26: Land in Sicht!

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"Land in Sicht!", wurde über das ganze Schiff gerufen.

"Wo bin ich?", murmelte Jacks Stimme von irgendwo hinter mir.

Ich versuchte ihn zu erblicken, und das möglichst ohne mich zu bewegen. Tatsächlich schaffte ich das und sah ihn nun. Quasi. Denn irgendwie fehlte sein Kopf. Was zum Henker lief hier gerade schief? Konnte mich mal bitte jemand aufklären? 

"Liebes, ich wäre dir wirklich sehr verbunden, wenn du mir mal helfen könntest. Hier ist alles dunkel", ertönte Jacks Stimme nun erneut.

Er atmete laut aus und kurz erhoben sich meine Haare. Ich lachte. Jetzt wusste ich, wo er war. Jack lag irgendwo vergraben unter meinen Haaren. Ich lachte noch einmal. Dann drehte ich mich, sodass Jack wieder frei war. 

"Gott sprach: es werde Licht", zitierte Jack die Bibel.

"Du bist nicht gläubig, Jack", erinnerte ich ihn.

"Stimmt auch wieder...", meinte er nur.

"Land in Sicht!", wurde erneut gerufen.

"Was?!", rief Jack und richtete sich auf, sodass er nun wieder auf beiden Beinen stand. "Das kann doch gar nicht sein. Wir können noch gar nicht in Spanien sein. Wir müssen vom Kurs abgekommen sein. Wer von euch Landratten hat letzte Nacht das Schiff gesteuert?" 

Ein Mann aus der Crew trat vor. "Master Gibbs und ich haben uns abgewechselt, Captain", sagte er, während ich ebenfalls aufstand.

Jack seufzte. "Na schön. Da ich nicht weiß, wo wir sind, legen wir erst einmal an und erkunden alles, klar soweit?!"

"Aye!", antwortete die Crew. 

"Jack, weißt du wirklich nicht, wo wir sind?", fragte ich.

"Nein, Liebes. Aber wir werden jetzt an Land gehen und uns umsehen, aye?"

Ich nickte.

"Ihr Landratten passt auf das Schiff auf. Gibbs, du achtest darauf, dass sie keinen Unfug stiften." Er senkte kurz die Stimme. "Wir wollen schließlich keine Meuterei, aye?" Dann sprach er wieder laut weiter. "William, Lizzy und Jessie, ihr kommt mit mir", kommandierte Jack, während wir die Pearl verließen.

"Und was machen wir jetzt?", fragte Will, als wir auf der Insel standen.

"Nun, ich würde vorschlagen, dass es von größtem Vorteil ist, wenn wir uns  aufteilen. Ihr beide geht in die Stadt und Jessie und ich gehen diesen Weg entlang."

Elizabeth grinste. "Du willst zum Strand, Jack, hab ich Recht?"

"Da sind bestimmt Leute, die man fragen kann, wo wir uns befinden. Man sieht sich!", meinte Jack kurz angebunden und zog mich an der Hand mit sich.



Als wir dann also Hand in Hand - ich hatte Jack davon überzeugen können meine Hand nicht los zu lassen - durch die Dünen gingen wehte uns der salzige Meereswind entgegen. Im Sand wuchsen hier und da kleine Grasbüschel und sonstiges Dünengewächs. Ich drückte Jacks Hand fester.

"Willst du eigentlich wirklich wegen der Leute zum Strand?", fragte ich grinsend.

"Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass wir zum Strand gehen", antwortete Jack und grinste ebenfalls vor sich hin.

"Wir gehen zum Strand", stellte ich fest. 

"Aye, Liebes."

"Vamos a la playa, a mí me gusta bailar. El ritmo de la noche sounds of fiesta", sang ich.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt