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An meiner Türe klopft es und mein Herz setzt für einen kurzen Moment aus. Aus Angst, dass es wieder er sein könnte, sage ich nichts und bleibe bloß erstarrt an der Wand stehen. Langsam öffnet sie sich einen Spalt und Phil schiebt sich in mein Zimmer, was mich wieder entspannen lässt. Auch mein Puls beruhigt sich wieder. Er mustert mich für einen kurzen Augenblick besorgt, da ich jedoch keine Anstalten mache ihm auch nur irgendwas von dem, was geschehen ist zu erzählen seufzt er schließlich. „Ich weiß jetzt, wann das nächste Essen stattfindet. Nicht mehr lange und wir sind hier raus", sagt er und in seiner Stimme klingt etwas Hoffnung mit. „Morgen Abend ist es soweit und unser Plan wird beginnen."

Ich nicke. „Kann ich mir mein morgiges Outfit selbst aussuchen?" Ich will nicht, dass Jason mich in diesem viel zu kurzen Kleid sieht und mitbekommt wie die ganzen Männer mich angaffen. Ich weiß er würde alles Logan erzählen und dieser würde völlig ausrasten, allein bei dem Gedanken.

Als Phil nickt atme ich erleichtert aus. Phil will nichts Böses von mir. Er hat in den letzten Wochen, die ich hier verbringen musste, so vieles für mich getan. Auch, wenn ich die ein oder andere Verletzung und Platzwunde davon tragen musste, weiß ich, es hätte schlimmer ausgehen können. „Phil?" Nun schaue ich ihn eindringlich an. „Du kannst doch schießen, oder?", frage ich ihn ernst, nachdem ich weiß, dass er mir zuhört.

Er nickt.

„Bringst du es mir bei?"

Geschockt und verwirrt schaut er mich nun an. Aber ich bleibe standhaft, denn ich will mich wehren können, wenn es soweit ist und unser Plan seinen Höhepunkt erreicht. Ich will nicht mehr nur auf den Schutz anderer angewiesen sein und mich selbst schützen können.

„Alison, auf jemanden zu schießen ist sehr gefährlich. Bist du dir sicher, dass du das willst?", fragt er mich nun und Besorgnis klingt in seiner Stimme mit. Ich nicke. Verdammt, ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass ich das Schießen lernen möchte und nichts kann mich mehr davon abbringen. „Ja ich bin mir vollkommen sicher", füge ich noch zu meinem Nicken hinzu.

Phil flucht leise, stimmt mir dann jedoch zu. „Okay. Ich besorge dir eine Waffe, sobald es geht und wir eine brauchen könnten. Aber versprich mir eins. Handle niemals unüberlegt und aus Rage, Alison. Den Schuss kannst du nicht mehr rückgängig machen." Ich verspreche es ihm und lächle ihn sanft an. Philip erwidert mein Lächeln und zieht mich daraufhin in eine Umarmung. „Ich mag dich Alison wirklich", haucht er gegen meinen Kopf. „Und ich weiß, wenn wir hier raus sind wirst du wieder zu Logan gehen. Aber ich wollte, dass du weißt, dass ich dich wirklich gern habe und die Zeit mit dir genieße." Seine Stimme klingt brüchig und er scheint traurig zu sein. Noch immer hält er mich fest an sich gedrückt im Arm und ich lasse diese Nähe zu. Ich will ihn nicht mehr verletzen als ich es ohne hin schon tue, da ich nicht so empfinde wie er. Er ist ein guter Freund für mich, mehr nicht und mehr wird es meinerseits auch nie werden.

Langsam löse ich mich von ihm und schaue ihm in seine Augen. „Phil ich-", fange ich an, jedoch unterbricht er mich mit einem Kopfschütteln. „Nein sag es nicht. Ich weiß, dass du nicht so fühlst, aber ich musste es dir einfach sagen." Ich komme seiner Bitte es nicht zu sagen nach und lasse mich von ihm wieder in seinen Arm ziehen. „Darf ich heute Nacht hier bei dir bleiben?", fragt er mich nach einer Weile und bricht die Stille.

Ich nicke als Antwort und löse mich nun endgültig von ihm. Wahrscheinlich ist es tatsächlich keine schlechte Idee ihn bei mir zu haben, denn so verhindern wir, dass sich nicht doch noch jemand an mir vergeht. Langsam fange ich an mein Bett zu richten und mich auf den morgigen Tag einzustellen, der sehr wichtig für unseren Plan ist. Wir dürfen nicht auffallen und keiner darf wissen, dass ich Jason kenne.

„Ich muss Jason noch alles schicken, leg dich ruhig schonmal hin, wenn du müde bist." Kurz darauf höre ich wie die Tür ins Schloss fällt und weiß, dass ich wieder allein bin.

Morgen werde ich nach einer gefühlten Ewigkeit Jason wieder sehen und der Freiheit wieder einen Schritt näher kommen. Es ist komisch, denn obwohl ich Logan nicht sehen werde, sondern nur Jason, baut sich ein wenig meine Sehnsucht ab. Die Sehnsucht nach meinem Zuhause und meinen Freunden, die Sehnsucht nach Logan und seiner Nähe.

Die Zeit hier hat mich verändert. Ich habe an Stärke und Willenskraft dazu gewonnen. Ich bin nicht mehr die Alison, die viel weint und Angst hat. Nein, ich bin nicht mehr das Mädchen von vor einem Jahr. Ich bin zu einer Frau geworden, die mutiger und selbstbewusster ist als ihr ehemaliges Selbst. Eine Frau, die die Liebe gefunden hat und diese Liebe bald auf ewig heiratet.

Vor einem Jahr wäre es mir nicht einmal im Traum eingefallen, dass ich heute hier in einem Zimmer stehe, in welchem ich seit Wochen eine Gefangene bin und die darauf wartet sich an fast jedem in diesem Haus zu rächen.

Mir ist es egal wie viele Opfer ich bringen muss, aber eins ist klar. Niemand wird mich jemals mehr so behandeln wie hier. Ich habe meinen Verlobten Logan, der mit übernatürlichen Fähigkeiten und einer eigenen Mafia dem Ganzen hier klar überlegen ist und ich bin die Frau an seiner Seite, der dies alles nun auch gehört. Also wieso muss ich immer brav sein, wenn mich eh alle wie scheiße behandeln? Ich kann auch mal gemein und böse sein, denn jeder weiß mittlerweile, dass die Bösen den meisten Spaß haben.

 Also wieso muss ich immer brav sein, wenn mich eh alle wie scheiße behandeln? Ich kann auch mal gemein und böse sein, denn jeder weiß mittlerweile, dass die Bösen den meisten Spaß haben

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Für immer HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt