02. Tonia - Mitternachtskuss

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~P.o.V. Toni~

"Nia?"
"Ja so heiße ich!"
"Vik frägt mich gerade ob wir heute zu ihm kommen wollen... wollen wir?"
"Ja warum nicht. Wir haben in unserer ersten Silvesternacht eh nichts besseres zutun, als hier rumzuhocken."
"Das hört sich grad so an, als wären wir zusammen."
"Vielleicht sind wir das ja auch!
Nein Spaß bei Seite. Es wäre doch voll cool, wenn wir drei zusammen Silvester feiern und dann nach Mitternacht, die Sau rauslassen, ich meine wir sind in Köln da gehts ab!"

Jedes Jahr aufs neue kommen diese Tage, in denen alles zu stressig wird und man sich erst mal auf Sivester und Neujahr vorbereiten muss. Diese Tage haben wir gerade. Aber komischerweise ist bei Nia und mir alles ganz locker... bis jetzt.

Es ist unser erstes Silvester, dass wir zusammen feiern, seitdem wir uns kennengelernt haben.

Und wiegesagt klang das, was Nia eben gesagt hatte, so als wären wir zusammen und ein Paar.
Aber waren wir nicht. Leider!

Ja ich war schwul und war in einen meiner besten Freunde verliebt. In Nia. Aber warum musste dieser Junge auch so gut aussehen?

Ich selber hatte lange, sehr lange gebraucht, um mir einzugestehen, dass ich auf Jungs stehe. Als ich Nia kennengelernt habe, fing alles in mir an zu kribbeln. Es hat sich eher angefühlt, als würde es brennen.

Ich hab das erstmal als eine Phase abgestempelt, die ich grade zu durchleben schien. Aber das ist jetzt auch schon ein bisschen her und mittlerweile hab ich mir selber eingestehen müssen, dass ich in meinen aller besten Freund verliebt war.
Und das Hals über Kopf!

Ich war einfach verliebt in seine Augen. Seine Lippen. In seinen ganzen Körper. Aber am meisten war ich verknallt in den Jungen, der so vor mir stand wie er war. In seinen Charakter war ich am meisten verliebt. Er war einfach so liebevoll und so unbeschreiblich schön. Auch vom Inneren her.

"Ich geh mich schnell fertig machen und pack schon mal meine Sachen. Wir werden ja wahrscheinlich bei Vik übernachten...
Ähm.. Toni ist alles okay?"
Er hatte wohl bemerkt, dass ich im Moment sehr abwesend war, weswegen seine Frage nur berechtigt war. Aber wenn der junge Mann vor ihm wüsste, an was er gerade gedacht ha-
er wusste es nicht und er muss es auch nicht wissen!, mein Unterbewusstsein hatte recht. Er wusste nicht worüber ich nachgedacht hatte und er musste es auch nicht erfahren!

"Ä-Ähm Ja ja ist alles gut... i-ich hab nur...", ich suchte hilfesuchend nach einem Gegenstand im Zimmer, der Sinnvoll wäre, um sich eine mehr oder weniger glaubhafte Geschichte ausdenken zu können. "Ich hab nur... über diese Pflanze nachgedacht, wie lange sie denn halten wird bei mir, weil ich ja nicht so der Typ bin, der sich regelmäßig um seine Pflanzen kümmert."

In der Hoffnung das Nia mir das abkauft, sah ich ihm in die Augen. Er jedoch nickte langsam, aber sah mir misstrauig in die Augen. Was er wohl gerade von mir dachte?

Er verschwand im Zimmer um seine Sachen zu holen. Ich atmete einmal tief aus. Puhhh das war gerade sehr heickel. Ich hatte die ganze Zeit meine Luft angehalten. Ob das jetzt ein Vorteil oder ein Nachteil dabei war, realistisch rüberzukommen, war bis zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Ich hatte ja angefangen zu stottern.

Schnell erhob ich mich von der Couch, auf die ich mich, während ich in meiner Gedankenwelt abgetaucht war, fallen gelassen habe und packte meine Sachen auch zusammen. Ein paar Tage mit Vik zu verbringen und bei ihm zu pennen, wird mega cool.

You are my only one 《Oneshot Buch》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt