Für immer Hoffnung

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Alison

Phil sitzt vor mir und betrachtet mich dabei, wie ich mich schminke. Heute steht mal wieder eines dieser Essen an, bei denen die jungen Frauen erneut verkauft werden und natürlich muss ich um meinetwillen seine Begleitung sein.

„Du musst dein blaues Auge besser abdecken Alison", ermahnt er mich. Ich verdrehe die Augen und greife nach dem Concealer, um eine weitere Schicht aufzutragen. Vor drei Tagen hat ein Mann die Gunst der Stunde genutzt, in welcher ich allein war, da Phil arbeiten musste. Die ersten Tage meines Aufenthalts hier in diesem Haus habe ich gute Miene zum bösen Spiel gemacht und mich als das brave stehts hörende junge Mädchen ausgegeben. Doc irgendwann haben diese Männer immer mehr Dinge von mir verlangt und ihren Posten ausgenutzt, weshalb ich schließlich zu der Version von mir selbst geworden bin, die ich nun bin. Ich habe mich gewehrt. Wahrscheinlich wollte auch, der, dem ich das blaue Auge nun zu verdanken habe, sich an mir vergehen, doch hat er nicht mit meiner Gegenwehr gerechnet, welche ihn dazu angespornt hat, mir schließlich eine zu verpassen. Dank ihm laufe ich nun mit einem blauen Auge rum, was hier unter zahlender Kundschaft natürlich nicht gerne gesehen wird. Immerhin bringt Perfektion das meiste Geld.

Vorsichtig verteile ich die hautfarbene Flüssigkeit auf meiner empfindlichen Haut und versuche nicht zu fest mit dem Pinsel aufzudrücken, um unnötige Schmerzen zu vermeiden. Phil tritt hinter mich, sobald ich den Pinsel abgelegt habe und schaut mich im Spiegel an. Er nickt zustimmend, woraufhin ich mich zu ihm umdrehe.

„Ich suche dir etwas zum Anziehen raus, zieh dich schon mal aus", befiehlt er daraufhin, was mich stocken lässt. „Hier?", frage ich ihn, woraufhin er bloß nickt. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals, als mir bewusst wird, dass er möchte, dass ich mich vor ihm ausziehe. Phil jedoch scheint meine Unsicherheit nicht zu bemerken, oder er ignoriert sie einfach, denn ohne mich noch einmal anzusehen geht er zum Schrank und öffnet diesen. Er zieht ein rotes Kleid heraus und dreht sich mit diesem in der Hand zu mir um. Jedoch verfinstert sich sein Blick, als er merkt, dass ich mich keinen Deut bewegt habe. Ich schlucke schwer und tue noch immer keine Anstalten mich auszuziehen.

„Na los mach schon!" Seine Stimme ist lauter geworden und ich zucke zusammen. So hat er noch nie mit mir gesprochen. „Oder willst du, dass ich es mache?! Dann stehst du aber nackt hier", fügt er noch hinzu. Mein Puls beginnt aus Angst zu rasen und hastig schüttle ich den Kopf, denn das möchte ich definitiv nicht. Wie in Zeitlupe greife ich schließlich nach dem Saum meines Kleides, um mich auszuziehen. Während Phil vor mir steht, ziehe ich mich aus. Sein Blick brennt sich förmlich in meine Haut, während er jedoch nur zu meinen Augen zu gucken scheint.

Als das Kleid raschelnd zu Boden fällt und ich einen Schritt mache, um es beiseite zu schieben streckt Phil seinen Arm aus. Er hält mir das rote Kleid auffordernd entgegen, während er versucht seinen Blick nicht zu senken, was mich ein wenig irritiert. Ich merke ihm an, wie anstrengend es für ihn sein muss, denn ich stehe in Reizwäsche vor ihm und dennoch zuckt sein Blick nicht ein einziges Mal nach unten.

Schnell nehme ich ihm das Kleid ab und ziehe es an. Erst, als es über meine Körpermitte rutscht sieht Phil an mir herab und nickt, so als wäre er zufrieden. Phil geht zur Tür und hebt meine Schuhe hoch, welche er mir schließlich überreicht. „Zieh die an, dann gehen wir."

Ich nicke und befolge seinen Befehl, ehe ich zu ihm gehe. Wie immer platziert er seine Hand auf meinem Rücken, doch dieses Mal ist etwas anders. Er tut es vorsichtiger.

Einen kurzen Seitenblick erhaschend versuche ich, etwas in seinem Gesicht erkennen zu können. Einen Gedankengang oder ein Gefühl, jedoch ist seine Maske so undurchdringlich wie eh und je. Es schließlich aufgebend sehe ich wieder nach vorne und konzentriere mich auf den Weg, dennoch entgeht mir nicht, dass auch Phil mich für einen kurzen Augenblick von der Seite mustert, ehe er wieder nach vorn sieht und uns schließlich in den großen Saal führt, in welchem die Auktionen stattfinden.