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Amber pov.

Es war etwas Zeit vergangen seit dem Gespräch mit Harold und trotzdem ging es mir nicht aus dem Kopf, kein Stück.
Er war so fest davon entschlossen das ich ihn anlügte ,was das Kind betraff. Als ob ich mir sowas ausdachte. Aber das zeigte mir was er für ein Mensch war. Das er zwei Gesichter hatte. Ich fragte mich die ganze Zeit warum er es den nicht auch bei Angela anzweifelte ,wahrscheinlich weil er mit ihr ein Kind wollte.
Aber es war nicht nur meine Schuld das ich Schwanger geworden war. Es gehörten immer zwei dazu.

Nun lief ich alleine durch die Stadt. Es war schon fast dunkel und es waren kaum Menschen unterwegs. Es war angenehm ,diese Ruhe. Vor allem nach diesem stressigen Tag in der Schule. Eigentlich war ich einer dieser Schüler die kein Problem damit hatten in die Schule zugehen,aber im Moment fand ich es ganz schlimm. Ich hatte Angst ,das sie es schon wussten und hinter meinen Rücken über mich redeten,was aber totaler Quatsch war.
Jeder war normal und groß beachtete hatten sie mich auch nicht.

Meine Gedanken schweifte über zu meinen Eltern. Noch immer war dort diese große Frage: Wie sage ich es ihnen? Und mal wieder hatte ich keine Antwort darauf. Es raubte mir schon den Schlaf. Ich überlegte und dachte die ganze Zeit nach. Und war mal wieder bei den Punkt angekommen ob ich es ihnen überhaupt sagen sollte oder nicht.
Wie würden Sie reagieren?
Sie werden wahrscheinlich geschockt sein und wollen wissen wer der Vater war , und dann?
Was sollte ich bitte sagen?
Harold , mein ach so lieber Onkel ist der Vater.
Meine Eltern würden ihn umbringen,  vor allem mein Vater.
Es würde alles kaputt machen. Harold und mein Vater hatten sich gerade wieder "angefreundet" und dann kommt diese Überraschung.

Ich stoppte bei meinem Lieblings Cafè und entschloss dort rein zugehen. Meine Lust am laufen war vergangen und durst hatte ich auch.
Das Cafè war für die Uhrzeit voller als gedacht ,aber noch lang nicht so voll wie sonst. Mein Blick suchte nach einem freiem Platz. Hinten in der Ecke nahm ich dann Platz.
Mann konnte alles sehen ,aber gesehen werden eher nicht.

Es tat irgendwie gut mal alleine zu sein. Für viele war es komisch alleine in ein Cafè zugehen oder sonst was zumachen ,aber ich fand es gut.

Vom weiten nahm ich eine Person war die auf mich zukam. Ich richtete meinen Blick auf diese Person und schenkte ihr so meine Aufmerksamkeit. Es war Marie. Sie arbeitete hier und wir hatten uns etwas angefreundet.

"Heute alleine?"fragte sie mit einem Lächeln.

Sie war immer gut drauf, egal welcher Tag es war oder welches Wetter. Schon oft fragte ich mich wie man immer so gut gelaunt sein kann wenn man arbeitet. Ich hatte sogar schon mal gedacht das sie irgendwas nimmt oder so.
Ich lächelte der rothaarigen grinsebacke zurück.

"Ja,ich wollte mal alleine sein"antwortete ich.

Sie nickte verständnisvoll.

"Was soll ich dir den bringen?"fragte sie und grinste.

Ich überlegte. Mal wieder hatte ich keine Ahnung was ich nehmen sollte. Alles schmeckte hier gut ,am liebsten würde ich alles nehmen.

Als ich mich gerade entschieden hatte nahm ich ein lachen war ,was ich nur als zu gut kannte.
Mein Blick schoss sofort zur Tür und tatsächlich war sie es. Angela.
Wie versteinert starrte ich sie an. Meine Augen suchten sofort nach Harold, doch er war nicht da.
Komisch sonst waren sie doch immer zusammen.

Ein Räuspern holte mich aus meinen Gedanken. Ich schaute rüber zu Marie ,die mich etwas ungeduldig an sah.

"Ach ja, ich hätte gerne einen Latte Macchiato"sagte ich lächelnd.

Sie nickte und verschwand dann.
Mein Blick wanderte wieder sofort zum Eingang ,aber dort war sie nicht mehr. War ja klar.
Mein Blick schweifte weiter durchs Cafè. Fast am Eingang saß sie ,aber nicht alleine.
Ein Mann saß bei ihr. Er schien groß zu sein und etwas trainiert. Schwarze Haare und einen passenden Bart hatte er.

Wer war dieser Typ? Und was machte sie hier mit ihm?

Ich merkte wie die Wut in mir Anstieg. Sie war Schwanger und hatte einen Mann und traf sich mit diesem Typen da?
Wahrscheinlich war es ihr Bruder so jemand.

Eine grinsende Marie kam auf mich zu und stellte mir mein Getränk hin.

"Was ist den mit dir passiert?"fragte sie verwundert.

"Nichts"log ich und schaute kurz zu ihr.

Sie stöhnte und setzte sich zu mir.
Verwirrt sah ich sie an.

"Du kannst mich nicht anlügen"sagte sie.

Ich verdreht die Augen. War ich eine so schlechte Lügnerin?

"Meine ach so tolle Tante ist hier"gab ich genervt von mir.

"Diese Angela?"fragte sie.

Ich nickte.

Ich hatte Marie schon so einige Sachen über Angela erzählt ,aber vor allem wie sehr ich sie hasste. Man konnte immer gut mit Marie über sowas reden.

"Da vorne sitzt sie"sagte ich mit dem Blick auf Angela gerichtet.

Marie folgte meinen Blick.

"Das ist sie?"fragte sie verwundert.

Ich nickte.

"Du hast doch gesagt sie ist verheiratet?"fragte Marie.

Verwirrt sah ich sie an.

"Ja,warum?"fragte ich zurück.

"Der Typ da mit ihm was sie schon öfters hier. Sie halten Händchen und geküsst haben sie sich auch schon"sagte sie.

Mir fiel der Mund auf. Was hatte sie da gerade bitte gesagt? Angela und dieser Typ hatten was?

"Du bist dir sicher?"fragte ich um sicher zu gehen.

"Aber sowas von"sagte sie und ging.

Das konnte nicht wahr sein. Sie betrügt ihn. Meinen Onkel. Den Mann den ich liebte und von dem ich bald ein Kind hatte. Wahrscheinlich war das Kind von diesem Typen und nicht von Harold.

Ich war so wütend auf diese Frau. Sie hatte mir alles kaputt gemacht und jetzt das?
Ich holte mein Handy raus und schoss heimlich ein paar Fotos von den beiden.

Die wird ihr blaues Wunder erleben, wenn ich das Harold erzähle.

Uncle Harold (H.S) #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt