19: Ich habe Angst

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"Anamaria?", meinte Jack entsetzt. "Ich bitte dich, Liebes."

Gerade hatte ich ihm von meinem Albtraum, den ich auf der Insel gehabt hatte, und indem er Anamaria geküsst hatte, erzählt. Warum auch immer? Ich hätte damit rechnen müssen, dass er so reagieren würde.

"Was träumst du denn bitte?"

"Es war ein Albtraum, Jack, verdammt. Entspann dich mal", meinte ich ein bisschen angefressen. "Außerdem steht unserer Beziehung jetzt nichts mehr im Weg."

"Doch", entgegnete er, "dein Vater."

"Das zählt nicht. Der ist im Moment nicht hier, Jack." Ich senkte den Blick und betrachtete den Ring, den ich von ihm bekommen hatte, wobei mir eine Frage in den Kopf kam: Wieso hatte er mir ausgerechnet einen Ring geschenkt? "Wusstest du, dass wir...", begann ich also zu fragen, doch Jack ließ mich nicht ausreden.

"Ich hatte damit keinerlei Absichten, Liebes." Er hob unschuldig die Hände. "Es war bloß ein Abschiedsgeschenk. Oder jetzt wohl eher: sollte eines gewesen sein." Er grinste.

"Jaja, keinerlei Absichten...", meinte ich und nickte grinsend. "Das kannst du dem Klabautermann erzählen, Liebes."

Jack verdrehte die Augen und sah mich ein wenig genervt an. "Du bist frech, weißt du das?"

"Nur zu dir. Normalerweise bin ich immer ganz brav", erwiderte ich und setzte ein gespielt liebes Lächeln auf, während ich den Kopf ein wenig zur Seite legte. Dann zwinkerte ich ihm zu.

"Du bist unmöglich, Liebes."

"Und dafür magst du mich", konterte ich wahrheitsgemäß.

Jack allerdings grinste bloß. "Sag mal, hättest du Lust, nach Tortuga zu fahren?", fragte er dann.

"Was gibt's denn da?"

"Ich habe von einem Schatz gehört, Liebes", hauchte er und fing an, langsam um mich herum zu gehen. Ich folgte ihm mit meinen Augen. "Und...", meinte er und strich mir im Vorbeigehen über die Schultern, "die Karte, die uns zu ihm führt befindet sich höchstwahrscheinlich auf Tortuga. Ich bin schon eine Weile auf der Suche nach ihr. Zusammen können wir es schaffen die Karte zu finden und somit auch den Schatz. Was meinst du, hm?"

"Aye", sagte ich. "Unter einer Bedingung."

Jack blieb nun vor mir stehen, war mir ganz nah und sah mich leicht irritiert an. "Was wäre denn die Bedingung?"

"Ich darf wieder Rum trinken!", flehte ich und machte einen Schmollmund.

Jack verdrehte die Augen und sah mich dann mit leicht gesenkten Lidern an. "Nein."

"Du bist doof, Jack!"

"Nein", wiederholte er.

"Wenigstens eine Flasche?"

Jack weitete die Augen. "Nein!"

"Eine halbe?"

Er seufzte. "Eine halbe und keinen Schluck mehr."

"Abgemacht", sagte ich zufrieden und lächelte.

Er zwinkerte mir einmal zu und ging nun weiter um mich herum, bis er hinter mir stand und mir von hinten die Hände auf den Bauch legte. Ich schloss die Augen. Jacks Hände wanderten über meinen Bauch. Dann schlang er nun auch noch seine Arme um mich und drückte mich an sich. Ich liebte Umarmungen von hinten.

"Hör auf, mich zu verführen. Du machst mich verrückt."

Auch wenn ich mit ihm sprach, sah ich ihn nicht an, sondern blickte auf das Meer. Aber um ehrlich zu sein, hatte nicht ganz die Wahrheit gesagt. Denn von mir aus konnte er mich verführen, wie er wollte.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt