52. Tonia & JuBlali - Schneeballschlacht

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~P.o.V. Viktor~

Vorsichtig lugte ich hinter meinem Versteck hervor. Niemand war zu sehen. Weder Nia, noch Toni.

Ich war mir sicher, dass sie hier irgendwo herum lungerten und nur darauf warteten, bis Ju und ich uns zu erkennen gaben. Vermutlich hatten sie uns bereits umzingelt. Schlichen um unser Versteck herum, um uns jeden Moment mit Schneebällen zu bombardieren. "Und, siehst du sie?", raunte mir Julien zu. Auch er versuchte unsere Freunde in dem Schneegestöber ausfindig zu machen. Mit einem kurzen Kopfschütteln verneinte ich seine Frage und spitzte die Ohren, nachdem ich mir einbildete ein Flüstern gehört zu haben. Jedoch war alles still. Die dicke Schneeschicht, die sich wie ein Mantel über die Erde gelegt hatte, verschluckte jedes Geräusch um uns herum.

Langsam wanderte mein Blick rüber zu Ju. Einzelne Schneeflocken hatten sich in seinem silbrigen Haaren verfangen. Er sah wahnsinnig süß aus, wie er so konzentriert versuchte etwas zu erkennen. "Was ist?", lachte dieser plötzlich auf und ließ den Schneeball aus seinen Händen gleiten. "Nicht so laut!", zischte ich und hielt ihm mit meiner freien Hand den Mund zu. "oder willst du, dass wir entdeckt werden?" Ju schien es nicht im Geringsten zu kümmern, stattdessen murmelte er etwas gegen meine kalte Hand und drückte mir einen sanften Kuss auf die Innenfläche. Augenblicklich war alles um mich herum vergessen. Sogar die Kälte, die mir mit jeder Sekunde tiefer in die Knochen kroch. Noch immer lag meine Hand auf seinen Lippen und noch immer sahen wir uns in unserer Position fest gefroren an. "Was hast du gesagt?". Mein Puls schoss unnatürlich in die Höhe.
"Ich liebe dich!"
Seine Lippen berührten bei jedem der drei Worte, die Innenfläche meiner durchgefrohrenen Hände. Auf meiner kalten Haut, unter der warmen Kleidung, mit der ich eingepackt war, merkte ich, wie mir die Gänsehaut in den Nacken schlich.

"Dass ich dich liebe meine ich", murmelte er in meine Handinnenfläche, ehe er von dieser abließ und meinen Mund federleicht mit seinen warmen Lippen bedeckte.

Mir blieb garnichts anderes übrig, als zu erstarren. Die Kälte war in den Hintergrund gerückt. Verblieben war die Flut aus Liebe, Begierde und Selbsthass.

Ja ich hasste mich dafür, dass ich erst jetzt realisierte, wie stark meine Gefühle für Ju wirklich waren. Dass ich nicht schon früher von dem süßlichen Geschmack seiner Lippen kosten konnte, weil ich zu stur war mir meine Gefühle einzugestehen.

Endlich wieder in der Reallität angekommen, schlang ich meine Arme um ihn nur um ihn kurz darauf enger an mich zu ziehen. Ich liebte es, wenn er mir die Kontrolle über mich selbst raubte.

Sachte nahm ich sein Gesicht in meine Hände, unterbrach den Kuss für wenige Sekunden und sah Julien in die Augen. Zu wissen, dass ich dieses Glänzen in ihnen hervor gerufen hatte, machte mich ungemein glücklich. So machte ich mich daran, stürmisch meine geschwollenen Lippen wieder auf seine zu pressen, ehe dieser Glanz wieder verblassen würde.

"Ich liebe dich auch", presste ich zwischen zwei Küssen hervor. Noch vor ein paar Monaten konnte ich mir nicht im Geringsten vorstellen, mal einen meiner engsten Freunde zu küssen...

Geschweige denn, dass es mir gefallen würde.

Der Gedanke daran, dass das alles auch hätte anders kommen können, und ich mich vielleicht nicht in ihn verliebt hätte, veranlasste mich dazu, den Kuss zu intensivieren, indem ich meine Zunge in seinen Mund drängte.

Ich wollte so viel wie möglich dieses Moments in mich einsaugen, ehe er enden und als Erinnerung in meinem Kopf gespeichert werden würde.

Ich, sowie er auch, hielten die Luft an und saugten das berauschende Glücksgefühl in uns ein. Wegen zu wenig Luft mussten wir uns voneinander lösen, aber ich behielt meine Augen noch geschlossen. "Wow...", flüsterte Julien.
Meine Mundwinkel huschten ein wenig nach oben. Ich öffnete langsam meine Augen und sah direkt in Julien's. Seine spiegelten die ganze weiße Oberfläche, auf der wir uns grade befanden. Seine Lippen waren auch zu einem liebevollen Lächeln geformt.

"Ich liebe dich, Viktor!", flüsterte er zum zweiten Mal an diesem Tag. "Ich dich auch, Julien!"
Langsam beugte ich mich noch einmal zu ihm vor und legte meine Lippen auf seine.

"AAANGRI... Oh... HAH... Ich habs gewusst! Jublali ist real!", schrie Toni plötzlich, der mit Nia grade hinter ihrem Versteck vorgekommen war, was sich anscheinend hinter uns befunden hatte. Als Ju und ich uns ein weiteres Mal an diesem Nachmittag voneinander lösten, fiel unser Blick zu den beiden Jungs. Nia hatte einen Arm, um den kleineren gelegt und schien die ganze Situation gerade ziemlich amüsant zu finden, während Toni immer noch am rumfangirlen war.

Da die beiden gerade nicht aufpassten, nahm ich einen Schneeball und warf den Blauhaarigen damit ab.

"Das gibt Raaaacheee!", schrie Toni weiter, fing an zu lachen und bückte sich schnell, um einen Schneeball in seinen Händen formen zu können.

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Dieser OS ist über EIN FUCKING JAHR alt!
Er wurde nie fertig geschrieben, deswegen hat er über ein Jahr lang bei mir in den Entwürfen sein Dasein gechillt. AAAber jetzt ist er fertig und es passt sogar noch, weil es noch Winter ist und es vor kurzem erst in fast ganz Deutschland geschneit hat! HAHAHA

Naja hoffe der OS von weltenfabrik und mir hat euch gefallen! ^^

Meinung -> Kommentare!

Bye!
-Michelle

You are my only one 《Oneshot Buch》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt