ich. „Kommt drauf an was."sagte er. „Wenn Kayla und ich ein mulmiges Gefühl bei ihr haben... sei zumindest vorsichtig, ok?"
„Ok, versprochen."sagte Vincent. Er wusste, dass ich mir nur Sorgen mache und Kayla und ich sind Bauch-Menschen. Wir können so gut wie immer auf unser Bauchgefühl setzen. Ich besprach alles weitere mit Kayla und eine Woche später war es dann soweit.

Kayla hatte sich nach der Arbeit sofort fertig gemacht. Justus hatte ich zu meinen Eltern gebracht. Da wir nur entspannt was Essen gehen wollten hatten wir jetzt nicht unsere schickesten Klamotten an aber natürlich schon ordentliche Klamotten, nicht den Schlabberlook, wie sonst.

Ich hatte eine normale Jeans, ein weißes Shirt mit schwarzem Aufdruck und meine SDP-Collegejacke an. Kayla hatte eine khaki-camouflage gemusterte Jeans, ein beiges lockeres T-Shirt und eine kurze schwarze Lederjacke an. Dazu trugen wir beide unsere Chucks. Ich meine verschiedenen und Kayla ihre weißen.

Hand in Hand kamen wir am Restaurant an, wo wir Vincent sofort erblickten. Ich will wirklich versuchen diese Chiara zu mögen aber alleine ihr kurzes enges Kleid war für mich ein Zeichen dafür, dass sie nichts ernstes von Vincent will. „Also, das ist Kayla und das ist Dag.. und das ist Chiara."stellte Vincent uns einander vor. Kayla gab ihr freundlich die Hand. „Die Ex-Freundin also."sagte Chiara. Kayla nickte etwas verwundert. Auch ich gab Chiara die Hand und dann setzten wir uns. Schon bevor wir bestellten redete dieses Mädel nur davon, dass man ja sicher richtig geilen Urlaub machen kann, so als Musikproduzent. Ich könnte kotzen. Es ist doch total offensichtlich dass die Frau von Vincent nur Geld will. Während dem Essen hielt sie dann auch endlich mal den Mund. „Vincent hat erzählt du bist Erzieherin?"versuchte Kayla ein Gespräch zu beginnen, in dem es nicht um Geld gehen sollte. „Ja, ich habe gerade meine Ausbildung fertig... aber wenn man jemanden wie Vincent an seiner Seite hat, muss man ja eigentlich garnicht arbeiten." Wie grenzdebil kann man eigentlich sein? Das schlimmste war aber, dass Vincent sich anscheinend richtig heftig verknallt hatte. „Naja, also ich bin immer gerne arbeiten gegangen."erwähnte Kayla. Das ist sie wirklich. Kayla hatte zwar erst Schwierigkeiten einen Job zu finden, weil sie ja nicht studieren wollte, aber Vincent hat sich so krass für sie verantwortlich gefühlt, dass er sich total gestresst hat. „Ach, Männer haben doch gerne die Kontrolle.. auch über das Geld." Wie sie Vincent gerade ansah, davon hätte ich einmal mehr heute Abend kotzen können. „Also ich find es gut, dass wir beide unser eigenes Geld verdienen. Am Ende ist es eh unser gemeinsames Geld und trotzdem sind wir finanziell unabhängig voneinander."erklärte ich. „Naja es sind ja nicht alle Paare so wie ihr beide."sagte Chiara. Wieso sagt Vincent eigentlich nichts dazu? „Ja aber was sowas angeht ticken Vincent und ich schon ziemlich ähnlich, oder Dicker?"sprach ihn an. „Ja, stimmt. Außerdem finde ich es einfach ansprechend wenn die Frau auch sich selbst versorgen kann und ich sie nicht durchfüttern muss."erklärte er. Chiara sah etwas enttäuscht zu Vincent, fing sich aber schnell wieder.