15. Jublali - Nächtliche Gespräche

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~P.o.V. Viktor~

Müde holte ich mein Handy aus meiner engen Hosentasche. Das grelle Display strahlte mich an und verhinderte ein paar Sekunden, dass ich etwas sehen konnte. Als ich meine Bildschirmhelligkeit runter gestellt und mich ein wenig an das Licht gewöhnt hatte, sah ich die ganzen Nachrichten, die mir mein Freund geschrieben hatte. Sie brannten sich in mein Herz ein und drückten so fest, dass es kurz vor dem Bruch stand. Leichte Risse hatten sich schon gebildet.
Und es würden noch mehr folgen!

-Viktor ich liebe dich nicht mehr.
-Ich will nicht mehr mit jemanden, mit dem gleichen Geschlecht zusammen sein.
-Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.
-Ich will kein Teil mehr in deinem Leben sein.
-Ich hasse dich!
-Es ist Schluss mit uns.
-Ich mach Schluss!
-Versuch dich erst recht nicht mehr bei mir zu melden. Ich will keinen Kontakt mehr zu dir haben.

Meine Augen füllten sich wieder mit den brennenden Tränen, die ich die letzten Stunden genug verteilt hatte. Wie konnte er mir so etwas antun? Ich dachte, er liebte mich mehr als alles andere auf der Welt...

Ich war abgehauen. Weg von allem. Weg von meinem Freund. Weg von den ganzen Problemen und den Schmerzen. Weg von der ganzen vorgespielten Liebe meines wahrscheinlich Ex-Freundes. Nun saß ich, mitten in der Nacht um 2 Uhr am Rhein, auf einer kalten Bank, eingepackt in meine warme Jacke und mit dem Handy in der Hand. Die Nachrichten waren immer noch auf dem Display abgebildet. Die Tränen liefen mir immer noch ununterbrochen über mein Gesicht. Mein Blick schweifte wieder auf den Chat von mir und meinem 'Freund', was ich direkt bereute, da mir mein Hintergrund ins Auge stach. Julien und ich, wie wir uns küssten. Ich schaltete mein Handy seufzend aus, um die ganzen Erinnerungen, die man auf meinem Smartphone erkennen konnte, nicht mehr sehen zu müssen.

Ich steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche, lehnte mich nach hinten an die Lehne der kalten Bank, kuschelte mich noch mehr in meine Jacke und starrte auf das Wasser vor mir. Plötzlich hörte ich ein leises Räuspern, was meine Aufmerksamkeit direkt auf sich zog.

"Vik?"

Als ich meinen Namen hörte, wusste ich direkt wer hinter mir stand, jedoch interessierte mich dies jetzt nicht mehr.
"Viktor es tut mir leid!"
Ich sah im Augenwinkel, dass sich der junge Mann, der eben noch hinter mir stand, jetzt mit gewissem Abstand neben mich auf die Bank setzte und mich von der Seite musterte. "Vik bitte schau mich an..."

Ich zögerte kurz, bis ich meinen Blick dann doch von dem Wasser abwandte und diesen langsam zu meinem Freund wandern ließ. In seinem Blick lag Mitgefühl. "Viktor es tut mir so leid! Auch wenn die Nachrichten bei uns im Chat sind, muss ich dir sagen, dass diese nicht von mir geschrieben wurden. Ich war mit alten Freunden unterwegs und einer von meinen Freunden, hatte mir gesagt, dass er wen über mein Handy anrufen wollte. Ich hatte ihm mein Handy gegeben, nur wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht, was das für ein Fehler war. Ich wusste nicht das dieser Gefühle für mich hatte. Er wollte dich und mich auseinander bringen, um mit mir zusammenzukommen. Er wusste, dass ich in dem Moment mit dir zusammen war. Als er mir dann mein Handy wieder gegeben hat, wollte ich dir eigentlich schreiben, dass ich gleich nach Hause komme, da ich wusste, dass du noch wach bist, dein kaputter Schlafrhythmus wieder gesiegt hat und du wahrscheinlich am PC gesessen hast, aber als ich die Nachrichten gesehen hab, staute sich in mir Wut gegenüber meinem Freund an und ich wollte...", er machte kurz eine Pause und atmete aus "...eine Straftat begehen. Ich musste die ganze Wut irgendwie wieder ablassen, weshalb ich diese auch an der Person abließ, die sie erzeugt hatte. Kurz danach bin ich direkt nach Hause gelaufen, um zu schauen ob es dir gut geht. Ich hatte Angst um dich! Ich hatte Angst, dass du dir etwas antust, weil ich weiß wie wichtig dir unsere Beziehung ist und das du nicht mehr ohne mich leben kannst, dass hattest du ja auch selber gesagt. Ich hätte es einfach nicht verkraftet, wenn du dir was angetan hättest. Viktor ich hatte verdammt viel Angst um dich und es tut mir so leid! Ich liebe nur dich Vik. Du bist der einzige für mich."

Er schaute mich an und ich ihn. Die Tränen liefen mir immer noch die Wangen runter. Julien rückte, ohne noch einmal zu zögern, zu mir und nahm mich in den Arm. Ich brach schluchzend in seinen Armen zusammen. Ich krallte mich in seine Jacke und er zog mich noch ein bisschen näher an sich. "Bitte... bleib bei mir!" "Keine Sorge mein kleiner, ich bleib bei dir! Ich lass dich nicht alleine!", flüsterte er und drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz.

"Können wir bitte nach Hause gehen? Mir ist kalt und ich will einfach nur noch ins Bett!" Aus trüben Augen sah ich meinen Freund an und als ich diese Frage aussprach klang meine Stimme ziemlich heißer und so, als ob ich sie einfach nur verloren hätte. Julien lächelte mich sanft an. "Ja machen wir!"
Wir standen auf und liefen Hand in Hand zu uns nach Hause. Auf dem Weg fing ich an zu zittern. Kein Wunder! Wie lange hatte ich denn draußen gesessen?
"Du zitterst ja. Willst du meine Jacke haben?"
"Nein sonst frierst du doch!"
"Wir sind eh bald zu Hause und außerdem hast du schon lange genug hier draußen gesessen. Also jetzt nimm die Jacke, sonst erfrierst du.", lächelte mich mein Freund an. Ich nickte nur noch und kurze Zeit später legte Julien auch schon seine Jacke um meine Schultern.

Als wir zu Hause ankamen, zog ich mich direkt um, legte mich in unser Bett, kuschelte mich in die Decken und wartete auf Ju. Dieser war gerade noch im Bad. Als er dann bei mir war und sich auch unter die Decke gelegt hatte, kuschelte ich mich an ihn, was dazu führte, dass mir warm wurde und ich langsam einschlief. Das letzte was ich hörte, war Julien, wie er mir nur noch zu flüsterte: "Ich bleib' immer bei dir mein Schatz. Ich lass dich nicht alleine! Schlaf gut Viktor!"
Und das letzte was ich spürte war ein Kuss auf meine Stirn und wie er mir immer wieder sanft durch die Haare fuhr, bis ich endgültig einschlief. In den Armen Julien's!

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Hatte ein paar Tage mein Handy nicht und konnte daher den OS vorschreiben.. Ging jetzt auch relativ schnell den abzuschreiben xD..
Aber trotzdem find' ich den nicht so gut!

Meinung -> Kommentare!

Bye!
-Michelle

You are my only one 《Oneshot Buch》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt