Ich kann kaum atmen, denn die Angst schnürt mir meinen Hals zu und ich habe das Gefühl zu ersticken. Ich kralle meine Hände in die Oberschenkel, um das Zittern in den Griff zu bekommen. Mir ist eiskalt, trotzdem rinnt mir der Schweiß über den Rücken und durchnässt meine Kleidung. Tonnenschwer klebt sie an mir und drückt mich in den Boden. Ich sollte hier verschwinden, solange ich noch kann!
Zitternd will ich aufstehen, doch eine donnernde Stimme lässt mich zusammenschrecken. Ein Mann brüllt über den Platz und scheucht die zahlreichen Vampire umher. Wie Ameisen schwirren sie durch die Gegend und führen seine Befehle aus. Mein Magen zieht sich krampfhaft zusammen und drängt mir eine unheilvolle Vorahnung auf. Sie organisieren irgendetwas und ich werde das Gefühl nicht los, dass sie wissen, dass Tristan sie überfallen wird.
Hoffentlich stürmt dieser Idiot nicht kopflos in diese offensichtliche Falle. Bis jetzt hat er zwar immer besonnen gehandelt, doch nun haben die Blutsauger seinen Stolz verletzt. Ich hätte mir weniger Sorgen machen müssen, wenn sie ihn nur körperlich angegriffen hätten. Leider konnten die Männer nicht ihre Klappe halten und mussten die schwarze Bestie auch noch reizen. Es ist unmöglich zu sagen, wie Tristan reagieren wird und genau das macht mir Angst.
Das Getuschel, welches sich in der Stadt wie ein Lauffeuer verbreitet hat, ist mir Antwort genug gewesen, warum der Idiot sich nicht gegen diese Schnösel gewehrt hat. Vampire gehören zu der höheren Gesellschaft. Wie sie das geschafft haben, ist mir ein Rätsel. Die Männer aus dem Keller waren brutal, rücksichtslos und eingebildet. Wahrscheinlich ist ihnen ihre Macht schon zu Kopf gestiegen.
Anscheinend gibt es eine strenge Rangfolge zwischen den Rassen und ich verfluche mich selbst wegen meiner Unwissenheit. Ich sollte endlich eine Unterrichtsstunde bei Max nehmen. Das hätte ich wirklich bitter nötig.
Ein markerschütternder Schrei schallt durch den Wald und verängstigt halte ich die Luft an. Ich zittere wie Espenlaub und jedes unscheinbare Rascheln treibt mich ein Stück näher an einen Nervenzusammenbruch. Das sind nur die Blätter im Wind. Beruhig dich. Du darfst jetzt nicht in Panik geraten, rede ich mir gut zu. Das war definitiv kein Schrei von einer Person, die ich kenne. Also kann es nur einer der Vampire gewesen sein.
Nein, nicht nur einer. Die Schreie verstummen nicht. Im Gegenteil, sie werden immer lauter, angsteinflößender, panischer. Was passiert hier nur? Eine Gänsehaut jagt über meinen klammen Körper. Ich kann mich kaum bewegen. Die Angst lähmt mich und mein Atem ist flach und hecktisch. Je schneller ich hechele, desto weniger Sauerstoff dringt tatsächlich in meinen Kreislauf. Wenn das so weiter geht, breche ich noch zusammen.
Wütend brüllt einer der Männer vor den Häusern herum und kommandiert die anderen wahrscheinlich in ihren sicheren Tod, denn je mehr er in die Richtung der Schreie schickt, umso öfter hallen sie wider. Was macht Tristan nur mit ihnen? Er ist wirklich ein Monster.
Ich kneife meine Augen zusammen, presse meine zitternden Hände auf die Ohren und schüttele heftig meinen Kopf. Wach auf! Auf wessen Seite stehst du? Egal wie es gerade aussieht, ich glaube nicht, dass Tristan diese Wesen ohne triftigen Grund umbringt oder besser gesagt abschlachtet, so wie es sich anhört.
Ängstlich schiele ich zu dem tobenden Mann. Sein Kopf ist genauso rot wie seine Haare und Pulsadern durchziehen seine Stirn wie ein Spinnennetz. Der lächerliche Vergleich eines Tigers, der im Käfig herumirrt, blitzt in meinen Gedanken auf.
Ein Schauer lässt mich zusammenschrecken und ich fühle mich beobachtet. Unsicher hetzten meine Augen durch die Gegend auf der Suche nach dem zweiten, stechenden Augenpaar. Als ich in die schwarzen Löcher blicke, die mich durch die Zweige anvisieren, bleibt mein Herz stehen.
Schweißperlen tropfen von meiner Stirn und der Drang aufzuspringen und wegzurennen lässt mich verrückt werden. Meine Beine schlottern und egal wie sehr ich auch versuche, sie zu bewegen, ich kann es nicht. Sie sind wie festgenagelt.
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Durch den Nebel - Jenseits aller Regeln
Fantasy"Gehe nicht mit Fremden mit!" Jeder kennt diese Warnung, aber niemand kann sich alle Konsequenzen bewusst machen, die bei einer Missachtung folgen. Es ist alles möglich und nichts ist sicher. So muss auch die Studentin Alexandra ins kalte Wasser spr...