81: Unerwarteter Besuch

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Als die Feier dann spät in der Nacht endete und die meisten schon wieder gegangen waren, halfen Jack und ich noch beim Abbau des Pavillons. Alle, die über den Pavillon geredet hatten, hatten ihn als 'Zelt' bezeichnet und ich war innerlich ausgerastet. Ich meine, es war doch wirklich offensichtlich, dass dieses dreimal verfluchte Ding ein Pavillon war. Aber lassen wir's darauf beruhen. Es war nämlich unsinnig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich hatte besseres zu tun.

Jedenfalls halfen wir und ein paar andere Gäste noch, damit Charlotte und David nicht alles allein machen mussten. Während wir aufräumten, aß ich zwischendurch noch einige Rumkugeln vom Buffet. Ich sagte ja schon: sie waren wie Jack - unwiderstehlich! David und Charlotte waren über unsere Hilfe übrigens sehr erfreut. Als der Strand wieder war, wie zuvor, verabschiedeten sich fast alle der Helfer. Nur Charlotte, David, Jack und ich blieben noch am Strand.

"Wir freuen uns sehr, dass ihr gekommen seid", sagte David. "Und vielen Dank, dass du gesungen hast, Jessie!"

Ich lächelte. "Kein Thema. Es war toll!"

"Ich liebe Hochzeiten!", sagte Jack und schnappte sich eine Rumflasche.

"Drinks für alle", beendete ich den Satz für ihn.

"Hey, das ist mein Spruch", beschwerte sich Jack.

"Tja", meinte Charlotte leicht giftig. "So ist das eben, Sparrow."

Sie war wohl immer noch etwas sauer auf Jack. Jack sah sie mit einem 'Musste-das-jetzt-sein?'-Blick an.

"Nun, wie dem auch sei", begann David, um die leicht angespannte Stimmung zwischen den beiden zu beenden. "Schön, dass ihr Zeit hattet. Ich bin ziemlich müde. Charlotte und ich werden dann mal schlafen gehen. Kommt ihr mit in diese Richtung?"

"Nein, danke. Wir schlafen am Strand", tat ich strahlend kund.

"Na gut, wenn ihr meint", sagte Charlotte und sah mich amüsiert an. "Dann sehen wir uns morgen, ja?"

"Warte, was? Am Strand schlafen? Davon weiß ich ja noch gar nichts", stellte Jack fest.

"Jetzt schon", meinte ich.

"Jessie! Du kannst doch nicht einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden", murrte Jack wenig begeistert.

"Öhm... doch", behauptete ich grinsend.

"Du bist so frech, weißt du das?"

"Das war sie schon immer", mischte sich David ein.

"Hey!", sagte ich gespielt empört.

Jack grinste. "Das glaube ich dir aufs Wort."

"Als ob du nicht selber frech wärst", sagte Charlotte zu Jack.

"Vielen Dank für den Beistand, Charlotte. Den kann ich von meinem verehrten Cousin ja nicht erwarten."

"Männer", sagte Charlotte schulterzucken und grinste mich an.

"Männer", bestätigte ich nickend und kicherte. "Ich hab dich trotzdem lieb, Jackie."

"Das sagt sie jetzt nur so", sagte Jack leise zu David und zwinkerte.

"Ja, fall bloß nicht drauf rein", stimmte dieser scherzhaft zu.

"Hmpf", machte ich und schüttelte den Kopf.

Wir verabschiedeten uns von David und Charlotte und wünschten uns gegenseitig eine gute Nacht. Daraufhin gingen die beiden Hand in Hand davon. Als frisch gebackenes Ehepaar.

"Jetzt sind wir allein, meine Hübsche", meinte Jack grinsend, sah mir in die Augen und strich über meine Wange. "Und das beste ist...", Seine Finger krochen in meinen Ausschnitt und zwischen meine Brüste und er holten den Anhänger der Kette hervor, die er mir geschenkt hatte. "...wir können tun und lassen, was wir wollen."

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt