2011: Auf die Familie

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Ich öffnete meine Augen. Das Erste, was ich sah, war eine dunkelgraue Decke und die besorgten Gesichter meiner Geschwister.
"Victor, endlich. Du bist wach", sagte Victoria und seufzte erleichtert.
"Was ... Was ist passiert?", hörte ich mich sagen, meine Stimme krächzte. Ich setzte mich auf und dann sah ich eine Brünette vor mir sitzen. Oder besser gesagt: ich sah eine Brünette vor meinem Sarg sitzen. Ein Sarg? Ja, ich saß in einem Sarg. Dann erinnerte ich mich wieder: Feline hatte mich erdolcht und einen Zauber gesprochen.
"Du wurdest erdolcht. Und ... wir haben den Dolch rausgezogen, aber du ... du bist einfach nicht aufgewacht, also ... haben wir eine Hexe geholt. Die hat ... erst nach einer ganzen Weile einen Weg gefunden und dich aus einem Schlafzauber, was weiß ich, geholt", erklärte Vladimir. Ich sah diese Brünette an. "Ist das diese Hexe?"
Caterine lachte kurz. "Nein, nein. Das ist dein Willkommensbuffet."
Und da spürte ich ihn: den Hunger. Ich spürte meine Reißzähne kribbeln und wie sie länger wurden. Ich spürte, wie meine Venen pulsierten und die kurze Wärme im Auge, als sich meine Gestalt veränderte. Den Rest behielt ich nur schwach in Erinnerung. Als ich wieder klar bei Sinnen war, lag der Kopf der Brünette unten und den Körper hielt ich angepackt, als ich ihn losließ, fiel auch dieser zu Boden.
Ich sah zu meinen Geschwistern, die mich nur geschockt ansahen, und ich wusste, dass mein Hybridengesicht noch da war, da ich spüren konnte, wie die Venen pulsierten und wie sich die äußeren Reißzähne ins Zahnfleisch bohrten. Ich atmete tief durch und spürte, wie es langsam verschwand. Vladimir schluckte und sah mich dann schwach lächelnd an. "Komm mit!"
Er ging eine Treppe hoch und ich folgte ihm. "Wo sind wir hier? Und in welchem Jahr?"
"Im Anwesen der Familie. Und wir haben das Jahr 2011", sagte er nur und wies auf eine Tür. Ich ging durch diese Tür und sah mich im Badezimmer um, ich ging zum Waschbecken und säuberte mein Gesicht, währenddessen verarbeitete ich, dass ich fast ein Jahr erdolcht war. Das Einzige, wo noch Blut dran war, war mein Hemd, was ich aber ignorierte.
Dann führte mich Vladimir ins Wohnzimmer, wo ich jemanden belustigt rufen hörte: "Bruderherz, wie es man an deinem Hemd sehen kann, hat dir das Weib sehr gut geschmeckt."
Ich drehte mich um und erblickte einen 17 - Jährigen mit dunkelbraunem Haar und haselnussbraunen Augen, ich grinste etwas. "Hallo, Seth."
Seth grinste. "Hallo, Victor."
Hinter Seth trat ein ebenfalls 17 - Jähriger hervor, der blaue Augen und hellbraune Haare hatte. "Hey, Vic."
Ich nickte lächelnd und blickte zu Victoria und Caterine, die den Raum betraten.
Meine fünf Geschwister; Victoria, Caterine, Vladimir, Zach und Seth; wir waren wieder vereint. Victoria hob ihre Hände. "Wisst ihr was? Ich hol den Champagner." Und sie verschwand Richtung Küche.
Ich zog die Augenbrauen hoch. "Champagner?"
"Du kennst sie doch, Bruder. Immer zum Feiern aufgelegt", merkte Vladimir an. Ich lachte kurz und lehnte mich zurück. Dann hörte ich Schritte vom Gang und daraufhin rannte Victoria wieder ins Zimmer. Sie stellte sechs Gläser auf den Tisch und zwei große Champagnerflaschen auf den Tisch. "Von edlem Hause", sagte sie grinsend und ich zog die Augenbrauen hoch. "Welchem?"
"Unsres", antwortete sie und zwinkerte mir schnell zu. Sie füllte alle Gläser auf und wir stoßen an. "Auf die Familie. Auf die Morningstars."

The Immortals [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt