82: An Bord der Pink Pearl

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Keuchend legten Pintel und Ragetti Jessie auf dem Deck der Pink Pearl ab. Da sie bewusstlos war, hatten die beiden sie vom Beiboot über die Reling auf das Schiff hieven müssen. Es gab ja keine Möglichkeit, sie aufzuwecken, von daher hatten sie das Beiboot mit Jack und Jessie hochziehen müssen.

"Und nun Mr. Sparrow, wenn ich bitten darf", befahl Barbossa gerade und beobachtete Pintel und Ragetti, während die Augen seiner Crew sich an Jessies Anblick weideten.

Pintel und Ragetti weckten gerade Jack auf. Dieser schlug die Augen auf, fuhr mit dem Oberkörper hoch und betrachtete die Pink Pearl, Pintel, Ragetti, Barbossa, seine Crew und schließlich Jessie.

"Was zum...?", murmelte er verwirrt - was man natürlich nicht verstehen konnte - und realisierte den Knebel.

"Los, beweg dich, Sparrow!", sagte Pintel ungeduldig. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Raus aus dem Boot."

Jack dachte gar nicht daran und versuchte gerade, Pintel mit Blicken zu töten, als Barbossa genervt herbei trat und Jack unsanft am Arm hochzerrte, sodass er gezwungen war, auf den Füßen zu stehen. Barbossa schleuderte ihn aus dem Beiboot und auf die Pink Pearl. Jack stolperte und landete neben Jessie. Er betrachtete sie und seine Augen verformten sich zu wütenden Schlitzen.

Er sagte etwas Unverständliches hinter seinem Knebel.

Barbossa verdrehte die Augen. "Nehmt ihm einer diesen verfluchten Knebel ab!", befahl er genervt. "Ist ja schrecklich, das mit anzuhören!"

Ein Mann aus der Crew trat vor und nahm Jack den Knebel vom Mund.

"Was willst du, Hector?! Und was habt ihr Sauhunde mit ihr angestellt?!" Sein Blick huschte kurz zu Jessie herüber.

Barbossa wandte sich an Pintel und Ragetti: "Gut gemacht!" Dann sprach er zu seiner Crew: "Verzieht euch, ihr faulen Hunde! Und bringt Sparrows Freundin in meine Kajüte!" Zuletzt wandte er sich dann an Jack, der sich bereits aufgerichtet hatte: "Erbärmlich."

"Was willst du Hector?", wiederholte Jack, der wütend mit ansehen musste, wie Jessie in Barbossas Kajüte geschleppt wurde.

"Ich brauche dich, Jack", sagte Barbossa.

Jack blickte ihn verdutzt an. "Da muss ich dich leider enttäuschen, Liebes, aber ich werde bereits gebraucht..."

Barbossa verdrehte erneut die Augen. "Ich habe natürlich entsetzliche Sehnsucht nach dir", sagte er sarkastisch.

"Das kann ich verstehen. Ich hätte auch Sehnsucht nach mir", grinste Jack.

Ein weiteres Mal verdrehte Barbossa die Augen. "Ich bin auf Schatzsuche..." Barbossa legte Jack einen Arm um die Schultern und machte sich mit ihm auf den Weg in seine Kajüte.

"Ach, schon wieder?"

"Aye, nachdem du mir meine letzte Schatzsuche verbaut hast", murrte er.

"Oh, hab ich das also? Ich bitte um Verzeihung", sagte Jack amüsiert.

Die beiden betraten die Kapitänskajüte der Pink Pearl. Auf der Koje lag die bewusstlose Jessie. Sie war nicht mehr gefesselt und auch nicht mehr geknebelt. Ihr rechtes Auge und die Schläfe waren blau angelaufen. Jack betrachtete sie. Barbossas Männer waren verdammte Mistkerle.

Barbossa bedeutete ihm, sich auf einen der Stühle an einem großen Schreibtisch niederzulassen. Jack gehorchte.

"Und um was für einen Schatz handelt es sich, wenn ich fragen darf?", wollte er wissen. "Und wofür brauchst du mich?"

"Du kennst den Weg, Jack", erklärte Barbossa und grinste wieder.

"Ach", grinste Jack ebenfalls, lehnte sich zurück und legte seine Beine übereinander auf dem Schreibtisch ab. "Und was um alles in der Welt überzeugt dich davon, dass ich dir den Weg zu dem Schatz, wobei ich nicht einmal weiß, um welchen Schatz es sich überhaupt handelt, zeigen werde?"

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt