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Amber pov.

Meine Eltern zeigten keine Reaktion. So ganz wusste ich nicht warum. Ich war mir sehr sicher das sie aus rasten würden,aber wahrscheinlich konnten sie diese Information gar nicht ernst nehmen. Wie konnte man dies auch? Schließlich erzählte ich ihm hier das sein Bruder der Vater war. Natürlich hielt man das nicht für wahr ,aber so war es nun mal.

Noch immer war nicht wirklich eine Reaktion zu sehen und dies ließ meine Angst nur größer werden. Auf einer Art war ich froh  das sie nichts sagten ,aber so langsam fand ich es schon seltsam. Ich hatte damit gerechnet das sie aus rasten werden. Doch vielleicht war es auch nur die Ruhe vor dem Sturm.

Ich wollte gerade was sagen als meine Mutter mich nun fragend ansah.

"Das meinst du doch nicht ernst?"fragte sie.

Ich war wie gelähmt. Mir war bewusst wenn ich jetzt ja sagte war es vorbei mit der Ruhe.

Mein Vater sah zwischen mir und Harold her. Er fing an zu lachen. Fassungslos sah ich ihn an. Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Er lachte einfach. Für ihn war das alles hier ein Witz ,aber meine Mutter sah dies nicht als Witz. Man konnte sehen das sie es ernster nahm als mein Vater.

Als mein Vater merkte das keiner mit ihm lachte hörte er auf blieb stehen und sah uns leicht verwirrt an.

Meine Mutter setzte sich auf den Platz, wo vorher mein Vater saß. Sie sah mich durch dringlich an. Ich schluckte leicht. Ich hasste es wenn sie mich so anschaute.

"War das ernst gemeint?"fragte meine Mutter erneut.

Nun nickte ich.

Es weiter zu verheimlichen wäre dumm und machte auch keinen Sinn.
Ich stand zu Harold. Er war der Mann denn ich liebte und mit dem ich ein Kind bekam.

Meine Eltern waren wir vor dem Kopf geschlagen. Sie wussten gar nicht mehr was sie sagen sollten. Sie schauten sich einfach nur geschockt an.

"Ich hoffe für euch beide das dies ein Scherz war"sagte mein Vater.

Die Warnung war kaum zu überhören.

"Ist es nicht"sagte ich schnell.

Ich wollte nicht das Harold was sagte denn im Moment glaube ich würde es alles schlimmer machen.

Mein Vater hatte mit sich zu kämpfen und meine Mutter war einfach nur geschockt.

"Ihr beide also?"fragte er noch mal nach und zeigte dabei auf uns.

Ich nickte.

Mein Vater hielt sich das Kinn während er auf und ab ging.
Paar Minuten und mein Vater wird ausrasten.

"Bevor ihr was sagt,solltet ihr wissen ,dass ich Harold liebe und er mich"sagte ich und nahm seine Hand.

Das Gefühl von seiner Haut auf meiner gab mir irgendwie Kraft ,denn ich wusste er war hier bei mir.

"Angela hatte recht"hörte ich meine Mutter leise sagen.

Sie schaute auf den Boden und wirkte irgendwie nicht anwesend.
Mein Vater war stehn geblieben und sah mich ungläubig an.

"Er ist dein Onkel ,Amber. Mein Bruder"sagte er ernst.

"Das weiß ich, aber ich kann nichts dafür das ich ihn liebe"sagte ich.

"Ich kann das nicht glauben. Mein Bruder und meine Tochter. Das könnt ihr doch nicht ernst meinen ?"fragte er lauter.

Ich zuckte etwas zusammen.

"Uns ist natürlich klar das ihr das nicht toll findet ,aber wir lieben uns"erklärte Harold.

Mein Vater sah uns Kopf schüttelnd an.

"Wie konntest du meine Tochter schwängern?"fragte er wütend.

Harold drückte meine Hand. Ich glaube er wusste nicht was er sagen sollte.

"Es ist passiert"sagte ich schnell.

"Ach es ist also passiert?"fragte mein Vater wütend.

Ich nickte. Von der Seite spürte ich Harolds Blick auf mir. Er war bestimmt verwundert warum ich diese Frage beantwortet hatte ,aber es war besser so.

"Ich bin sprachlos. Niemals hätte ich gedacht das meine Tochter mit 16 Schwanger ist und das noch von meinem eigenen Bruder"sagte mein Vater eher zu sich selbst.

Er lief wieder auf und ab ohne was zusagen. Meine Mutter schwieg komplett.

"Ich möchte das er geht und zwar sofort"sagte mein Vater wütend und ernst.

Ich schaute ihn etwas irritiert an. Von jetzt auf gleich war er auf hundertachtzig. Mein Blick ging rüber zu Harold, dieser schluckte etwas.

"Nein warum?"fragte ich.

Es war eine dumme Frage und sorgte nur dafür das mein Vater noch wütender wurde.

"Harold du gehst jetzt sofort"schrie er.

Ich drückte Harolds Hand noch fester. Er sollte bei mir bleiben, denn ich brauchte ihn.

Er sah zu meinen Vater und dann zu mir. Er lächelte leicht bevor er Aufstand. Kopf schüttelnd sah ich zu ihm hoch. Er dürfte nicht gehen.

"Du weißt ja wo die Tür ist"sprach mein Vater gereizt.

Entsetzt sah ich meinen Vater an. So konnte er nicht mit Harold reden.

Er setzte sich hin und wartete das Harold ging.
Harold lief aus dem Wohnzimmer raus in Richtung Flur.
Ich stand auf und lief ihm hinterher. Ganz bestimmt nicht werde ich ihn einfach gehen lassen.

"Amber du bleibst hier"hörte ich meinen Vater ,aber ich ignorierte ihn und ging weiter.

Ich holte Harold schließlich an der Tür ein.
Er drehte sich zu mir um und lächelte mich an. Man konnte sehen das er froh war ,das ich zu ihm gekommen war. Ich sah zu ihm hoch und umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung. Im Moment fühlte sich das an wie ein Abschied für längerer Zeit. Schon allein bei der Vorstellung lange von ihm getrennt zu sein brach mir das Herz. Ich schnief kurz und kuschelte mich noch enger an ihm.

"Hatte ich mich nicht klar ausgedrück?"hörte ich meinen Vater von hinten.

Ich löste mich von Harold und wischte meine Tränen weg. Mein Vater stand wütend vor uns. Auch wenn Harold gleich weg sein sollte, war das hier trotzdem noch nicht vorbei.

"Harold du gehst jetzt und du brauchst hier auch nicht mehr auftauchen. Du wirst meine Tochter nie Wiedersehen"sagte mein Vater ernst an Harold gerichtet.

"Was?"fragte ich geschockt.

Ich spürte wie mir noch mehr Tränen die Wange runter liefen.
Das war ein Scherz von ihm. Er konnte mir den Kontakt mit ihm nicht verbieten. Harold war der Vater. Er hat ein Recht darauf sein Kind zu sehen.

Ich drehte mich zu Harold,der mich leicht lächelnd  ansah. Ich wusste das es ihm sehr Weh tat ,aber er wollte mir dies nicht zeigen. Wahrscheinlich um mir zu zeigen das noch nicht alles vorbei war.

Ich umarmte ihn noch schnell. Hatte noch einmal das Gefühl in seine Arme zu sein,seine Nähe zu spüren und seinen Geruch nochmal war zunehmen ,bevor er ging.

Uncle Harold (H.S) #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt