31: Zurück auf See

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Die braunhaarige Spanierin musterte mich mehrmals von oben bis unten, wobei sie spöttisch die Augenbrauen hob. Und ich musste feststellen, dass sie leider wirklich hübsch war. Ihre Haare waren ungefähr schulterlang und gelockt und ihre Augen hatten die Farbe von Schokolade. Der feurige Blick in ihren Augen war nicht zu übersehen. Man sah ihr das spanische Temperament förmlich an. Und mein Gehirn begann nun leider damit, sie neben Jack abzubilden. Die beiden waren sich sicher ähnlich. Auf eine andere Art und Weise, wie Jack und ich uns ähnlich waren, aber eine interessante Art und Weise. Ich konnte verstehen, dass Jack einst im engeren Verhältnis etwas mit ihr zu tun hatte und dieser Gedanke beunruhigte mich nun doch ein wenig. War es wirklich eine gute Idee gewesen Angelica um Hilfe zu bitten? 

Dann betrachtete Angelica Jack. "Soso, Sparrow. Du hast also wieder eine neue Flamme."

Und noch eine Sache, die auf viele Männer einfach nur anziehend wirkte. Auch ich konnte es nicht verleugnen, denn ihr Akzent war einfach total schön. Die Art, wie sie einfach jedes 'r' rollte und alles so unglaublich spanisch betonte. Das war beeindruckend. Aber in mir breitete sich auch etwas Wut gemischt mit Eifersucht aus.

"Allerdings!", sagte ich ein wenig empört und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Hör auf, Jessie", meinte Jack und legte seinen Arm um meine Hüfte.

Angelica schenkte mir einen bösen Blick. Zicke.

"Und? Was wollt ihr?", wollte sie wissen und musterte uns. Besonders lange blieb ihr Blick an Jacks Arm hängen, welchen er mir um die Hüfte gelegt hatte.

"Wir brauchen deine sprachlichen Kenntnisse, meine Liebe."

Meine Liebe?! Verzeihung, Jack. Meine Liebe? Ich räusperte mich. Jack und Angelica blickten mich fragend an. "Alles klar, redet ruhig weiter", sagte ich und zum Beweis, dass Jack auf jeden Fall vergeben war, gab ich ihm einen Kuss auf die Wange, womit ich mir einen weiteren bösen Angelica-Todesblick einhandelte. Aber damit konnte ich leben.

"Sprachliche Kenntnisse?", fragte sie dann forschend und hob zweifelnd die Augenbrauen.

"Aye", antwortete Jack. "Am besten, du kommst mit uns. Wir haben in dem Zimmer, in dem wir letzte Nacht geschlafen haben noch ein Bett frei. Wenn's dir nichts ausmacht..."

"Halt mal die Luft an, Jack! Du kreuzt hier auf, überfällst mich mit irgendwelchen sprachlichen Kenntnissen und deiner neuen Flamme, denkst ich komme einfach so mit euch mit und tu euch auch noch einen Gefallen?!" Sie schnaubte und sah Jack mehr als angefressen an. "Denkst du etwa, ich habe nichts besseres zu tun, als dir - und zwar AUSGERECHNET dir - zu helfen?! Was bildest du dir eigentlich ein?"

"Komm mal wieder runter, Angelica. Alles hat seine Zeit. Komm doch erstmal mit uns und ich werde dich überzeugen."

Sie blieb stur. "Deine Überzeugungskünste kenne ich."

"Bitte?", versucht es Jack und setzte seinen süßen Hundeblick auf, wie immer, wenn er etwas wollte.

"Du hast doch nur wieder dich selbst im Kopf, Jack. Etwas anderes interessiert dich doch absolut gar nicht! Und da soll ich dir helfen?"

Jack seufzte und entschied sich wohl nun dafür, es auf eine harmlosere Weise zu versuchen. "Bitte verzeih mir meine karge Wortwahl, das ist in der Tat recht taktlos von mir gewesen und eigentlich nicht meine Art..." Er sah sie an und grinste schräg, wobei er wohl eigentlich versucht hatte zu lächeln. "Willst du dir wirklich nicht anhören, was wir vorhaben und wie du uns helfen könntest? Es springt sicherlich auch für dich etwas dabei raus."

Angelica seufzte. Mit dem letzten Satz hatte Jack wohl doch noch ihre Neugier geweckt. "Worum geht es denn?", fragte sie schließlich.

"Das werde ich dir dann erklären. Wir laden dich jetzt erst einmal ein."

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt