83. Kapitel

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Mittlerweile waren wir im Kreissaal und die Wehen waren immernoch da aber das Kind war noch nicht mal ansatzweise auf der Welt. Dag hielt meine Hand und wischte mir immer wieder den Schweiß aus dem Gesicht. „Du machst das toll Maus."sagte er und küsste meine Hand.
„Frau Kopplin? Wir müssen einen Ultraschall machen. Das Kind müsste sich eigentlich langsam mal zeigen."sagte die Hebamme. „Ist was mit dem Kind?"fragte ich sofort panisch. „Das wissen wir erst nach dem Ultraschall... es könnte sein, dass ein Kaiserschnitt gemacht werden muss."erklärte die Hebamme während sie alles vorbereitete. Ich schaute erschöpft und ängstlich zu Dag. „Du schaffst das Maus... und egal was passiert, ich werde deine Hand nicht losslassen, ich bleibe bei dir.."sagte er. Nicht mal während dem Ultraschall hatte ich keine Wehen. „Also es ist alles in Ordnung und das Kind liegt auch richtig."sagte eine Schwester. „Und was machen wir jetzt?"fragte Dag. „Wir warten noch die nächsten Wehen ab, wenn dann nichts passiert machen wir einen Kaiserschnitt."sagte die Schwester. Die nächsten Wehen ließen nicht lange auf sich warten und endlich kam unser zweites Kind auf die Welt. Ein Mädchen. Sofort gab die Hebamme mir das Kind an die Brust. Dag berührte ganz sanft ihre Wange. Wir lächelten uns an und küssten uns. „Hast du gut gemacht."flüsterte er schon fast. „Wir haben das gut gemacht."meinte ich nur. „Wie soll die Kleine denn heißen?"fragte die Schwester. „Mia."sagte ich und lächelte sie an. „Gut, dann müssen sie sich erstmal verabschieden, wir bringen die Kleine dann gleich auf ihr Zimmer."sagte sie. Ich wurde in ein Zimmer gebracht während Dag unsere Angehörigen suchte.

Dags Sicht:
Ich ging erstmal raus in den Park. Jetzt habe ich zwei Kinder. Ich kann es noch garnicht glauben und sie ist so süß und so klein. Sie hat Kaylas Augen. Auch wenn Kayla meint Mia hätte meine Augen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht fand ich dann auch alle im Park. Unsere Eltern, Mark, Vincent und Jo mit Justus. Justus kam auch sofort auf mich zugerannt und ich nahm ihn auf den Arm. „Jetzt hast du eine kleine Schwester, mein Großer."sagte ich glücklich. „Wo ist Mami?"fragte er. „Mami ist jetzt sehr müde aber wir gehen gleich zu ihr."sagte ich. Ich ging zu den anderen, die mich alle anlächelten. Nach all den Gratulationen ging ich mit Vincent voraus Richtung Krankenhaus. Justus rannte um uns alle rum und unsere Eltern, Mark und Jo kamen uns hinterher. An Kaylas Zimmer angekommen klopfte ich und öffnete die Tür. Sie lag mit Mia auf ihrem Bauch im Bett und strahlte uns an. Patrick und Isabelle waren gerade im Urlaub und konnten nicht kommen aber wir schickten ihnen Bilder. Gerade hatte Mark die Kleine auf dem Arm. „Wann bescherst du mir eigentlich mal Enkel?"klopfte sein Vater ihm auf die Schulter. Mark wirkte angespannt. Wasn' mit dem los? „Alles gut Brüderchen?"fragte Kayla in seine Richtung. „Ja... ich bin nur so überwältigt von meiner süßen Nichte."sagte er. Irgendwie nehme ich ihm das nicht ab und Kayla schien auch nicht wirklich zufrieden mit dieser Antwort. Naja wir ließen Kayla und Mia dann alleine, damit sie sich ausruhen konnten.

Kaylas Sicht:
Glücklicherweise waren wir während meiner Schwangerschaft in eine größere Wohnung gezogen, so hatte Justus weiterhin ein eigenes Zimmer und auch Isabelle, das Zimmer für Mia war noch nicht ganz fertig aber es fehlte eigentlich nurnoch Deko. Unsere jetzige Wohnung hatte sogar einen kleinen Garten, in dem Dag mit Justus gerade Fußball spielte. Ich hatte gerade Mia gestillt und legte sie gerade in ihr Bett als es klingelte. Mark stand vor der Tür. „Hey."strahlten wir uns an und er kam rein. Er wirkte irgendwie aufgewühlt. „Was ist denn mit dir los?"fragte ich nach einer Umarmung bei der ich seinen Puls gefühlt hatte, er raste total. „Ehm.. ich muss dir was erzählen.."sagte er und schaute mich ernst und irgendwie ängstlich an. „Ok.."sagte ich und ging mit ihm zum Sofa, wo wir uns hinsetzten. „Ist was passiert?"fragte ich besorgt. „Nein... es ist nur so.. ich... ich bin schwul."sagte er. „Und?"war meine Reaktion. „Das ist alles was du dazu sagst? Kein, bist du dir sicher? Oder, das ist bestimmt nur ne Phase?"fragte er daraufhin. „Was soll ich denn dazu sagen? Du stehst halt auf Männer, solange du mir nicht meinen klaust ist mir das doch egal..."sagte ich. Es deutete sich ein Lächeln in Marks Gesicht an. „Du bist mein kleiner Bruder ich will dass du glücklich bist und wenn du dich eben zu Männern hingezogen fühlst, dann ist das ok."fügte ich hinzu. Er schloss mich in seine Arme. „Danke.. ich hatte echt Angst, das könnte ein Problem sein."sagte er. „Ach Quatsch."sagte ich nur. Wir lösten uns wieder voneinander und gingen raus, wo Dag und Justus wohl endlich genug vom Fußball spielen hatten. „Hi Mark.. wo ist mein Prinzesschen?"fragte Dag sofort. „In ihrem Bett und sie schläft, wenn du sie weckst bist du selbst Schuld."sagte ich und er entschied sich doch dafür sich neben mich zu setzen. „Mama ich hab Hunger.."kam Justus zu mir. „Willst du noch ein Brot essen?"fragte ich nach und er nickte. „Dann wäschst du dir schnell die Hände und machst dich soweit bettfertig und ich schmiere dir dein Brot, ok?" wieder nickte er und wenig später saß er mit Kakao und Käsebrot und in seinem Schlafanzug vor dem Fernseher und schaute seine Lieblingssendung. Ich ging dann mit ihm Zähne putzen und brachte ihn ins Bett.

Mark schien sich auch Dag anvertraut zu haben. Wir drei saßen noch ziemlich lange draußen, bis Mark wieder nach Hause fuhr. Jetzt saßen Dag und ich also auf unserer Terrasse. Er rauchte, ich rechne ihm hoch an, dass er das so wenig wie möglich vor den Kindern macht. Ich selber habe nie geraucht aber ich will ihn nicht zwingen aufzuhören oder sowas. Er soll ruhig rauchen, es ist seine Entscheidung. Ich war müde und muss ihn wohl ziemlich lange angesehen haben.

Liebe oder Freundschaft ? {Dag|SDP FF} (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt