24. CrispyWill - Der wahre Alptraum

663 27 39
                                    

~P.o.V. Simon~

Heute war unser zweiter Jahrestag. Dafür hatte ich mir etwas für meinen Freund ausgedacht.

Am Vormittag standen wir schon in dem größten Einkaufszentrum, dass es bei uns in der Nähe gab. Es war viel mehr los, als ich dachte.
"Und was machen wir hier?", fragte er belustigt. "Ich hatte mir gedacht, da du so viel für mich machst und gemacht hast, dass ich dir etwas zurück geben muss. Du darfst dir jetzt Sachen kaufen gehen und ich bezahl heute mal für dich!", verkündete ich jetzt lächelnd.
"Nein, das musst du nicht machen!" "Doch Rob, das will ich aber! Ich will dir endlich mal etwas zurück geben!"

Er drehte sich zu mir um und lächelte mich an. "Womit habe ich dich verdient?", hauchte er und beugte sich kurzer Hand zu mir vor, um mir einen Kuss zu geben. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen!", sagte ich leise, als wir uns gelöst hatten, was ihn zum Lächeln brachte.

"Okay na dann komm!"
Er zog mich in die unterschiedlichsten Läden. Und das ging ein paar Stunden so. "Ich geh kurz darein.", verkündete er und gab mir noch einen Kuss bevor er in einem Laden verschwand.

Plötzlich ertönte ein lauter, striller Schrei, der mich stark zusammen zucken ließ. Was war das?
Ich setzte mich auf eine der Bänke, die in der ganzen Mall standen und wartete. Nervös wippte ich mit dem Fuß und schaute in den Laden. Jedoch sah ich meinen Freund nicht darin.

Als aber plötzlich ein Schuss ertönte und Menschen an mir vorbei Richtung Ausgang stürmten, stand ich auf und lief entgegengesetzt des Menschenstroms. Ein erneuter Schuss ertönte und ich zuckte wieder zusammen. Was zum Teufel passierte hier grade? Und wo ist Rob?

Ich lief in den Laden aber fand ihn nicht. Direkt lief ich wieder raus und immer noch liefen Menschen Richtung Ausgang. Man hörte weinende Kinder und deren Eltern die mit den kleinen unschuldigen Geschöpfen auf dem Arm raus rannten.

Ich sah mich verzweifelt um und langsam machte sich die Panik in mir breit. Ich wollte nicht daran denken was hier noch alles passieren könnte!
Ich lief weiter durch die panischen Menschenmassen und fing jetzt an seinen Namen zu schreien.
"Simon!", hörte ich meinen Namen auf einmal. Ich drehte mich direkt zu der Stimme und da stand er. Rob. Ich rannte zu ihm und schloss ihn in meine Arme. "Ohh Gott, zum Glück ist dir nichts passiert!" Er strich mir über den Rücken und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Na komm lass uns raus hier!"
Er nickte und wir rannten, wie alle anderen, Richtung Ausgang.
Ein weiterer Schuss fiel. Rob blieb stehen und schaute sich um. "Was machst du denn? Wir müssen hier raus verdammt nochmal!", schrie ich und zog Rob am Arm weiter.

Wir liefen und kurz vor dem Ausgang, ertönte ein weiterer Schuss. Der war verdammt nah!
Ich merkte wie Rob meine Hand fester drückte, wie er sie fast zerquetschte.
Ab da passierte alles wie in Zeitlupe.

Ich drehte mich zu meinem Freund, mit dem ich noch mein ganzes Leben verbringen wollte. Er hatte eine Hand auf seinem Bauch. Durch seine Finger floss Blut. NEIN DAS DARF NICHT WAHR SEIN!
Er sank langsam auf die Knie, wobei seine Hand aus meiner rutschte.
"ROB!" Ich ließ mich neben ihm auf den Boden fallen, versuchte seinen Oberkörper zu mir hoch zu heben, was mir teilweise gelang und konnte zusehen, wie die Farbe aus Rob's Augen wich.
"Nein Rob du musst aufstehen, wir schaffen das irgendwie!", versuchte ich verzweifelt meinen Freund am Leben zu behalten. Ich drückte meine Hand ebenfalls auf seinen Bauch, in der Hoffnung die Blutung irgendwie stoppen zu können.

"IRGENDJEMAND MUSS EINEN KRANKENWAGEN RU-", ich wurde von meinem Freund unterbrochen. "Simon lass es gut sein! Mach dir doch nicht um sonst Hoffnungen, dass der Krankenwagen irgendwas tun könnte.", hauchte er und legte seine Hand an meine Wange. Ich hatte zu weinen begonnen und konnte immer mehr beobachten, wie das Leben aus Rob's Augen wich. "Nein, ich will, dass du am Leben bleibst! Wir hatten doch noch so viel vor. Ich... wollte mit dir mein restliches Leben verbringen!", schluchzte ich. "ICH LIEBE DICH, ROB!"

Einen Blick zu meiner Hand verriet mir, dass sie nur so mit Blut bedeckt war und mein Freund mittlerweile so viel Blut verloren hatte, dass sich eine große Blutlache um uns gebildet hat.

Ich sah aus verschwommenen Augen zu ihm.

"Ich liebe dich auch und das werde ich immer tun, Simon Will!", hauchte er, bevor er langsam die Augen schloss. "Nein Rob, bleib' bitte bei mir!", weinte ich in strömen und versuchte immer noch verzweifelt die Blutung zu stoppen.
Aber ich bekam keine Antwort mehr. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und seine Haut verlor an Wärme. "Bleib' bitte bei mir!", weinte ich verzweifelt und legte meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herz schlug nicht mehr.

Ein letztes Mal drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen. Sie waren eiskalt.
"Ich werde dich immer lieben!", hauchte ich unter Tränen.

-

Schweißgebadet und mit Tränenüberströmten Wangen wachte ich auf und saß im nächsten Moment kerzengrade im Bett.
Ich atmete tief durch und fuhr mir durch die Haare.

Manche Menschen würden jetzt sagen "Zum Glück, es war nur ein Traum!"
Aber was ist, wenn dieser Traum existiert? Was ist, wenn ich diesen Traum schon gefühlt tausend Mal hatte?
Was ist, wenn dieser Traum wirklich wahr wäre?

Es stimmt! Rob ist vor 2 Jahren durch diese tödliche Kugel in dem Einkaufszentrum getötet worden. Auch der Krankenwagen, den jemand gerufen hatte, kam leider zu spät. Er ist in meinen Armen gestorben.

Heute wäre unser 4 Jahrestag gewesen. Vor genau 2 Jahren ist es passiert und genau 2 Jahre lang hab ich den gleichen Traum, der mich nicht mehr ruhig schlafen lässt.

Ich wollte nicht mehr ohne ihn leben und konnte es auch nicht mehr.

Eines stand auf jeden Fall fest:
Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich bei ihm bin und ihn wieder in meine Arme schließen kann!

--------------------

Hab ich jemanden zum heulen gebracht?

War beim Schreiben srsly auch kurz davor!

Meinung -> Kommentare!

Bye!
-Michelle

You are my only one 《Oneshot Buch》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt