38: Willst du tanzen?

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Obwohl... wollte ich genau das hier überhaupt? Ich meine, er hatte mich doch quasi betrogen. Vielleicht konnte man meinen, es sei ein bisschen lächerlich 'nur' wegen eines Kusses gleich so ein Drama zu machen, aber ich konnte schließlich nicht wissen, was an jenem Abend noch alles bei den beiden passiert war. Aber Jack Sparrow - Verzeiht! CAPTAIN Jack Sparrow - konnte ich einfach nicht widerstehen. Es ging nicht. Ich musste es aber leider. So bedauernswert ich es auch fand. Und so schwer es mir auch fiel.

Also löste ich mich aus dem Kuss und drückte Jack von mir weg. Er wollte gerade seine Hände unter den Bund meines Unterrocks schieben, was er wohlgemerkt schon bis zur Hälfte seiner Finger getan hatte, als er inne hielt und mich ansah.

"Jack, ich... ich bin noch nicht bereit dafür." Ich entfernte seine Finger aus dem Spalt zwischen meinem Unterrock und meiner Hüfte, holte das Kleid von der Koje und hielt es mir vor die Brust; er sollte mich nicht weiterhin so ansehen. "Geh jetzt bitte. Wir sehen uns beim Abendessen."

Jack schwieg. Dann würdigte er mich eines letzten Blickes aus seinen wunderschönen, braunen Augen, hob sein Hemd vom Boden auf und verließ meine Kajüte.

Jessie Bones, du dumme Pute!, fing ich sofort an, mir Vorwürfe zu machen. Warum hast du ihn rausgeschmissen?! Er hat dich GEKÜSST! Ja, verdammt, das hat er, aber trotzdem konnte ich stark bleiben. Aber ich war immer noch in ihn verliebt. Ach, was hieß verliebt? Er hatte mein Herz gestohlen, gebrochen und schon längst wieder für sich gewonnen! Wie konnte man ihm da noch widerstehen? Vor allem, wenn er diese süßen Blicke aus seinen braunen Augen durch die Gegend warf? Er hatte es mir offensichtlich wirklich viel zu sehr angetan. Ich seufzte schwer und wandte mich wieder meinem Kleid zu.




Jack betrat wieder das Deck und ging zu Hendric Dolmunda. Schließlich konnte er ihm nicht zumuten seine gesamte Strafarbeit allein zu erledigen. Während Jack so in Gedanken versunken an Jessie dachte, hockte er sich zu Hendric und half ihm beim Schrubben.

Hendric grinste sein Gegenüber vorsichtig an. "Sieht aus, als hattet ihr Spaß", warf er frech ein.

Jack sah ihn leicht erschrocken an und zog sich blitzschnell wieder sein Hemd über. Dann schrubbte er hektisch weiter, als würde es um sein Leben gehen. Hendric grinste bloß weiter vor sich hin.

"Sag mal, Hendric, wo ist eigentlich die Black Pearl hin?", wollte Jack dann plötzlich wissen, um Hendric auf andere Gedanken zu bringen. Und weil ihm gerade aufgefallen war, dass sie sich nicht mehr neben dem Schiff von Captain Bones befand.

"Wir sind weitergesegelt, Jack-", begann Hendric.

"Und habt die Pearl mit meiner Crew allein gelassen?!", unterbrach ihn Jack.

"Aye, es tut mir Leid, Jack, ich konnte nichts machen", gab Hendric zu.

Jack seufzte. Er wusste, dass er im Augenblick nichts daran ändern konnte. "Na schön... Wann gibt es denn Essen?"

"Es sollte jetzt gleich fertig sein. Komm, es ist alles sauber", meinte Hendric.

Die beiden ließen die Bürsten fallen und Hendric führte Jack unter Deck in einen Raum mit einer langen Tafel. Dort saßen bereits schon alle - außer Jessie - und warteten.

"Hendric, Mr. Sparrow, kommt an meine linke Seite", sagte Til Bones woraufhin sich Jack und Hendric auf ihre hingewiesenen Plätze setzten.

"Warum denn nicht an deine rechte Seite, Til?", stichelte Jack.

"Erstens bist du es nicht würdig an der Rechten des Captain zu sitzen, Sparrow. Und zweitens ist dieser Platz für meine Tochter reserviert."

"Oh", meinte Jack. "Und wo ist sie?"

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt