18: Ich möchte bei dir bleiben

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Am nächsten Morgen wurde ich sanft wach gerüttelt. "Miss Bones", sagte Gibbs' Stimme. "Aufwachen!"

"Was ist denn los?", murmelte ich müde und noch ganz benommen. Ich hasste es geweckt zu werden, wenn ich noch müde war und schlafen wollte.

"Der Captain will Euch sprechen", antwortete er.

"Lass mich das mal machen, Gibbs", sagte Elizabeth freundlich, woraufhin Gibbs verschwand. "Jack möchte, dass du zu ihm kommst, Jessie. Er will Kurs auf deinen Vater nehmen. Er braucht dich."

"Ich will hier nicht weg", murrte ich, vergrub mich unter der Decke und rollte mich ganz klein zusammen. Ich hatte ein bisschen den Schimmer einer Hoffnung, dass ich unsichtbar werden würde, wenn ich dies tat.

Elizabeth lachte leicht. Doch es war ein trauriges, mitfühlendes Lachen. "Ich verstehe dich", gestand sie. "Trotzdem musst du leider an Deck gehen. Ob du Jack nun sagst, was du fühlst, oder nicht."

"Ich will aber niiicht!", murrte ich erneut.

"Jessie... du musst. Ich möchte auch nicht, dass du gehst. Aber das liegt ganz allein an dir. Du hast immer noch die Chance, Jack zu sagen, was du willst. Aber das geht nicht, wenn du dich weiterhin unter der Decke verkrümelst. Dafür musst du schon aufstehen und mit nach oben kommen."

"Kann Jack nicht runter kommen? Ich will mich nicht bewegen."

Sie lachte. "Jetzt komm. Ich will dir nicht die Decke wegziehen müssen!"

"Na schön. Was bleibt mir anderes übrig?" Ich kroch seufzend unter der Decke hervor.

"Sehr gut. Ich gehe schon mal nach oben. Ich verlasse mich darauf, dass du kommst, verstanden?"

"Jaja...", murmelte ich, während sie nach oben ging.

Ich erhob mich, machte meine Kleidung und meine Haare zurecht und betrachtete mich im Spiegel. Ich trug immer noch Jacks Hemd und ich musste zugeben, dass ich mich darin wirklich wohlfühlte. Und abgesehen von meinen Augenringen sah ich eigentlich auch sonst ganz in Ordnung aus. So konnte ich also an Deck gehen. Bevor ich nach Elizabeth die hölzernen Stufen betrat, vergewisserte ich mich, ob ich Jacks Ring noch trug. Und ja, da glitzerte er an meinem Finger. Ich hatte ihn die ganze Nacht über getragen. Ein Fakt, der mich lächeln ließ.

Und eh ich mich versah, war ich an Deck. Ich sah Elizabeth noch gerade unter die anderen verschwinden und ging zum Steuerrad, wo sich Jack befand. Er machte keinen wirklich besonders fröhlichen Eindruck. Wohl genau wie ich.

"Morgen", sagte ich knapp.

"Morgen", erwiderte er.

Jack ließ vom Steuer ab - Gibbs übernahm -, drehte sich wie gestern Abend zu mir und nahm etwas Abstand zu Gibbs. Und nun standen wir uns mal wieder gegenüber. Jack und ich. Und wir sahen uns lange einfach nur an. Und ich wusste, dass der Abschied kam, wenn ich nichts dagegen tat.

"Liebes", sagte er dann und unterbrach somit die schweigende Stille, "nimm das und er zeigt dir, wohin wir segeln müssen." Jack entfernte den Kompass von seinem Gürtel.

"Wie funktioniert er?", wollte ich wissen.

"Er zeigt in die Richtung, wo sich das befindet, was du dir in genau dem Moment, in welchem du ihn in deiner Hand hältst, am meisten wünscht oder wohin du willst, Liebes. In diesem Fall wird er dir die Richtung zeigen, in die wir segeln müssen, wenn wir deinen Vater finden wollen, klar soweit?!"

"Ja", antwortete ich mit gebrochener Stimme und nickte.

Ich formte meine Hände zu einem 'Korb'. Jack legte den Kompass hinein und seine Hände quasi als 'Deckel' oben drauf.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt