2012: Kurze Unterhaltung mit Matt

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Ich saß im Mystic Grill und trank Bourbon Whisky, vorn am Tresen stand der blonde Kellner mit einem großen Pflaster am Hals; er warf mir einen Blick zu, der das gesamte Grönlandeis schmelzen könnte.
"Was glotzt du so?", frage ich leicht genervt.
"Nur so. Denke ich. Immerhin hast du mich gebissen", entgegnete er.
"Das war alles? Na herrlich. Mit wurde schon für Schlimmeres vergeben."
"Durch Manipulation wahrscheinlich", murmelte er und ich brummte kurz. "Außerdem erpresst du Damon und Stefan. Wegen Katherine."
"Ja, und?"
"Wieso? Liebst du sie?"
"Geht dich nichts an!"
"Hör zu! Ich will dir nicht helfen, aber eines solltest du wissen: du bist ein Hybrid. Du bist das Mächtigste auf dieser Welt. Was macht dich so sicher, dass sie dich nur ausnutzt?" Er goss mir Bourbon ein.
Ich beugte mich etwas vor und stützte meinen Kopf auf der rechten Hand. "Warum sollte sie so etwas tun?"
"Sie ist ein manipulatives, rachsüchtiges, gemeines, bösartiges Biest."
Ich grinste kurz und trank mein Glas leer. "Das ist alles?"
"Sie war mal mit Elijah Mikaelson zusammen, obwohl sie immer behauptete, Stefan wäre ihre große Liebe! Am Ende hat sich herausgestellt, dass er sie nur lieben sollte, damit sie Klaus' Zorn entgehen konnte. Elijah sollte sozusagen für sie einen Deal mit Klaus aushandeln: sie gibt ihm das Heilmittel und er lässt sie leben."
Mein Augenlid zuckte. Stefan Salvatore sollte ihre große Liebe sein? "Lass mich raten: es hat nicht geklappt. Klaus hatte eigene Probleme, ist nach New Orleans gezogen und Katerina blieb am Leben. Also, ich denke, es lief auch so reibungslos."
Der Kellner zuckte mit den Schultern. "Wie auch immer. Jedenfalls sind alle froh, dass die Urvampire weg sind. Na ja, jetzt bist du ja da, also ..."
"... beehre ich euch jetzt mit meiner Anwesenheit. Mehr!"
Er rollte mit den Augen und machte das Glas voll. "Ich bin sowieso bald hier weg! Wenn ich aus Bonnie einen Zauber rausbekommen habe, wer meine Familie umgebracht hat, dann suche ich eine Waffe, den Mörder, bringe ich um. Und dann besteht eine 75%ige Chance, dass Mystic Falls mich nie wieder sehen wird."
"75%ige Chance? Klingt ja vielversprechend. Was ist mit den restlichen 25%?"
"Wenn ich Langeweile habe ... Hm!"
"Ach ja, und was Bonnie betrifft: Sie konnte fliehen. Guck in deinen Keller, da ist sie nicht!"
Ich seufzte resigniert. "Cleveres Ding. Wie auch immer. Ich muss jetzt los!" Ich trank mein Glas erneut leer und stand auf. "Wie ist eigentlich dein Name?"
"Wieso?"
"Weil du leben willst? Lass die Gegenfragen, Idiot!" Ich verdrehte die Augen.
"Ich bin Matt. Und du ...?"
"Victor. Dachte, das wüsstest du."
Er sagte nichts und ich verließ den Mystic Grill. Dann ging ich zum Anwesen der Salvatores und trat ein. "Ich bin zurück. Jemand daaa?"
Damon kam die Treppe runter und Stefan aus der Küche. Beide sahen mich an, ohne ein Wort zu sagen. Ich seufzte. "Leute, jetzt sagt doch was! Habt ihr einen Weg gefunden?"
Stefan räusperte sich kurz und sagte: "Noch nicht. Wir brauchen noch etwas Zeit!"
Ich grollte. "Zeit habe ich nicht, so wenig wie Katerina. Wisst ihr was? Ich denke, ihr braucht einen klitzekleinen Ansporn! Denn ... wenn wir keine Zeit haben, solltet ihr nicht so viel Zeit haben!"
Beide starrten mich fragend an, und auf eine Weise, als würden sie wissen, dass ihnen etwas böses bevorsteht. Ich blickte zu Stefan und lächelte gespielt freundlich. "Mein lieber Stefan! Ich hörte, du solltest Katerinas wahre Liebe sein. Also denke ich, ein Ansporn deinerseits wäre ganz passend!"
"Was meinst du damit? Außerde..." Weiter sprach er nicht, sondern röchelte, da ich meine Zähne in sein Fleisch grub. Dann löste ich mich und leckte mir das Blut von den Lippen. "Jetzt hast du mein Hybridengift in deinen Adern. Du hast fünfzehn Stunden Zeit, um eine Lösung zu finden, ansonsten wirst du sterben."
Damon sah kurz entsetzt zu Stefan und griff mich an, ich packte ihn blitzschnell am Handgelenk und brach ihm den Arm, indem ich es schnell nach rechts drehte und ihn gleichzeitig so etwas wegschleuderte. "Dumme Aktion, alter Freund. Du weißt, ich bin stärker. Also, wir sehen uns in vierzehn Stunden."
"Ich dachte, Fünfzehn?", fragte Stefan.
"Ja, aber du stirbst in fünfzehn Stunden. Wenn ich erst dann komme, bist du tot, bevor du Heil mich bitte! sagen kannst. Wir sehen uns." Ich verließ das Anwesen und dachte über Katherine nach, wie ich die Sache zukünftig regeln sollte, bis ich zehn Mann gegenüberstand.

The Immortals [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt