97: Neuigkeiten
Am nächsten Morgen wurde Jack früh wach. Er gähnte kurz, streckte sich aus und drehte sich von der Rückenlage auf die Seite. Dort lag Jessie, ebenfalls auf der Seite, den Kopf zu ihm gedreht. Sie schlief noch und Jack fand, dass sie ziemlich schön dabei aussah. Ihr Atem floss ruhig und gleichmäßig. Ihre Hände lagen unter dem weichen Kissen und ihr oben liegendes Bein war angewinkelt. Die Decke hatte sie bis zum Kinn hochgezogen. Jack strich ihr eine ihrer braunen Haarsträhnen hinter das Ohr, rückte näher an sie heran und legte seinen Arm um Jessie. Er streichelte sanft über ihren Rücken.
Als ich aufwachte und die Augen aufschlug, blickte ich in ein wunderschönes Paar dunkelbrauner Augen, das ohne Zweifel Jack gehörte. Dann bemerkte ich seine Hand, die mittlerweile auf meinem Oberarm lag.
"Hast du mich etwa während ich geschlafen habe betatscht?", fragte ich.
"Und selbst wenn ich es getan hätte. Ich darf das", antwortete er frech.
Ich lachte leise. Er hatte Recht. Er durfte das. Jack spielte wieder mit meiner Kette herum, die er mir zur Verlobung geschenkt hatte.
"Ich hab keine Lust aufzustehen...", meckerte ich.
"Ich weiß. Ich noch weniger."
"Aber ich möchte Hendric gerne noch mitteilen, dass er mein Trauzeuge sein soll. Irgendwie habe ich über die Freude gestern keine Gelegenheit dazu gehabt", erklärte ich.
"Du planst ja schon", stellte Jack fest und musterte mich nachdenklich.
"Natürlich", sagte ich grinsend.
Und schon ein paar Minuten später betraten wir wieder Ashtons kleinen Laden.
"Hendric?! Ashton?!", rief ich, latschte einfach so durch den Laden und zog Jack am Arm hinter mir her.
Wir betraten das Hinterzimmer, aus dem Hendric gestern die Tinte gebracht hatte. Wir bogen um eine Ecke und erblickten die beiden. Sie standen eng umklammert in dem Raum und knutschten rum. Ganz schlechter Zeitpunkt.
"Heiliger Möwenschiss", murmelte ich Jack leise zu. "DAS ist ein wirklich unpassender Moment... am besten, wir verschwinden ganz langsam und leise wieder nach draußen und-"
"Hey, Hendric!", unterbrach mich Jack und Hendric und Ashton fuhren erschrocken auseinander.
"Jack, du unromantischer, nervender, chaotischer, taktloser, dreimal verfluchter Mistkerl!", fuhr ich ihn total entrüstet an und boxte auf ihn ein. "Ich hab dir doch gesagt, wir lassen die beiden jetzt in Ruhe und kommen später wieder!"
Hendric kam auf uns zu und strich sich leicht verlegen die Haare aus dem Gesicht. "Kein Problem, Kleines. Lass Jack am Leben!" Er setzte wieder sein typisches Dauergrinsen auf, während Ashton hinter ihm sein Hemd zurecht zuppelte. "Wenn das so weiter geht, überlebt er eure Hochzeit nicht mehr. Außerdem hast du mir erzählt, dass er romantisch sein kann. Wenn er will", behauptete Hendric.
"KANN", betonte Jack.
"Aber das tut jetzt nichts zur Sache", fuhr Hendric fort. "Was wollt ihr?"
"Schön", sagte ich, ließ von Jack ab und wandte mich an Hendric. "Ich möchte, dass du mein Trauzeuge bist, Hendric. Nimmst du an?"
In Hendrics schönen, grünen Augen erkannte ich einen Schimmer der Freude und er nickte heftig. "Natürlich! Ich fühle mich sehr geehrt. Meine kleine Jessie wird erwachsen", sagte er dann nostalgisch, während Ashton ihm auf die Schulter klopfte.
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Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)
Fanfiction»Wer seid Ihr?« - »Vielleicht werde ich das später mal erwähnen, aber ich weiß, wer Ihr seid.« Captain Jack Sparrow ist mal wieder auf Schatzsuche. Jedoch auf Umwegen. Denn die Black Pearl strandet auf einer Insel. Doch die Piraten bleiben nicht lan...