Für immer Hoffnung

58

Spät abends kommen wir nach Hause und versuchen so leise wie möglich die Wohnung zu betreten, da wir nicht wissen, ob Dajana und Henry noch wach sind oder schon schlafen. Dabei bemerke ich, dass im Kamin im Wohnzimmer leise das Feuer knistert und entdecke Beth in der Küche beim Aufräumen.

Von oben vernehmen wir Dajanas und Henrys Stimme. Sie scheinen sich über irgendwas aufzuregen, jedoch kann ich den genauen Grund nicht verstehen. Um sie erfolgreich abzulenken, nehme ich die zwei Einladungskarten aus meiner Tasche und halte diese hinter meinem Rücken versteckt, während ich Logan nach oben folge. Gemeinsam bleiben wir vor der Türe stehen. Kurz nehme ich die Umschläge hervor, um eine Hand frei zu haben und vorsichtig anzuklopfen. Bevor wir eintreten, verstecke ich die Umschläge wieder hinter meinem Rücken. „Na ihr zwei. Sorry, wir wollten euch wirklich nicht stören, aber wir haben etwas für euch." Ich lächle die beiden an. Dann hole ich die Umschläge hervor und halte sie den beiden hin. Perplex bleibt Dajana auf dem Bett sitzen, während Henry auf mich zu läuft.

„Was ist das?", fragt er und schüttelt den Umschlag so als würde er dadurch herausfinden, was sich im Inneren verbirgt.

Sein Ernst?

„Finde es heraus!", antwortet Logan ihn anlächelnd und schaut ihn abwartend an. Henry öffnet daraufhin vorsichtig den Umschlag und zieht die Karte hervor, welche er sich erstmal durchliest. Lächelnd guckt er dann Logan wieder an und umarmt ihn. „Danke", höre ich ihn dabei sagen. „Dajana komm her", fordert er seine Schwester auf, sobald er sich wieder von Logan gelöst hat. Lustlos steht sie auf und läuft zu uns, doch als sie sieht, was für eine Karte Henry in der Hand hält, strahlt sie wieder.

„Unser kleiner Bruder heiratet! Ich kann's immer noch nicht glauben", gibt sie verträumt von sich, läuft auf Logan zu, gibt ihm einen Kuss auf die Wange und umarmt ihn.

„Nun ist es also auch offiziell, dass wir eingeladen sind", sagt sie zu Henry und lacht. „Danke Alison", bedankt sie sich nun auch bei mir, läuft auf mich zu und umarmt mich. Ich erwidere die Umarmung. „Das ist selbstverständlich Dajana", sage ich und löse mich von ihr. Glücklich lächle ich sie dabei an, ehe ich ihr den Umschlag überreiche, welcher mit ihrem Namen beschriftet ist. „Hier, die ist für dich."

„Die bekommt einen Ehrenplatz bei uns!", verkündet sie stolz, sobald sie sich ihre eigene Einladung angesehen hat. Schnell stellt sie die beiden Karten auf den Nachttisch neben Henrys Bett und kommt wieder zu uns zurück. „Es gibt da aber ein kleines Problem..."

Skeptisch gucken sowohl Logan als auch ich die beiden an. Was meint sie?

„Was für ein Problem?", fragt Logan schließlich, das, was wohl wir beide denken und zieht seine Augenbrauen zusammen.

„Wir müssen zurück nach Salem", antwortet sie ihm schüchtern. Wortlos forme ich auf diese Antwort hin ein oh mit den Lippen, was keiner zu bemerken scheint. „Das Problem mit den Wölfen Logan, du weißt schon", fährt Henry fort und verdreht dabei die Augen, denn wenn es nach ihm ginge, hätte er sie am liebsten alle getötet, um sie los zu sein.

„Wir kommen sobald das erledigt ist wieder zurück, rechtzeitig zur Hochzeit natürlich", versichert Dajana uns daraufhin jedoch rasch. „Okay", antworte ich etwas missmutig. Logan nickt. „Aber ihr seid euch sicher, dass das nichts schlimmes ist?", fragt er Dajana.

„Ja, aber wir müssen dafür nach Salem. Die Wölfe haben ein Problem und brauchen uns dafür." Mit einem bedeutungsschweren Blick sieht sie zu ihrem Bruder, der wirklich nicht begeistert zu sein scheint, dass seine Schwester Wölfen helfen möchte und in Anbetracht ihrer Geschichte, kann ich es Henry nicht einmal verübeln. „Wir packen noch heute unsere Taschen und fahren dann zurück, damit wir in den frühen Morgenstunden ankommen."