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Amber pov.

Schweigend saß ich auf der Couch und versuchte ihn nicht anzusehen. Was wollte er den bitte hier ? Er hatte ja wohl genug zu tun, schließlich fährt er bald in die Flitterwochen und das mit seiner schwangern Frau.

Was sollte ich hier eigentlich? Aufeinmal machte sich eine Angst in mir breit. Was ist wenn Harold alles über uns erzählt hat? Gott , ich würde so einen Ärger kriegen , nicht nur ich Harold auch. Wenn mein Vater das wüsste würde Harold hier gar nicht mehr sitzen und mein Vater wäre ganz anders drauf.

Mein Vater setzte sich ebenfalls zu uns und stellte zwei Tassen auf den Tisch. Wahrscheinlich Kaffee oder so.

Harold nahm dankend eine der beiden Tassen und trank einen Schluck. Die Ruhe um ins herum war schrecklich , für mich auf jeden Fall. Ich wollte einfach nach oben und über die ganze Situation nach denken. Was ist wenn ich wirklich Schwanger bin? Eigentlich ist es ja einen schöne Sache Schwanger zu sein , aber bestimmt nicht mit 16 und bestimmt auch nicht wenn der eigne Onkel wahrscheinlich der Vater ist.

"Amber" ertönte die Stimme von meinem Vater in mein Ohr.

Ich sah ihn fragend an.

"Ist alles in Ordnung?" fragte er besorgt.

Ich nickte schnell.

"Und wie geht es Angela mit dem Kind?" fragte mein Vater.

Ich konnte nicht anders und verdrehte die Augen.

"Gut , ganz gut" sagte Harold und sah mich kurz an.

"War bestimmt ein Schock für dich" sagte mein Vater lachend.

Ich sah zu Harold und nuschelte ein leises "wahrscheinlich" vor mich hin.

"Kann man so sagen" sagte er lachend.

Kann mich einer bitte erschießen?

Ich hatte echt keine Lust hier unten zu sitzen und mir dieses dumme Gespräch an zuhören.

Angela ist eh eine schlechte Mutter , die nur sich und ihr aussehen im Kopf.

Auf einmal lachten die beide so laut. Fragend sah ich sie an. Was war bitte so lustig? Tja ich hätte mal lieber zuhören sollen dann wüsste ich es.

"Meinst du das Angela es überhaupt schafft ein Kind groß zu ziehen?" fragte ich Harold und lächelte dabei süß.

Sofort hörten beide auf zu lachen und Harold sah mich fassungslos an , woraufhin ich nur noch süßer guckte.

"Amber was soll den diese Frage?" fragte mein Vater mich.

"Ist doch eine ganz normale Frage" sagte ich und zuckte mit den Schultern.

"Natürlich schafft sie das" sagte er.

"Wenn du meinst" sagte ich und stand auf bevor jemand was sagen konnte.

"Bin oben" sagte ich und lief die Treppen hoch.

Frisch geduscht saß ich auf mein Bett und schaute irgendwelche Serien über meinen Laptop.

Ich fragte mich wirklich ob er immer noch da war oder schon weg war.

Es klopfte an meiner Tür, weshalb ich meinen Laptop zu machte. Es war wahrscheinlich mein Vater.

"Komm rein" sagte ich.

Die Tür öffnete sich und Harold trat ein. Na ganz toll. Hätte er nicht schon weg sein können.

"Was willst du ?" fragte ich ihn und sah dabei zu wie er die Tür schloss.

"Mit dir reden" sagte er und setzte sich auf mein Bett.

Ich stöhnte genervt auf.

"Ich habe im Moment keine Lust zu reden" sagte ich und legte meinen Laptop auf den Boden.

"Amber wir müssen aber" sagte er ruhig und sah mich dabei an.

Ich verdrehte die Augen. Warum will er jetzt bitte mit mir reden? Es gibt nichts worüber wir reden müssten.

"Und worüber? Über deine tolle Frau , den Flitterwochen oder deinem Kind" sagte ich wütend.

"Über alles" sagte er immer noch ruhig.

Über alles? Sein ernst? Ich wollte nicht mit ihm reden , und erst recht nicht über alles. Ich hatte im Moment meine eigenen Probleme.

"Ich wollte es dir sagen mit der Schwangerschaft ,aber ich konnte es einfach nicht. Ich kann natürlich verstehen das dich das geschockt hat" fing er an zu erzählen.

"Das war nicht nur ein Schock für mich Harold!" sagte ich ernst.

"Ich weiß , aber das zwischen uns ist ja jetzt auch vorbei. Wir können das auf gar keinen Fall weiter mache" sagte er.

Ich schluckte schwer.

"Natürlich geht das nicht. Du hast ja jetzt schließlich eine Familie" sagte ich und versuchte dabei die Trauer und die Wut zu unterdrücken.

Harold atmete laut aus.

"Amber du weißt das wir das niemanden erzählen" sagte er ernst.

Ich schüttelte nur den Kopf , natürlich erzähle ich das keinem , was glaub der den? Trotzdem kann das gerade nicht sein ernst sein. Er wollte mit mir reden , über alles. Aber in Wahrheit sorgt er sich nur um sich selbst.

"Dich interessiert es gar nicht was mit mir ist oder so. Du machst dir einfach nur sorgen um dich selber" sagte ich wütend.

"Das ist Blödsinn!" sagte er.

"Ich glaube es ist besser wenn du jetzt gehst" sagte ich.

Harold sagte nichts und verließ schweigend mein Zimmer.


Uncle Harold (H.S) #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt