You are my only one 《Oneshot Buch》

03. Tonia - Lichterloh

Diesen Oneshot hat meine beste Freundin Sarah alias weltenfabrik für mich geschrieben.
Danke süße! 🖤

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~P.o.V. Nia~

Der bestialische Gestank des Alkohols verpestete meine Lugen, als ich den verbrauchten Sauerstoff in mich einsaugte. Es war bereits weit nach Mitternacht und meine Augen hatten schon seit Stunden nicht mehr als tanzende Menschen und das glühende Strobolicht in diesem viel zu überfüllten Club erblickt. Je mehr Zeit ins Land ging, desto erdrückter fühlte ich mich. Der alte Club schien nur so aus allen Nähten zu platzen, als sich die schwere Eingangstür erneut quietschend öffnete und erneut ein weiterer Strom an Menschen in den stickigen Raum drang.

Trotz der vielen schwitzenden Körper, die zwischen uns standen, verspürte ich seine Präsenz wie einen Geist, der mir nicht von der Seite wich.

Das Prickeln, welches augenblicklich über jeden verdammten Millimeter meiner erhitzen Haut rann, ließ mich erschaudern.

Toni.
Er war hier.
Bei mir und doch so weit entfernt.

Die Menge jubelte laut auf, als der DJ einen neuen Song anspielte und erhöhte das Tempo ihres Tanzes. Überall waren sie. Meine Gedanken flogen nur so davon und doch drehten sie sich nur um diesen einen Namen. Seinen Namen.
Diese vier Buchstaben waren fest in meinem Kopf verankert. So fest, sodass ich befürchtete, sie nie wieder loswerden zu können.

Als ich mich endlich wieder aus meiner Starre lösen und meine Augen von dem Objekt meiner Begierde abwenden konnte, suchte ich mir einen Weg zur Bar um meine Bestellung, die ich einige Minuten zuvor aufgegeben hatte, abzuholen. Vorsichtig drückte ich mich an der Menge vorbei, verlor jedoch das Gleichgewicht, als mich ein umher schwingender Arm am Kopf traf.

Ab da geschah alles wie in Zeitlupe.
Mein Kopf schnellte zur Seite, meine zittrigen Beine gaben nach und mein Körper kippte nach hinten. Als meine Glieder auf dem klebrigen Boden aufprallten, durchfuhr mich ein harter Schmerz, der jedoch nicht von meinen Knochen auszugehen schien, sondern von meinem Herzen als mein Blick durch die Menge schweifte und den Toni's streifte.
Die Frau, die ihren Tequila vor Lachen über meinem Haupt ergoss, blendete ich aus. Selbst die Masse ging in meinem Blickfeld unter. Alles was ich sah, war der Mann den ich liebte zusammen mit der Frau, an den ich ihn verlor. Sie war hübsch. Traf genau seinen Typ.

Ob er wusste, wie ich mit meinen Gefühlen ihm gegenüber stand?
Sicher tat er das. Er ließ mich seinen Hass jeden Tag auf's neue spüren.

Kurz musste ich ein zynisches Lachen unterdrücken, als ich daran dachte, wie er mich einmal in aller Öffentlichkeit demütigte. Es war mitten in der Stadt geschehen. Auch damals starrten mich alle bloß an, anstatt mir zur helfen. Auch damals waren meine Haare nass gewesen. Wie jetzt der Tequila, war es damals das stinkende Toilettenwasser, was mir meine Stirn hinab tropfte.

Wie sehr ich Déjà-vue's hasste.

Für den Bruchteil einer Sekunde erlaubte ich mir, die Augen zu schließen. Die aufsteigenden Tränen waren so oder so drauf und dran mit jegliche Sicht zu nehmen.

Plötzlich bemerkte ich, wie sich ein Schatten über meinen spärlich beleuchteten Körper legte. Ja hier unten am Boden war es dunkel. Dennoch war ich hier für jeden sichtbar. Man konnte mir glauben, wenn ich sagte ich wäre lieber in der Hölle persönlich, als ein höriger Hund zu seinen Füßen.

"Steh auf!" Herrschte er mich an. Doch anstatt zu tun, wie mir geheißen, vergrub ich mein Gesicht in meinen schwitzigen Händen. Ich wollte ihn nicht ansehen. Wollte nicht in die Augen sehen, die mit einem Wimpernschlag so viele verloren geglaubte Gefühle in meiner Seele aufwühlen konnten. "Nia!" Es folgte ein Tritt gegen meinen Rücken, gefolgt von einem trockenen Lachen. Mich so zerbrechlich zu sehen, musste für ihn eine unglaubliche Genugtuung darstellen. Immerhin hätten meine Gefühle zu ihm, ihm seinen Ruf zerstören können. "Du hast keine Wahl." Säuselte er zu mir hinab. Es stimmte. Ich hatte keine Wahl also öffnete ich meine geröteten Augen und sah ihn an.