2012: Ein Vorschlag

90 7 0
                                    

"Okay. Schieß los", sagte Marcel und steckte beide Hände in die Hosentaschen.
Ich blickte mich kurz um und schnaubte belustigt. "Unter vier Augen!"
"Oh, nein. Was du mir sagen willst, kannst du auch vor meinen Leuten sagen."
"Marcellus, es ist eine dringende Angelegenheit. Und Wissen ist nicht immer Macht, es kann auch tödlich sein. Wenn du das Leben deiner Leute nicht gefährden willst, dann sollen sie verschwinden. Aber ruckzuck!", sagte ich ruhig und betont freundlich.
Marcel schien kurz zu überlegen. "Okay." Er drehte sich zur Vampirarmee, die sich an einer Wand angesammelt hatte. "Verschwindet hier. Aber Diego bleibt!"
Alle verschwanden blitzschnell, lediglich Diego trat an Marcels Seite. Ich zog kurz eine Augenbraue hoch und sprach dann: "Nun denn, Marcellus. Ich hätte da ein Anliegen. Es betrifft Niklaus Mikaelson. Also ..." Ich atmete kurz aus und trat einen Schritt auf Marcel zu. "Ich bin so etwas wie ein Beschützer dieser Stadt. Niklaus ist sozusagen der König jetzt, ..." Bei König versteifte sich Marcel kurz, aber ich sprach weiter. "... und du bist der Ex-König der Stadt. Nun, da wir alle eine enge Verbindung zu New Orleans haben, und da wir alle sicher die Stadt beschützen möchten, hielt ich eine Abmachung für relevant."
"Eine Abmachung?", fragte Diego.
Ich nickte. "So ist es. Also, Marcellus, ich hätte gern, dass ihr - damit sind du und deine Vampire gemeint - keinen mehr angreift. Mit Keinen meine ich die Mikaelsons und meine Familie."
"Oder Sie halten sich einfach raus und bleiben am Leben", rief Diego.
Ich, etwas genervt von D, sagte nur übertrieben freundlich: "Sch, sch, schschsch. Diego ... die Erwachsenen reden jetzt, okay?"
Diego presste die Lippen angepisst zusammen und sah zu Marcel, der nicht darauf einging.
"Also, Marcellus, was sagst du?", fragte ich.
Marcel blickte mich nachdenklich an. "Warum sollten wir auf den Vorschlag eines Vampirs eingehen, der neu in der Stadt ist?"
Ich merkte, wie mein Mundwinkel kurz belustigt zuckte. "Ehrlich gesagt, bin ich seit ungefähr einem Jahr in dieser Stadt. Bis vor ein paar Tagen war ich noch erdolcht."
"Erdolcht? Soll das heißen, Sie sind ein Urvampir?" Marcel und Diego blickten mich ungläubig an.
"Nicht direkt, Marcellus. Nicht direkt. Ich bin ein Urhybrid, so wie Niklaus. Ich bin nur ... etwas älter."
"Wie alt denn?"
"Es gilt als unhöflich, jemanden so direkt nach dem Alter zu fragen, aber ich sag es dir ... indirekt. Im Alter von 18 Jahren wurde ich verwandelt. Im Jahre 1264 vor Christus."
Marcel und Diego wichen zurück. "Sie sind über 3000 Jahre alt?"
"Richtig", antwortete ich nur.
Marcel schluckte. "Ich ziehe in Erwägung, deinen Vorschlag anzunehmen. Genauer gesagt, ich denke darüber nach."
"Wundervoll", kam es von mir und ich verschwand aus Marcels Zuhause.
Stehen blieb ich, als ich wieder im Rousseau's stand, wo Seth bereits wartete.
"Na, endlich. Was hat das denn so lange gedauert?", fragte er. Camille tat so, als würde sie Geschirr abwaschen, aber ich wusste, dass sie lauschte. Aber mir war's egal.
"Ich habe Marcellus einen Vorschlag unterbreitet. Aber er war bedauerlicherweise nicht leicht zu erreichen, so dass der ein oder andere Vampir sterben musste", sagte ich.
"Ach so", kam es gelangweilt von Seth. Camille fiel ein Teller runter.
Ich rollte kurz mit den Augen und ging mit Seth aus dem Rousseau's.

The Immortals [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt