2013: Ein Köder

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Ich tupfte mir mit einer Serviette mögliche Essensreste von den Mundwinkeln und blickte Rose an. "Also, wir wissen jetzt, dass Walpurgia mit Dahlia zusammenarbeiten will, aber ... da wäre noch etwas."
"Und was?", fragte sie. Ich wich ihrem Blick aus und antwortete zögernd: "Sie sagte etwas, so ... formuliert, dass, ähm, es so klang ..."
Roses Blick sprach Bände, also sprach ich schneller. "Sie sagte, sie würde meine Familie umbringen wollen."
Jetzt war sie zutiefst verwirrt. "Soll das ein Witz sein? Sind die nicht schon tot?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Das macht mich ja die ganze Zeit nachdenklich."
Die Bedienung unterbrach und gab mir einen Zettel. "Ihre Rechnung!"
Ich griff in meine Tasche, aber hatte mein Portemonnaie vergessen, also blickte ich Rose bittend an, die aber nur hilflos mit dem Kopf schüttelte. Ich seufzte und blickte der Bedienung tief und manipulierend in die Augen. "Sie haben das Geld plus ein dickes Drinkgeld erhalten, jetzt werden sie weiterhin Ihre Arbeit machen und dann zuhause Ihre Freiheit genießen."
Sie nickte nur und lächelte freundlich. "Danke für das Trinkgeld."
Dann ging sie zurück zu einem anderen Tisch, um weitere Bestellungen aufzunehmen. Rose schüttelte missbilligend den Kopf. "Kein Geld haben und dann noch manipulieren, tz. Keine Manieren!"
"Du hast doch ebenfalls kein Geld mit", verteidigte ich mich. Rose kicherte. Ich brummte wissend. "Du hast also doch Geld mit ..."
Sie zuckte unschuldig mit den Schultern. "Es ist nun mal amüsant anzusehen, wenn die mächtigste Kreatur auf Erden auf einmal hilflos wirkt."
Ich schnaubte. "Wer hat jetzt keine Manieren?"
Und stand auf. "Lass uns gehen!"
Sie nickte nur und wir gingen raus. Wir liefen eine Weile durch die Straßen; ein Paar lief vor uns daher und unterhielt sich. Wir achteten nicht darauf, sie bemerkten uns eh nicht, also konnten sie ruhig über ihre Bettgewohnheiten sprechen. Dann wurde ich aufmerksam, als der Mann sprach: "Wusstest du, dass Klaus nicht der einzige Urhybrid ist, den es gibt?"
"Ja, ich hab davon gehört. Dem will ich aber nicht begegnen, ich meine, nach allem, was man bereits über Klaus hört", sagte die Frau und der Mann zuckte mit den Schultern. "Marcel sorgt schon für unsere Sicherheit!"
Ich musste grinsen und sagte: "Das wird Marcel sicher tun. Immerhin hat er einen Deal mit dem Hybriden geschlossen. Ich und er sind ja gute Freunde."
Die beiden starrten mich kurz an, dann ging ihnen ein Licht auf und sie wichen ein paar Schritte zurück. Die Frau keuchte. "Sie sind der Hybrid?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Nun, ja."
Der Mann schob sich vor die Frau und sagte: "Wie meinen Sie das? Ein Deal mit Marcel?"
Ich nickte. "Ja. Der Deal ist folgendermaßen: er lässt die Mikaelsons und meine Familie in Ruhe, und ich halte mich an seine Regeln."
Die Beiden guckten sich kurz an. "Und wenn einer von Marcels Vampiren Sie angreift?"
Ich grinste nicht mehr und bekam eine starre, ernste Miene. "Dann zerfetze ich ihn in tausend Stücke, bevor ihm überhaupt einfällt, dass er sterben könnte."
Die Frau schluckt und sagte: "Okay."
Und in nächster Sekunde verschwanden sie. Rose murmelte: "Das war ... merkwürdig."
Ich grinste für einen Moment. "Ich hatte schon seltsamere Momente."
Sie atmete lange aus, dann sagte sie schnell: "Ich ... will's gar nicht wissen."
"Kann ich mir denken." Ich lachte und ehe sie sich versah, stand ich im Mikaelson Anwesen. Ich hob irritiert eine Augenbraue. Auf jeder Seite der Eingangshalle stand ein Gemälde, wie eine Art Begrenzung. "Was zur ...? Jemand da? Elijah?"
Kaum sprach ich seinen Namen zu Ende, stand er vor mir. "Ja?"
"Was ist hier los? Wieso stehen da Malereien von Niklaus?", fragte ich. Elijah antwortete: "Nun, Niklaus ist frei und verschwunden. Dahlia sucht Hope, die mit Hayley im Bayou ist. Wir stellen einen Köder her, einem Golem, um Dahlia anzulocken. Wenn sie die Grenze der verzauberten Gemälde übertritt, wird sie sterblich und ich durchbohre ihr Herz mit diesem schicken Messer."
Er hielt kurz ein altes Messer hoch, steckte es dann wieder ein. Ich blickte mich um. "Okay, kann ich behilflich sein?"
Elijah nickte. "Am besten ist es, du versteckst dich, bis Dahlia da ist, und sollte ich es nicht schaffen, kommst du ins Spiel. Du wirst sie dann töten."
Ich grinste leicht verschmitzt. "Es wird mir eine Freude sein."
Und bevor Elijah blinzeln konnte, stand ich in einem Raum des Anwesens; ich hatte von diesem Raum aus einen guten Ausblick und war nah genug, um an Dahlia ramzukommen. Dann kam Freya, mit Hope auf dem Arm in den Raum, Elijah verschwand und Freya wartete. Ich betrachte sie kurz und grinste kurz. Der Plan war grandios, ich schnaubte belustigt, aber dann öffnete sich die Eingangstür ...

The Immortals [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt