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Mein Durst reißt mich heute unschön aus meinem Schlaf. Emilia liegt neben mir und der Geruch ihres Blutes ist mir in die Nase gekommen, weshalb ich mich schwer tue es zu kontrollieren und zu ignorieren. Mitten in der Nacht hat sie sich im Schlaf einfach an mich gekuschelt, weshalb ich ihr eindeutig zu nah bin, um nicht blutdurstig zu werden.

Ohne sie zu wecken stehe ich auf und hole mir eine Zigarette aus meiner Tasche, die ich auf dem Balkon anzünde und schließlich rauche. Es ist kühl hier in der Gegend, jedoch friere ich nicht wirklich. Ein weiterer Vorteil des ewigen Lebens.

Die Sonne geht langsam auf, als ich meinen letzten Zug tue und die Zigarette vom Balkon runter schnippe.

„Wieso rauchst du?", höre ich Emilias neugierige Stimme hinter mir. „Aus verschiedenen Gründen. Ich brauchte das grad einfach." Ich drehe mich erst nach meinen Worten um, denn einer der Gründe ist es, dass ich sie so nicht mehr beißen möchte. Zumindest vorerst nicht.

Sie steht im Türrahmen lehnend in meinem T-Shirt, welches ein großzügiges Stück über ihren Knien endet und mustert mich. Trotz des zu großen T-Shirt zeichnet sich ihr Körper unter dem dünnen Stoff ab. Auf ihrer Haut erkenne ich eine Gänsehaut, weshalb ich auf sie zugehe und sie mit mir reinziehe. „Du musst Hunger haben. Sollen wir uns Frühstück bestellen?", frage ich sie, da auch ich Hunger habe, woraufhin sie nickend bejaht. Ich bestelle beim Zimmerservice einiges und kurze Zeit später klopft es an unserer Tür, welche ich öffne.

Zum Glück habe ich heute Morgen die Türe aufgeschlossen, nachdem ich wach gewesen bin, denn Emilia steht neben mir und wäre sicherlich nicht begeistert gewesen, wenn sie gemerkt hätte, dass ich uns eingesperrt habe.

Der Hotelangestellte stellt alles ordentlich auf dem kleinen Esstisch, der in unserem Zimmer steht, ab und verschwindet daraufhin wieder. Emilia und ich nehmen Platz und fangen schweigend an zu essen. Ich kann nicht anders, als das Essen zu genießen, denn es ist wirklich köstlich und sättigt selbst mich mit meinem Blutdurst.

„Darf ich dir eine Frage stellen?" Emilias Stimme klingt eingeschüchtert und sie fühlt sich sichtlich unwohl. „Klar, alles." Ich lächle in dem Versuch sie etwas entspannen zu lassen. „Ich, ähm, ich habe euch so gut es ging nicht zugehört gestern Abend, nicht mal deinen Namen weiß ich, aber was meintest du mit dem Mädchen? Von wegen sie sei bald wieder zuhause", fragt sie und senkt ihren Blick wieder auf ihren noch immer recht vollen Teller.

Ich schmunzle, nicht mal meinen Namen weiß sie. „Jason. Ich heiße Jason." Nach meiner Antwort auf eine unausgesprochene Frage schaut sie mich wieder an und ein leichtes Lächeln legt sich auf ihre Lippen. „Und zu dem zweiten Thema. Das Mädchen ist Alison, die Verlobte meines besten Freundes und wir holen sie heute aus diesem Haus raus. Sie ist seit mehreren Wochen schon dort und alles unfreiwillig, genau wie du unfreiwillig dort warst."

Emilia nickt verstehend. Dennoch sehe ich ihr an, dass sie noch mehr Fragen stellen will, aber sich nicht traut, weshalb ich einfach weiter erzähle. „Heute werden die anderen auch noch kommen. Dann lernst du Sarah, ihre beste Freundin, kennen und wirst neue Anziehsachen bekommen. Ihr werdet hier bleiben, während wir Alison daraus holen."

Sie nickt erneut. „Aber wie wollt ihr das schaffen? Die ganzen Männer und ihre Waffen..." Mitten im Satz bricht sie ab zu sprechen und schaut mich verängstigt an. „Wir haben mehr Männer und Gefährlichere", antworte ich ihr und versuche sie mit einem Lächeln zu ermutigen. „Wie bist du überhaupt dorthin gekommen? Vermisst dich niemand?", frage nun ich sie.

Sie schüttelt mit ihrem Kopf und ihre braunen welligen Haaren fliegen sanft hin und her. „Nein. Meine Familie war es, die mich weg gegeben hat an einen dieser Männer und er hat mich dann in das Haus gebracht."

„Okay, verstehe. Du brauchst nicht mehr zu erzählen, du musst nur wissen hier bist du jetzt in Sicherheit. Ich bin nicht wie einer von denen und werde es niemals sein Emilia", versichere ich ihr. Mit einem Lächeln dankt sie mir und mir fällt auf wie schön ihr Lächeln doch sein kann, wenn es nur ehrlich ist. Mein Handy reißt meine Aufmerksamkeit von ihr auf sich, ein Blick darauf verrät, dass Logan anruft. Ich gehe, ohne zu zögern, ran. „Ja?"

„In 20 Minuten sind wir da. Sei bereit", teilt er mir knapp mit, bevor er bereits aufgelegt hat, ohne mir auch nur die Chance auf eine Antwort zu lassen. Ich seufze. Der hat mal wieder eine Laune.

„In 20 Minuten sind die anderen hier. Dann wirst du auch Sarah kennen lernen." Dann stehe ich auf und verschwinde ins Bad, um mich für den heutigen Tag fertig zu machen, da wir noch einiges zu planen haben.

Ich gehe schnell duschen und ziehe mich an, gerade als ich aus dem Bad komme, klopft es an der Tür. So schnell es geht, ohne Vampirgeschwindigkeit, gehe ich zur Tür und öffne sie. Ich lasse Logan, Zayn und Sarah in unser Zimmer und kurz bevor ich die Tür wieder schließe kommt Harry rein. Vom Balkon kommt Emilia ebenfalls ins Zimmer und schaut die vier sichtlich verwirrt an.

„Wer ist sie?", bricht Logan die Stille und schaut mich an.

„Das ist Emilia und Emilia das ist-" will ich die beiden einander vorstellen, jedoch beendet sie meinen Satz für mich. „Logan Black", stammelt sie. Ihre Augen sind kugelrund und natürlich kennt dieses Mädchen Logan. Welcher Teenager tut das nicht? Ich selbst schaue Sarah etwas genervt an und diese versteht sofort, geht zu Emilia, packt sie am Arm und verschwindet mit ihr aus unserem Zimmer. Wahrscheinlich zieht sie sie mit auf ihr eigenes Zimmer, um ihr endlich neue Anziehsachen zu geben.

„Jason, erklär mir sofort, was sie hier zu suchen hat." Logan klingt gereizt weshalb ich mich dazu entscheide ihn nicht weiter zu reizen, indem ich ihn warten lasse. „Ich habe sie gerettet. Alison hat mich drum gebeten. Sie war ebenfalls in dem Haus, in dem sich Alison befindet, Logan." Logan seufzt. „Das klingt Mal wieder nach Alison." Dann nickt er jedoch. „Okay. Du kümmerst dich um die Kleine." Nun nicke ich ihm zu. „Wir haben noch einiges zu klären. Wie sieht der Plan aus?" Harry und Zayn haben es sich bereits auf dem Sofa gemütlich gemacht, auf welches wir uns jetzt auch setzen.

„Das Haus ist gut bewacht und komplett eingezäunt, wir müssen also durch den Haupteingang. Heute ist Schichtwechsel, weshalb morgen nur die nicht ganz so guten Wachleute anwesend sein werden. Alison wird mit Phil von innen angreifen und wir von außen, um sie daraus zu holen."

„Bitte was?!", unterbricht Logan meine Erklärung. „Alison soll mit dabei sein?! Spinnst du!?"

„Logan, es war ihre Idee, ich bin auch nicht davon begeistert, aber die Kleine wollte es so. Und wie wir wissen, lassen sich Frauen kaum bis gar nicht von ihrem Vorhaben abbringen, wenn es für sie erst einmal beschlossene Sache ist", verteidige ich mich selbst. Logan selbst schweigt. „Also weiter. Wenn wir sie haben, töten wir alle in diesem Haus und verschwinden von dort und keine Vampirkräfte, die auffallen würden. Dort sind Leute, die reden könnten, wenn sie es überleben."

Zaynlacht. „Es wird keiner überleben." Harry nickt zustimmend und grinst mich an. „Wirhaben seit Wochen kein Blut getrunken, wegen der Schlange, die sich bei Loganniedergelassen hat. Das wird unser Festessen." Er hat recht, wir können alle eineMenge Blut vertragen, um niemanden anzufallen. Außerdem wären bereits vierMenschen in unseren unmittelbaren Nähe, wenn Alison wieder da ist, die unserOpfer werden könnten, wenn wir uns nicht mehr kontrollieren können.

 Außerdem wären bereits vierMenschen in unseren unmittelbaren Nähe, wenn Alison wieder da ist, die unserOpfer werden könnten, wenn wir uns nicht mehr kontrollieren können

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