42. Kapitel

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Dags Sicht:
Auf dem Sofa wurden wir morgens wieder wach, denn Nein, wir hatten es nicht mehr ins Bett geschafft und gegessen hatten wir auch nichts mehr.
Es vergingen ein paar Tage. Immer wieder versuchte Kayla vergeblich Patrick zu erreichen. „Langsam mache ich mir Sorgen. Das ist nicht seine Art."sagte Kayla. „Vielleicht hat er einfach viel zu tun."sagte ich. „Aber mit Isabelle habe ich jetzt auch seit Tagen nicht mehr gesprochen. Da stimmt doch was nicht."sagte sie ganz aufgeregt. „Hey... beruhig dich erstmal. Wenn wirklich irgendwas schlimmes passiert wäre hätte sich schon längst irgendwer gemeldet."versuchte ich sie zu beruhigen und ging zu ihr um sie in den Arm zu nehmen. „Und wenn doch was passiert ist?"hinterfragte Kayla erneut. „Dann wird sich irgendwann jemand melden und bis dahin hat sich wahrscheinlich Patrick selbst gemeldet. Da wird schon nichts passiert sein."sagte ich und schloss sie wieder in meine Arme. „Ich hoffe, du hast Recht."sagte sie besorgt. Eine Weile setzten wir uns aufs Sofa und Kayla kuschelte sich an mich ran. Ich spielte mit ihren Haaren und nervte sie indem ich ihr auf die Nasenspitze stupste. Aber wenigstens lachte sie jetzt wieder. Dann klingelte es an der Tür.
„Hi Dicker."begrüßte ich Vincent. „Hi... Hallo Kayla."kam er herein. Kayla hing schon wieder besorgt am Handy. „Was hat sie denn?"hinterfragte Vincent. „Sie kann Patrick seit Tagen nicht erreichen und jetzt macht sie sich Sorgen, dass irgendwas passiert ist."erklärte ich. „Scheiße..."sagte er leise. Wir setzten uns in der Küche an den Tisch und schrieben an ein paar Songtexten.

Plötzlich rannte Kayla durch den Flur und zog ihre Jacke an. „Kayla? Was hast du denn vor?"ging ich zu ihr. „Ich muss wissen was da los ist. Ich fahre da jetzt hin."sagte sie bestimmt. „Du willst doch so aufgeregt wohl nicht ernsthaft Auto fahren.."sagte ich. „Doch."sagte sie und hatte schon den Schlüssel in der Hand. Ich ergriff ihren Arm.  „Wann bist du wieder da?"fragte ich. „Spätestens morgen Mittag."sagte Kayla. „Ok.. fahr vorsichtig.."sagte ich und küsste sie. „Und meld dich zwischendurch mal."fügte ich hinzu. „Mach ich."sagte sie zufrieden lächelnd, gab mir einen Kuss und verschwand.
In der Küche erwartete mich ein grinsender Vincent. „Was?" „Nichts.. „sagte Vincent nur und widmete sich wieder dem Text.
Als wir dann für heute fertig waren chillten wir noch im Wohnzimmer.
„Hat Kayla sich schon gemeldet?"fragte Vincent. „Ne."sagte ich nach einem prüfenden Blick auf mein Handy.
„Deine Gelassenheit würde ich gerne haben."sagte er. „Sie hat gesagt sie meldet sich, also meldet sie sich auch sobald sie kann."sagte ich nur. Da klingelte dann auch mein Handy. „Siehste?!"grinste ich und ging ran.
„Hey... sorry, dass ich erst jetzt anrufe aber ich stand ewig im Stau."sagte Kayla sofort.
„Hey.. alles gut. Ist denn alles in Ordnung?"
„Ja, Patrick hat sein Handy geschrottet und schlau wie er ist, ist er nicht auf die Idee gekommen mich zum Beispiel über seinen Computer zu kontaktieren."erklärte sie.
„Ich hab doch gesagt, dass nichts schlimmes ist... Wo bleibst du denn heute Nacht?"
„Hier... auf der Couch."
„Na dann.."
„Habe ich da gerade Schadenfreude rausgehört?"
„Vielleicht."lachte ich.
Ich hörte wie Kayla gähnte.
„Ich bin von der Fahrt ziemlich müde ich gehe jetzt mal schlafen."
„Dann schlaf gut. Lieb dich."
„Lieb dich auch. Bis Morgen."
„Bis Morgen."sagte Kayla und legte auf.

