5: Erkundungstour

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"Schätzchen? Schätzchen?" Sparrows Stimme drang sanft an mein Ohr.

Meine Augen waren geschlossen und ich lag im Sand. War ich tatsächlich in der warmen Sonne eingedöst?

"Schätzchen?", fragte Sparrow erneut.

Warum zum Geier nannte er mich dauernd Schätzchen? Und warum störte mich das nicht allzu sehr? Ich vermutete, weil ich müde war. Ich rieb mir die Augen, öffnete sie und setzte mich auf. Sparrow saß neben mir im Sand und sah mich an.

"Warum nennt Ihr mich die ganze Zeit 'Schätzchen'?", wollte ich wissen und klang dabei wohl ein bisschen zu vorwurfsvoll, denn Sparrow zuckte kurz unangenehm berührt mit dem Mundwinkel.

"Verzeihung, Schätzchen, aber Ihr habt mir Euren Namen immer noch nicht verraten, falls Euch das entfallen sein sollte. Und ich muss Euch ja irgendwie ansprechen", rechtfertigte er sich.

Sparrow hatte Recht. "Mh, ja, akzeptabel", meinte ich dann und nickte.

"Wie sieht's aus? Seid Ihr trocken?", fragte er dann und seine Augen musterten mich von oben bis unten und wanderten dann wieder nach oben und blieben an meinen Augen hängen.

"Aye, das bin ich", antwortete ich. "Aber mir fällt auf, dass ich mich noch gar nicht bedankt habe..."

"Bedankt?", fragte Sparrow und legte den Kopf schief.

"Dafür, dass Ihr mein Leben gerettet habt", erklärte ich.

"Ach was, auf einmal?", fragte er grinsend.

Ich verdrehte die Augen. "Seid leise." Dann schloss ihn in eine Umarmung.

Überrascht legte er seine Arme um mich. "Aber tut mir bitte einen Gefallen, Schätzchen."

"Der wäre?"

"Wir duzen uns. Findest DU nicht auch, dass das viel angenehmer ist?", schlug er vor.

"Meinetwegen. Wenn Euch das lieber ist", sagte ich und ließ ihn los. Dann war er jetzt eben Jack. Nicht mehr Sparrow. Nur noch Jack. "Eigentlich habt Ihr... ähm Verzeihung... DU viel mehr verdient, als eine Umarmung. Schließlich hast du mein Leben gerettet!"

"Und an was denkst du, Schätzchen?"

Ich überlegte. "Ich weiß es nicht, aber vielleicht... sowas in der Art..." Ich beugte mich vor und gab ihm einen Kuss auf die rechte Wange. Dann auf die Linke. Rechts, links, rechts, links, rechts, links. "Komm, wir sollten vielleicht los, wenn wir noch deine Crew finden wollen. Es sollte gleich anfangen zu dämmern", sagte ich schnell und erhob mich.

Jack stand ebenfalls auf, ohne die Augen von mir zu lassen. Anscheinend war er völlig überrascht. Ich konnte nicht anders und grinste.


Ein wenig später standen Jack und ich vor dem Palmenwald - oder auch Dschungel -, der sich auf der Insel befand. Ich trug immer noch seinen Mantel und schlang ihn mir enger um den Körper. Er war so schön groß und ich fühlte mich mit Mantel irgendwie sicherer. Denn der Dschungel sah irgendwie unheimlich aus. Also zögerte ich und blieb stehen.

"Komm schon, Schätzchen", versuchte Jack mir gut zuzureden. "Wir sind zu zweit und passen aufeinander auf. Niemand muss Angst haben. Du bist sicher bei mir. Du vergisst, wen du dabei hast. Ich bin Captain Jack Sparrow, klar soweit?! Also?"

"Ich weiß nicht, Jack...", murmelte ich unsicher.

Jack sah mich an. Das war das erste mal, dass ich ihn mit seinem Vornamen angesprochen hatte. "Komm schon", sagte er dann. "Ich dachte du bist Piratin. Piraten dürfen keine Angst haben."

"Ich schon!", gab ich strikt zurück.

"Ach, weil du etwas Besonderes bist?", fragte Jack grinsend, redete mir dann aber direkt weiterhin gut zu. "Sobald wir Gibbs und die anderen gefunden haben, gehen wir doch zurück. Komm schon, Schätzchen. Vertrau mir...", hauchte er hinterher.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt