Zwei Tage später standen Jack und ich dann bereit zur Abreise im unteren Teil von Tia Dalmas Haus. Da, wo die ganzen von der Decke hängenden Dinger und die Regale mit den magischen Utensilien waren. Auf dem Tisch standen immer noch die Kerzen und eigentlich flackerte im gesamten Raum ihr Licht. Ich stand neben Jack, trug meine Gitarre unter dem Arm und sah nun zu ihm hoch.
Dann kam Tia Dalma die Treppe runter und sah von Jack zu mir und wieder zurück. "Wie ich sehe, habt ihr euch dazu entschlossen zu gehen", stellte sie dann fest.
"Aye", antwortete Jack.
"So ist es", meinte ich.
"Wie kommt ihr weg?", fragte sie.
"Wir haben draußen noch das Beiboot stehen. Wir werden rudern bis wir Land oder die Black Pearl finden. Ich habe ja noch deinen Kompass", erklärte Jack.
"Er wird euch in die Freiheit führen, Jack Sparrow", sagte Tia Dalma.
"Ja, da wäre nur ein klitzekleines Problemchen", gab ich zu bedenken, hob die Hand und führte meinen Daumen und den Zeigefinger dicht zusammen, sodass sie sich fast berührten.
Tia Dalma und Jack sahen mich fragend an. Ich nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. Nahezu gleichzeitig hoben Jack und Tia Dalma ihre rechten Augenbrauen. Ich nickte zwei mal und heftiger mit dem Kopf in besagte Richtung. Als die beiden nun auch noch ihre linken Augenbrauen verdrehte ich die Augen.
"Das Boot", erklärte ich dann. "Wir wissen nicht, wie lange wir unterwegs sein werden und eventuell könnte es nachts sehr kalt werden, meint ihr nicht? Könnten wir vielleicht eine Decke mitnehmen?"
"Hey, du hast Recht", sagte Jack und sah mich überrascht an.
"Tja-haaa", antwortete ich grinsend. "Soll schonmal vorkommen, was?" Ich nickte intelligent und zwinkerte.
"Ich hole euch eben eine", sagte Tia Dalma und zog sich zurück.
Jack trat einen Schritt näher an den Tisch heran. Darauf lagen glitzernde Steine, Ringe und Ketten. Ich beobachtete ihn. Seine Augen weiteten sich. Dann sah er in die Richtung, in die Tia Dalma vorhin verschwunden war. Davon überzeugt, dass sie noch nicht zurück kam, senkte sich sein Blick wieder auf die Steine, Ringe und Ketten.
Ich wusste, dass er vorhatte zu stehlen. Pirat eben, was? Aber gut, ich würde das genauso gut machen. Und ich wollte Jack zuvorkommen, weil ich ihn ein bisschen ärgern wollte. Also griff ich rasch nach einem der Ringe und steckte ihn mir an. Er war schwarz und trug einen blauen Saphir.
Jack starrte mich an.
"Hübsch, nicht?", grinste ich.
"Aye, Liebes", meinte er. Dann verengte er leicht die Augen. "Du hast meine Idee geklaut. Mistbiene!"
Ich kicherte. "Pirat."
Jack schenkte mir einen bösen Blick, aber dann streckte auch er die Hand aus und stibitzte sich ebenfalls einen Ring.
"Tsstsstss...", meinte ich tadelnd und grinste.
"Pirat", antwortete er ebenfalls grinsend.
Dann steckte er sich den Ring an einen Finger. Wie viele wollte er eigentlich noch tragen? Naja, ich hatte jetzt gerade mal zwei...
Wir standen gerade wieder unschuldig - wie unschuldig zwei stehlende Piraten eben sein konnten - etwas weiter vom Tisch entfernt, als Tia Dalma zurück kam. In den Armen hielt sie eine große, dicke Wolldecke und in einer Hand eine Kerze. Sie kam um den Tisch herum. Ich schielte kurz auf meine Hand. Offenbar bemerkte sie den Ring nicht. Sehr gut!
DU LIEST GERADE
Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)
Hayran Kurgu»Wer seid Ihr?« - »Vielleicht werde ich das später mal erwähnen, aber ich weiß, wer Ihr seid.« Captain Jack Sparrow ist mal wieder auf Schatzsuche. Jedoch auf Umwegen. Denn die Black Pearl strandet auf einer Insel. Doch die Piraten bleiben nicht lan...