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Amber pov.

Ich war angespannt. Es war nun ein Tag vergangen seit dem wir in dieser Wohnung lebten.
Meine Eltern hatten uns natürlich nicht gefunden, aber sie haben mich mehrmals angerufen. Ich hatte die Anrufe ignoriert und mein Handy auf stumm gestellt. Irgendwie fühlte ich mich meinen Eltern gegenüber schlecht, aber diese ganze Situation war ihre Schuld.
Sie mussten mich doch endlich mal verstehen.

Ich saß im Schlafzimmer aufs Bett und machte mir mal wieder einen Kopf. Harold war duschen.
Wir werden später Sachen von mir holen und dann am nächsten Tag los fahren.
Bei dieser Sache war ich mir nicht so sicher ob es eine gute Idee war. Ich war mir unsicher ob ich das wirklich wollte und ob es die richtige Entscheidung sein wird.
Harold wusste nichts von meinen Zweifeln und ich hatte es auch nicht vor zu sagen. Ich wollte ihn nicht verletzen schließlich hatte er schon so viel durch gemacht.
Ich war froh das er die Scheidung eingereicht hatte und somit nichts mehr mit Angela zu tun hatte. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so eine falsche Schlange gesehen.

Ich nahm war wie Harold ins Schlafzimmer kam. Er trug nur eine graue Jogginghose. Seine Haare tropften auf den Teppichboden und hinterließen kleine dunklere Punkte.

Ich lächelte ihn an. Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.

"Die Möbel stehen schon"warf er einfach in den Raum.

Verwirrt sah ich ihn an. Wie sollte das denn bitte gehen?

Er musste meine Verwirrung gesehen habe, da er leicht anfing zu lachen.

"Ich habe einen guten Bekannten darum gebeten es so aufzubauen wie wir es wollten,  damit alles fertig ist wenn wir da sind und direkt einziehen können"erklärte er.

Ich nickte.

"Also ist alles schon fertig?"fragte ich nach.

"Ja"sagte er und lächelte mich an.

Sein Lächeln war so schön das ich automatisch auch lächeln musste.

Harold kam auf mich zu und zog mich in seine Arme.

"Ich freue mich so sehr auf unsere gemeinsames Leben in der Schweiz"sagte er in meinen Armen.

"Ich mich auch"sagte ich leise.

Er löste sich von mir und lächelte mich an. Ich erwiderte.

"Ich bin im Wohnzimmer"sagte er bevor er ging.

"Ich komm gleich"rief ich ihm hinterher.

Ich ließ mich aufs Bett nieder und atmete aus. Er war so glücklich und freute sich so sehr. Ich fühlte mich schlecht ihm gegenüber. Wie konnte ich auf einmal Zweifel daran haben?
Ein Grund war bestimmt weil ich niemandem da kannte , aber man lernte doch neue Leute kennen. Aber was ist wenn ich mal Streit mit ihm haben werde wo soll ich dahin?

Ich schloss einmal meine Augen um sie dann wieder zu öffnen. Ich ziehe das jetzt durch und wenn etwas schief gehen sollte habe ich immer noch meine Freunde hier.

Ich hatte mit Brad und Ella schon telefoniert und ihnen unseren Plan erklärt. Leider wird es nicht klappen sie vorher noch mal zusehen, was mir das Herz brach , da ich sie sehr vermissen werde.
Sie hatten uns viel Glück gewünscht und wir hatten geplant uns auf jeden Fall wieder zusehen.

Ich streichelte über meinen Bauch und lief ins Wohnzimmer,  wo Harold auf der Couch saß und irgendeine Sendung schaute. Ich setzte mich zu ihm und kuschelte mich an ihm.

Trotz meinen Zweifeln freute ich mich immer noch auf unser Leben in der Schweiz mit unseren Kinder.

Wir hatten das Auto ein bisschen weg geparkt , damit sie uns nicht sehen. Besser gesagt ihn nicht sehen.
Meine Eltern dürften nicht zuhause sein. Ich hoffte dies war auch so , denn ich hatte keine Ahnung was ich ihnen sagen sollte.

Ich stieg aus dem Auto aus und lief zum Haus. Es war komisch zu wissen das ich das letzte mal hier war. Ich lief zur Tür und schloss sie leise auf.

Alles war dunkel also war ich wohl alleine. Ich schloss schnell die Tür und lief leise in mein Zimmer. Ich machte das Licht an und ließ mein Blick einmal durch den Raum schweifen.

Viele Erinnerungen kamen mir hoch. Es war wirklich komisch hier zu sein und das zum letzten Mal. Ich schluckte die Tränen runter und lief zu meinem Kleiderschrank.
Schnell packte ich alle Klamotten in meine große Reisetasche. Dann nahm ich eine andere Tasche und packte dort noch amdere Sachen rein.

Gerade als fertig war hörte ich Schritte hinter mir. Ich schloss die Augen und bewegte mich nicht. Wahrscheinlich dachte ich so würde man mich nicht bemerkten.

"Amber?"hörte ich meine Mutter überrascht hinter mir.

Ich ließ meine Tasche auf mein Bett fallen und drehte mich langsam zu ihr um.

Ich schaute sie an und wartete darauf das sie mich an schreien würde ,aber stattdessen kam sie auf mich zu und umarmte mich.
Zögernd erwiderte ich die Umarmung. Ich weiß das sie mir viele Schmerzen verbreitete haben trotzdem war es meine Mutter und ich werde sie vermissen.

"Wo warst du?"fragte sie als sie sich von mir  löste.

"Das ist egal, aber ich werde gehen. Ich kann hier nicht mehr leben"sagte ich mit zitternder Stimme.

Meine Mutter sah mich erst etwas geschockt an nickte dann aber.

Überrascht sah ich sie an.

"Ich merke das es dir hier nicht gut geht"fing sie an.

"Auch wenn du mit Harold gehst dann mach das , aber bitte pass auf dich auf"sagte sie und umarmte mich wieder.

Ich merkte das sie die Tränen unterdrückt. Wir lösten uns und ich nahm meine Taschen. Zusammen liefen  wir zu Tür.

"Ich werde dich vermissen"sagte ich.

Sie lächelte und drückte mich noch ganz kurz bevor sie die Tür schloss.
Und damit war dieses Kapitel in meinem Leben abgeschlossen und vorbei.

Uncle Harold (H.S) #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt