Wir marschierten gerade, gefolgt von den beiden Angestellten, den Weg durch die Gassen von Singapur zurück zum Hafen. Doch schon von Weitem hörten wir Gebrüll und aufeinander treffende Schwertklingen. Jack, Barbossa und ich tauschten besorgte Blicke. Und noch dazu kam, dass ich nicht vernünftig atmen konnte wegen dieses Mistdings von Tuch.
Wir bogen um die nächste Ecke und blieben geschockt stehen. Auf und um der Pink Pearl herum war eine Schlacht ausgebrochen. Nahezu gleichzeitig zückten Jack, Barbossa und ich unsere Schwerter, die uns am Ausgang des Palastes wiedergegeben worden waren. Wir ließen die Angestellten stehen und gingen im Gleichschritt auf die Schlacht zu.
Kaum waren wir da, wurde mir eine Klinge an die Kehle gehalten. Kurz darauf war ich in einen Kampf mit irgendeinem Kerl - ich konnte nicht einmal beurteilen, ob er überhaupt ein Pirat war - verwickelt. Während wir kämpften, kam er mir immer näher. Ich musste zurückweichen. Und irgendwie hatte er sogar ein Ziel. Wir kämpften uns nämlich einen Weg direkt am Ufer entlang.
"Was willst du?!", fragte ich aufgebracht.
"Euren Namen."
"Luke Hawkins", antwortete ich schnell.
Doch der Kerl drängte mich immer weiter den Weg entlang, bis wir an ein kleines Haus gelangten. Während er meinem Schwerthieb auswich, öffnete er die Haustür und stieß mich hinein. Die Tür fiel zu. Ich fand mich in einem Raum wieder. Die Sonne strahlte durch die Fenster. Dann wurde ich sofort gefesselt.
"Na Pirat! Wen haben wir da?", ertönte eine Stimme.
"L-luke Hawkins", stotterte ich.
Dann wirbelte ich herum und erkannte niemand anderen als Cutler Beckett! Ich blickte wie hypnotisiert in seine Augen. Ich kannte Cutler Beckett. Auf unangenehme Weise. Unangenehme Weise im Nachhinein. Denn ich hatte eine Beziehung mit ihm gehabt. Damals... Ich hatte ihm vorgegaukelt, ich wäre die Tochter eines reichen Mannes. Er hatte mich geliebt, bis er herausgefunden hatte, dass ich eine Piratentochter war. Von da an hatte er mich verachtet. Aber ich hatte nie aufgehört zu glauben, dass er noch etwas für mich empfand. Ich glaubte übrigens, dass er mich immer noch liebte. Ich liebte ihn aber schon lange nicht mehr. Schließlich wollte er Piraten ausrotten.
Und dann spürte ich einen unglaublichen Schmerz auf meinem rechten Unterarm, oberhalb meines Handgelenkes und ein Zischen ertönte. Mir schossen die Tränen in die Augen. Ein unaushaltbarer Schmerz. Der Geruch von verbrannter Haut. Ich starrte auf meinen Arm und mir gefror fast das Blut in den Adern. Beckett brannte mir gerade das Piratenzeichen in den Arm. Ein glühendes Stück Eisen in Form eines 'P's. Dann ließ er von meinem Arm ab und entfesselte mich.
Ich sackte auf dem Boden zusammen, stöhnte und hielt mir mein Handgelenk. Beckett kniete sich neben mich, legte seine Hand auf meinen Kopf und legte ihn in den Nacken, damit ich gezwungen war, ihn anzusehen. Beckett betrachtete mein Gesicht... meine Wangen... meine Lippen... meine Nase. Er strich über meine Haut. Dann sah er in meine Augen.
"Ich kenne diese Augen", murmelte er. "Solch blaue Augen hat nur eine mir bekannte Person..."
Ich erwiderte einen standhaltenden Blick, obwohl meine Augen schmerzenstränennass waren. Beckett zog mir den Hut, das Tuch und gleichzeitig auch das Haarband vom Kopf und aus den Haaren.
"Leandra?", murmelte er ungläubig.
Aye, Leandra. Er hatte mich damals immer bei meinem Zweitnamen genannt. Mein Vater gab mir nämlich den Zweitnamen Leandra, nachdem meine Mutter, die übrigens auch Leandra, kurz Lia, hieß, ermordet worden war. Schon während und vor unserer Beziehung hatte er mich bloß Leandra genannt. Ich hatte Jack meinen Zweitnamen vorerst verheimlicht, weil ich befürchtet hatte, dass er mich zu sehr an meine Zeit mit Beckett erinnern würde und ich denke, das war ein legitimer Grund. An ihn würden wohl die wenigsten Menschen gern erinnert werden wollen.
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Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)
Fanfiction»Wer seid Ihr?« - »Vielleicht werde ich das später mal erwähnen, aber ich weiß, wer Ihr seid.« Captain Jack Sparrow ist mal wieder auf Schatzsuche. Jedoch auf Umwegen. Denn die Black Pearl strandet auf einer Insel. Doch die Piraten bleiben nicht lan...