Bald machte sich dann auch Vincent auf den Heimweg. Es war auch schon mitten in der Nacht. Als ich im Bett lag merkte ich, wie sehr ich mich daran gewöhnt hatte nicht alleine in diesem riesigen Bett zu liegen. Kaylas Decke war nicht mal mit Fantasie annähernd so gute Gesellschaft. Ich gebe es zu, ich vermisse in diesem Moment mit ihr zu kuscheln oder sie einfach nur anzusehen. Aber morgen ist sie ja schon wieder da.

Die Nacht war kurz und wirklich gut geschlafen habe ich auch nicht. Wenigstens stand heute nichts an wofür ich aus dem Haus muss. Da ist es egal ob ich müde bin oder nicht.

Kaylas Sicht:
Ich war schon früh in Frankfurt losgefahren. Jetzt wo ich Isabelle mal wieder gesehen hatte ging es mir auch wirklich besser. Auch wenn ich nur sehr kurz dagewesen war. In knapp eineinhalb Monaten wird Patrick nach Berlin versetzt, dann sehen wir uns ja auch wieder öfter. Gegen Mittag kam ich wieder in Berlin an.
„Hallo, ich bin wieder da."machte ich mich bemerkbar als ich in der Wohnung war. „Im Schlafzimmer."hörte ich Dag. Er lag auf dem Bett und sah ziemlich verschlafen aus. Ich ging zu ihm und gab ihm einen Kuss. Dag fing an zu husten. „Bist du krank?"hinterfragte ich. „Keine Ahnung aber der Husten nervt mich."sagte er und hörte sich tatsächlich etwas verschnupft an. Ich legte meine Hand auf seine Stirn. „Also Fieber hast du jedenfalls nicht... Ich mache dir erstmal eine Suppe."sagte ich und verschwand in die Küche. Auf die schnelle konnte ich nur Tütensuppe machen aber wenn es Dag morgen immernoch schlecht geht, mache ich ihm eine frische. Immer wieder hörte ich ihn im Hintergrund husten.
Während er die Suppe aß fuhr ich zur Apotheke und besorgte Hustensaft und Nasenspray.
Als ich wieder zu Hause ankam hatte Dag es tatsächlich bis zur Couch geschafft und schaute Fernsehen.
„Hier... von dem Hustensaft musst du dreimal am Tag 5,4 Milliliter nehmen und das Nasenspray auch dreimal am Tag."erklärte ich. „Wenn ich dich nicht hätte.."sagte Dag erschöpft. „Dann würdest du jetzt wahrscheinlich an deiner Männergrippe sterben."sagte ich lächelnd und strich ihm sanft über die Wange. Er war wärmer als eben. "Kannst du Vincent anrufen? Wir wollten uns morgen früh im Studio treffen, zum aufnehmen."sagte Dag mit zwischenzeitlichem Hustenanfall. Ich nickte und tat das dann auch. Allerdings erst abends.
„Hey Kayla."ging Vincent ran.
„Hey... ich wollte nur bescheid sagen, dass Dag sich spontan eine Männergrippe eingefangen hat und deswegen euer Treffen morgen leider ausfallen muss."erklärte ich sofort was los ist.
„Oh, ok. Danke für die Info. Ich wollte ihm aber noch was vorspielen. Kann ich denn bei euch vorbeikommen?"
„Wenn du dich nicht anstecken willst solltest du glaube ich ein zwei Tage warten. Oder ist es so dringend?"
„Ne ne... dann melde ich mich morgen mal."sagte Vincent.
„Ok, bis dann."
„Bis Dann."er legte auf und ich widmete mich wieder dem armen kranken Dag.

Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt